Carl Heyder (* 7. Mai 1821 in Singen, Thüringen; † 21. Mai 1902 in Mühlhausen/Thüringen) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben

Er ging im benachbarten Paulinzella bei Johann Friedrich Schulze in die Lehre und arbeitete dann als Geselle vermutlich bei Friedrich Knauf in Großtabarz, in Halle a. d. Saale (bei Wäldner?) und schließlich bei Gottlieb Knauf in Bleicherode. 1847 eröffnete er eine eigene Werkstatt in Glasehausen (Eichsfeld), die er aber bereits im folgenden Jahr nach Heiligenstadt verlegte. 1868 übersiedelte er nach Mühlhausen.

Werkliste (Auswahl)

JahrOrtKircheBildManualeRegisterAnmerkungen
1850 Wintzingerode St. Katharina I/P 10
1850 Pfaffschwende St. Bartholomäus II/P 15
1852 Dramfeld Ev.-luth. Kirche St. Nikolai I/P 9 Renovierung 2011 durch Krawinkel
1855 Landolfshausen Ev.-luth. Kirche I/P 9 (10) Neubau 1969 durch Albrecht Frerichs – dabei wurden im Pedal zwei Register und die Windlade von Heyder sowie ein weiteres altes Register (Ph. Furtwängler?) übernommen; 2011 Umdisponierung und Neuintonation durch Ingo Kötter; 2012 wurde noch zusätzlich auf einer neuen, größeren Pedal-Lade eine gebrauchte Posaune 16′ (Giesecke 1970) aufgestellt.
1857 Mollenfelde Ev.-luth. Kirche Mollenfelde I/P 7 Orgel
1858 Kammerforst St. Andreas II/P 14
1860 Kerstlingerode Ev.-luth. Kirche St. Johannes II/P 13 Renoviert 2006 durch Orgelbau Waltershausen
1862 Lödingsen Ev.-luth. Kirche St. Petri I/P 8 op. 52
1863 Elbingerode St. Jakobi II/P 23
1864 Helstorf Kirche Helstorf I/P 11 2007 von Bartelt Immer restauriert
1864 Langenholtensen Ev.-luth. Kirche St. Martini II/P 16 2 Register von Heyder erhalten (damals I/P/9), 7 von Dutkowski (1934/1935), 2 von Janke (um 1966), 5 von Haspelmath (1995), renoviert 2008 von Bosch
1865 Eberhausen Ev.-luth. Kirche St. Nicolai I/P 6
um 1865 Ossenfeld Ev.-luth. Kirche St. Crucis I/P 6
um 1865 Varmissen Ev.-luth. Kapelle I/P 4 Der ursprüngliche im Diskant disponierte Principal 8′ wurde in den 1960er Jahren durch einen Principal 2′ ersetzt.
1871 Stockhausen (Friedland) Ev.-luth. Kirche St. Bonifatius I/P 7
1874 Hetjershausen Ev.-luth. Kirche St. Marien I/P 10 Heyders op. 82. 1955 und 1960 durch Paul Ott sowie 1973 durch Martin Haspelmath umdisponiert: ursprünglich 8-8-8-4-2-Mixtur, 16-8; wurde zu 8-4-4-2-Mixtur-Sesquialtera (D)-Quint 3′ (B), 16-8-4 (Heyders Principal 8′ und Hohlfloete 8′ im Manual entfielen; Pedal durch Quintadena 4′ erweitert)
1878 Unterbillingshausen Ev.-luth. Kirche I/P 7 1902 in der neu erbauten Kirche verändert wieder aufgestellt durch P. Furtwängler & Hammer
1883 Bishausen (Nörten-Hardenberg) Ev.-luth. Kapelle St. Georg I/P 6 1945 umdisponiert durch Paul Ott, 2004 renoviert durch Rudolf Janke
1888 Rittmarshausen Ev.-luth. Kirche St. Marien I/P 11 Im Wesentlichen erhalten, renoviert 2006 von Bosch
Commons: Carl Heyder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2019, ISBN 978-3-921140-58-1, S. 241.
  2. Orgel in Dramfeld, abgerufen am 31. Juli 2020.
  3. Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 120.
  4. Kurzbeschreibung der Helstorfer Kirche, abgerufen am 31. Juli 2020.
  5. Orgel in Langenholtensen, abgerufen am 31. Juli 2020.
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