Waldo Bruce „Brian“ Donlevy (* 9. Februar 1901 in Cleveland, Ohio; † 6. April 1972 in Woodland Hills, Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler. Er drehte zwischen 1924 und 1969 über 100 Filme, meist in Nebenrollen, häufig als tough guy in Krimis und Western.

Leben

Donlevys Markenzeichen waren seine sogenannten "bösen Augen", die ihn für zahlreiche Schurkenrollen, insbesondere aber für den Film noir, den "Schwarzen Film" prädestinierten. So bescheinigte die Londoner Times in einem Nachruf auf Donlevy die untrennbare Verbundenheit seines Namens mit dem amerikanischen Film noir.

Anfänge

Donlevy wollte ursprünglich Pilot werden und trat 1916, nachdem er ein falsches Alter angegeben hatte, in die United States Army ein. Nach seiner Ausbildung diente er als Pilot im Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg blieb er noch kurze Zeit in der Armee, bevor er dann nach New York City ging, um sich als Schauspieler zu versuchen. In den 1920er Jahren spielte er in vielen Theater-Produktionen und auch in einigen Stummfilmen.

Film

Zu Beginn seiner Hollywood-Karriere wollte ein Studioboss Donlevys Biografie interessanter machen und verlegte unter anderem seinen Geburtsort von Cleveland nach Portadown in Irland. Diese Erfindung wird häufig für bare Münze genommen.

Donlevys Durchbruch zum großen Film kam 1935, als er für den Howard-Hawks-Film Barbary Coast engagiert wurde. Zahlreiche große und kleinere Rollen folgten, seine bekanntesten sind der „Sergeant Markoff“ in Drei Fremdenlegionäre (1939, Originaltitel Beau Geste, Nominierung für den Oscar als bester Nebendarsteller), „Daniel McGinty“ in Der große McGinty (1940) und The Miracle of Morgan's Creek (1944), sowie „Professor Bernard Quatermass“ in Schock (1955, Originaltitel The Quatermass Xperiment) und Feinde aus dem Nichts (1957, Originaltitel Quatermass 2).

Der britische Science-Fiction- / Horrorfilm The Quatermass Xperiment basierte auf der gleichnamigen BBC-Fernsehserie von 1953, doch die Produktionsfirma erhoffte sich mit einem US-amerikanischen Titelhelden einen Verkaufserfolg in den USA. Der Quatermass-Erfinder Nigel Kneale lehnte Donlevys Darstellung ab und bezeichnete ihn als „abgehalfterten Ex-Hollywood-Star“. Der Film war jedoch so erfolgreich, dass 1957 der Nachfolger Quatermass 2/Feinde aus dem Nichts gedreht wurde, wieder mit Donlevy in der Hauptrolle. Im dritten Teil Das grüne Blut der Dämonen wurde Donlevy jedoch von dem schottischen Schauspieler Andrew Keir ersetzt. Donlevys letzte Filmrolle war in Pit Stop von 1969. Er wurde mit einem Stern im Hollywood Walk of Fame geehrt.

Radio und Fernsehen

Während seiner Karriere machte Donlevy auch einige Radioshows, so eine Adaption des „Great McGinty“-Films. Mit dem Aufkommen des Fernsehens spielte er auch dort etliche Rollen, außerdem hatte er zahlreiche Gastauftritte in so beliebten Fernsehserien wie Perry Mason, Wagon Train und einmal, neben Clint Eastwood, in Tausend Meilen Staub. In den 1950ern hatte er sogar seine eigene Serie, Dangerous Assignment.

Privatleben

Donlevy war dreimal verheiratet, seine zweite Ehefrau war die Schauspielerin Marjorie Lane (1936–38), die dritte war Lillian Lugosi, die Witwe von Bela Lugosi.

Er starb am 6. April 1972 im Alter von 71 Jahren in Woodland Hills, Los Angeles, an Kehlkopfkrebs. Seine Asche wurde über der Santa Monica Bay verstreut.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Brian Donlevy - A Famous Film Tough Guy, The Times, 7. April 1972, S. 16 
  2. Marcus Hearn, Jonathan Rigby: Quatermass 2 - Viewing Notes. DD Video, North Harrow 2003, S. 7 - 9.
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