Schloss Steinenhausen ist eine barocke Schlossanlage bei Melkendorf, einem Stadtteil von Kulmbach in Oberfranken. Das imposante Gebäude war Jahrhunderte im Besitz einer Linie der Freiherren von Guttenberg. Es steht direkt am Zusammenfluss des Roten und des Weißen Mains. Am Mainzusammenfluss hinter dem Schloss beginnt der Main.

Geschichte

Im Jahre 1439 wurden Rüdiger Henlein und seine Brüder Ulrich und Jörg von Markgraf Friedrich von Brandenburg-Kulmbach mit dem Burgstall Steinenhausen belehnt. Vermutlich begann 1481 Bernhard von Guttenberg zum Steinenhaus mit dem Auf- und Ausbau des Schlosses:

„Der nächste Hinweis ist einem Allianzwappen (Guttenberg/Fuchs von Schweinshaupten) über der rechten Eingangstür im Schloß zu entnehmen. Die beigegebene Inschrift besagt, daß Moritz von Guttenberg die Wappentafel im Jahre 1512 anbringen ließ, als er den Bau einer neuen Kemenate... im Schloß begann“.

Die Brüder von Moritz von Guttenberg, „eine der bedeutendsten und schillerndsten Figuren... der Adelsfamilie Guttenberg“, Heinrich IV. und Bernhard, hatten am Wiederaufbau des Schlosses mitgewirkt.

Die freiherrliche Familie Guttenberg verkaufte 1935 das Schloss an die Bayerische Bauernsiedlung. Archiv und Inventar wurden in das Schloss Kirchlauter in den Haßbergen überführt. Im Schloss war von 1940 bis 1945 ein NSV-Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnenseminar untergebracht. Ab 1945 wurde das Gebäude kurz als Entbindungsstätte und danach viele Jahre als Altenheim genutzt.

Heutige Nutzung

1987 ging das Schloss in staatlichen Besitz über. Dort befindet sich die Außendienststelle Kulmbach des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Es wurde innen und außen umfangreich renoviert.

Literatur

  • 20 Jahre LfU in Kulmbach: Schloss Steinenhausen. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg 2008, ISBN 978-3-936385-40-3.
  • August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 8687.
  • Hellmut Kunstmann: Der Burgenkranz um Wernstein im Obermaingebiet. Kommissionsverlag Degener & Co, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-7686-4083-3, S. 166–201.
  • Klaus Rupprecht: Die Geschichte des Schlosses Steinenhausen im Überblick. Ein reichsritterschaftlicher Sitz in fürstlichem Territorium. In: Colloquium Historicum Wirsbergense (Hrsg.): Geschichte am Obermain 22, 1999/2000, S. 25–40.

Einzelnachweise

  1. Rupprecht 1999/2000, S. 27
  2. Rupprecht 1999/2000, S. 28

Koordinaten: 50° 5′ 13,8″ N, 11° 24′ 2,5″ O

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