Burggrub
Koordinaten: 49° 47′ N, 10° 31′ O
Höhe: 351 m
Einwohner: 40
Postleitzahl: 96160
Vorwahl: 09555
Lage von Burggrub (fett) im Geiselwinder Gemeindegebiet

Burggrub (auch Altengrub) ist ein Gemeindeteil des Marktes Geiselwind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.

Geografische Lage

Burggrub liegt im äußersten Osten des Geiselwinder Gemeindegebietes. Nördlich befindet sich der Gemeindeteil Ilmenau, im Nordosten und Osten beginnt der Landkreis Bamberg. Im Süden erstreckt sich, ebenfalls an der Landkreisgrenze, Holzberndorf, während sich im Westen Neugrub befindet.

Nächstgelegene größere Städte sind Kitzingen, etwa 26 Kilometer entfernt, und Bamberg, mit einer Entfernung von ungefähr 28 Kilometern.

Geschichte

Der Ortsname verweist, ähnlich wie Neugrub, auf die natürlichen Begebenheiten in der Umgebung des Dorfes. Das Suffix -grub entstammt dem mittelhochdeutschen Wort gruobe, was Grube oder Steinbruch bedeutet. Wahrscheinlich lag der alte Ort in einer Geländemulde. Burggrub, zur Unterscheidung vom jüngeren Neugrub auch als Altengrub bezeichnet, wäre danach die Burg bei der Geländegrube oder beim Steinbruch.

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1298. Damals übergab Graf Heinrich II. zu Castell dem Kloster Ebrach einige Rechte in seiner Herrschaft. Unter anderem wird in der Urkunde auch „Grůbe“ aufgeführt. Die Zisterziensermönche aus Ebrach hatten auch 1340 noch Anteil an der Dorfherrschaft. Das Dorf tauchte im Urbar der Abtei auf. Erst 1448 veräußerten die Mönche ihre Güter und Rechte in „Grub“. Die Herren von Crailsheim wurden neue Dorfherren.

Um 1500 bebauten die Bewohner von Grub auch die Felder der wüstgefallenen Siedlung Ilmenau. Die Besitzbeschreibung von 1504 führt Grub als Besitz der „Creylshamer“, während der wichtige Schaftrieb noch 1563 in den Händen der Grafen zu Castell war. 1568 erhielt Sebastian von Weingarten „Grueb“ als Erbe der Crailsheimer. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war das Dorf kurze Zeit ganz verlassen, erst mit der erneuten Erwerbung durch die Crailsheimer wurde es wieder besiedelt.

Im Jahr 1629 tauchte erstmals die Bezeichnung Burggrub auf, wahrscheinlich auch, weil nun mit Neugrub ein Ausbauort ähnlichen Namens in der unmittelbaren Umgebung bestand. Wolf von Crailsheim hatte die Wüstung wieder besiedeln lassen und ein kleines Schloss errichtet. Im Jahr 1732 war Burggrub Teil der Herrschaft Schwarzenberg. Im Jahr 1972 wurde der Ort Teil der neugebildeten Gemeinde Geiselwind, zuvor war Burggrub Teil der Gemeinde Wasserberndorf gewesen.

Sehenswürdigkeiten

Das ehemalige Schloss der Herren von Crailsheim wurde im Jahr 1568 von Wolfgang errichtet. Der Walmdachbau weist einen Dachreiter und profilierte Fensterrahmungen auf. Die Reste eines Rundbogenportals und des ehemaligen Wassergrabens haben sich erhalten.

Bildung

Burggrub liegt heute im Sprengel der Drei-Franken-Grundschule im Hauptort Geiselwind. Ab der 5. Klasse besuchen die Kinder die Nikolaus-Fey-Mittelschule in Wiesentheid. Weiterführende Schulen können mit der Mädchenrealschule in Volkach und mit der Realschule in Dettelbach besucht werden. Gymnasien gibt es in Münsterschwarzach (Egbert-Gymnasium), Volkach-Gaibach (Franken-Landschulheim Schloss Gaibach), Wiesentheid (Steigerwald-Landschulheim) und Kitzingen (Armin-Knab-Gymnasium). Bereits in Mittelfranken liegt das Gymnasium Scheinfeld.

Persönlichkeiten

  • Dominikus I. von Lieblein (geboren als Johann Bernhard Lieblein, 1707–1771), Abt des Klosters Speinshart in der Oberpfalz

Literatur

  • Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
  • Johann Ludwig Klarmann: Der Steigerwald in der Vergangenheit. Ein Beitrag zur fränkischen Landeskunde. Gerolzhofen2 1909.
  • Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Mittelfranken Bd. 3). München 1967. Ortsnamenteil.
Commons: Burggrub (Geiselwind) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 63.
  2. Bauer, Hans: Landkreis Kitzingen. S. 84.
  3. Klarmann, Johann Ludwig: Der Steigerwald in der Vergangenheit. S. 191.
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