Burgstall Rabenstein | ||
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Staat | Deutschland | |
Ort | Wirsberg-„Rabenstein“ | |
Entstehungszeit | Mittelalterlich | |
Burgentyp | Höhenburg, Hangspornlage | |
Erhaltungszustand | Abgegangen, doppelter Halsgraben mit Zwischenwall erhalten | |
Geographische Lage | 50° 6′ N, 11° 39′ O | |
Höhenlage | 450 m ü. NN | |
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Der Burgstall Rabenstein ist eine abgegangene mittelalterliche Burganlage im Frankenwald auf einem vom Rabenstein in das Tal der Schorgast ragenden Hangsporn. Er liegt rund 2500 Meter östlich der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer von Wirsberg in der gleichnamigen oberfränkischen Gemeinde in Bayern, Deutschland. Über diese Burg sind keine geschichtlichen oder archäologischen Informationen bekannt, Funde, die die Anlage datieren könnten, fehlen bislang. Sie wird grob auf mittelalterliche Zeitstellung datiert. Erhalten hat sich von der Anlage nur ein doppelter Halsgraben mit Zwischenwall, die Stelle ist heute als Bodendenkmal Nummer D-4-5835-0027: Mittelalterlicher Burgstall geschützt.
Geschichte
Die Lage der Burg abseits der mittelalterlichen Verkehrswege erklärt sich durch die sich an der Schorgast entlangziehenden Grenze zwischen dem Fürstentum Bayreuth und dem Bistum Bamberg. Im Jahr 1406 wurde der Burgadel mit den von Rabenstein zu Wirsberg erstmals genannt. Das „Rabensteiner Schlösslein“ war ein Burggut von Wirsberg, das die Ministerialenfamilie in diesem Jahr als Lehen von den Burggrafen von Nürnberg aufgetragen erhielt. Im Jahr 1489 wurde Kunz von Rabenstein zu Wirsberg mit der Burg belehnt, allerdings wurde sie dabei schon als Burgstall bezeichnet, also als zerstört bzw. unbewohnbar.
Beschreibung
Der Burgstall der Spornburg liegt auf einem 30 Höhenmeter über der Talsohle liegenden Hangsporn, der sich vom 556 m ü. NHN hohen Rabenstein nach Osten in das Tal der Schorgast erstreckt. Er wird an drei Seiten vom Fluss umgeben, nur die Westseite geht in den 100 Höhenmeter ansteigenden Hang über. An dieser gefährdeten Seite wurde ein doppelter Halsgraben mit dazwischenliegendem Wall angelegt. Der äußere Graben ist 24 Meter lang und zieht sich geradlinig von Nord nach Süd. Zum Vorgelände wies er früher eine Tiefe von bis zu drei Metern auf, durch den Straßenbau wurde er fast vollständig verfüllt. Der innere, 40 Meter lange Graben ist halbrund von Nordosten nach Südwesten gezogen und läuft an den Berghängen aus. An seiner Außenseite beträgt die Höhendifferenz zum Zwischenwall noch 2,5 Meter, an der Innenseite zum Burgbereich hin noch vier Meter.
Der Burgbereich besteht aus einer Gneisfelsgruppe, die nach Süden, Osten und Nordosten steil abfällt und eine sehr unebene, unregelmäßig geformte und nicht bearbeitete Oberfläche aufweist. Die dort zum Bau geeignete Stelle misst etwa 6 mal 3,5 Meter und bot nur Platz für ein wohl turmförmiges Gebäude. Es sind keine Fundament- oder sonstigen Baureste erhalten.
Literatur
- Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad: Mittelalterliche Befestigungen und adelige Ansitze im Landkreis Kulmbach. Herausgegeben vom Landkreis Kulmbach, Neudrossenfeld 2010, ISBN 978-3-00-033354-5, S. 132 und 183.
- Ingrid Burger-Segl: Archäologische Streifzüge im Meranierland am Obermain – Ein Führer zu archäologischen und Denkmälern des Früh- und Hochmittelalters. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Bezirk Oberfranken, Bayreuth 2006, ISBN 3-9804971-7-8, S. 169–170.
- Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 5). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1955, S. 119.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Denkmalliste für Wirsberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 133 kB)
- ↑ Quelle Geschichte: Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad: Mittelalterliche Befestigungen und adelige Ansitze im Landkreis Kulmbach, S. 132 und Ingrid Burger-Segl: Archäologische Streifzüge im Meranierland am Obermain - Ein Führer zu archäologischen und Denkmälern des Früh- und Hochmittelalters, S. 169 f.
- ↑ Lage des Burgstalles im Bayern Atlas
- ↑ Quelle Beschreibung: Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens, S. 119