Turmhügel Schimmendorf
Staat Deutschland
Ort Mainleus-Schimmendorf-Flur „Mühlbergleite“
Entstehungszeit Mittelalterlich
Burgentyp Höhenburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, Turmhügel, Graben
Geographische Lage 50° 10′ N, 11° 22′ O
Höhenlage 465 m ü. NHN

Der Turmhügel Schimmendorf ist eine ehemalige mittelalterliche Höhenburg vom Typus einer Turmhügelburg (Motte) bei Schimmendorf, eines heutigen Gemeindeteils des Marktes Mainleus im Landkreis Kulmbach in Bayern, Deutschland. Von der heute fast vollständig abgegangenen kleinen Burg ist nur wenig geschichtliches bekannt. Heute ist die Stelle als Bodendenkmal D-4-5834-0048 „Mittelalterlicher Turmhügel“ vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfasst.

Geografische Lage

Die heute vollständig bewaldete Burgstelle liegt etwa 600 Meter nordöstlich der Ortsmitte von Schimmendorf auf 465 m ü. NHN Höhe auf einem vom Rand der Kirchleuser Jura-Hochfläche nach Südwesten vorspringenden Bergsporn der „Mühlbergleite“. Der etwa 300 Meter lange Sporn, dessen Rücken bereits in der Eisensandstein-Formation liegt, fällt nach Südsüdosten sehr steil ab. Auch die Hänge der Nordnordwestseite des Spornes fallen zwar zunächst mäßig steil ab, versteilen sich aber anschließend ebenfalls sehr. Die Befestigung befindet sich etwa 100 Höhenmeter über dem Tal des Zentbaches. Wenige Meter südlich der Anlage verläuft heute die Kreisstraße KU 33 zwischen Schimmendorf und Kirchleus und nutzt dabei den Bergsporn zwischen Talgrund und Hochfläche als Aufstieg.

Geschichte der Burg

Über die Geschichte dieser kleinen Burganlage ist nur sehr wenig bekannt. Im Jahr 1394 war sie ein Erbe der Herren von Plassenberg. Spätestens im 16. Jahrhundert war sie offenbar abgegangen, da in den Jahren 1522 und 1567 die Stelle als „unter dem Burgstall“ bezeichnet wurde.

Beschreibung

Der rechteckige Kernhügel befindet sich rund 100 Meter nordöstlich der Spornspitze, etwa in der Mitte des hier rückenartigen Bergspornes. Der Kernhügel der früheren Burganlage hat eine Länge von acht Metern und eine Breite von sechs Metern. Heute ist er noch rund 0,6 Meter gegenüber dem umliegenden Vorgelände überhöht. Als Annäherungshindernis wurde an der Ostnordostseite zur Hochfläche hin, sowie an der Westsüdwestseite zur Spornspitze hin ein je drei Meter breiter, zehn Meter langer und von außen 0,4 Meter tiefer, von innen 1 Meter tiefer Graben angelegt. Die nordnordwestliche und die südsüdöstliche Seite des Kernhügels, die fast unmittelbar zu Tal abfallen, wurden mit einer Berme gesichert.

Auf der Kuppe des Kernhügels befindet sich ein Loch, das wohl durch Steinraub entstand.

Literatur

  • Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad: Mittelalterliche Befestigungen und adelige Ansitze im Landkreis Kulmbach. Herausgegeben vom Landkreis Kulmbach, Neudrossenfeld 2010, ISBN 978-3-00-033354-5, S. 128 und 176.
  • Denis André Chevalley (Bearb.): Oberfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band IV). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52395-3.
  • Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 5). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1955, S. 117.

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste für Mainleus (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 206 kB)
  2. Lage des Burgstalles im Bayerischen Denkmal-Atlas
  3. Quelle Geschichte: Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad: Mittelalterliche Befestigungen und adelige Ansitze im Landkreis Kulmbach, S. 128
  4. Quelle Beschreibung: Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens, S. 117
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