Chișoda
Altkischoda, Kischoda
Tesöld, Kisoda

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Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Gemeinde:Giroc
Koordinaten: 45° 42′ N, 21° 13′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Einwohner:2.004 (2002)
Postleitzahl: 307221
Telefonvorwahl:(+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen:TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2004)
Gemeindeart:Dorf
Bürgermeister:Iosif-Ionel Toma (PSD)

Chișoda (deutsch Alt-Kischoda, Altkischoda, Kischoda, ungarisch Tesöld, Kisoda) ist ein Dorf im Kreis Timiș, Banat, Rumänien.

Geographische Lage

Chișoda liegt in der Mitte des Kreises Timiș, südlich der Kreishauptstadt Timișoara. Östlich von Chișoda befindet sich die Gemeinde Giroc, und westlich grenzt die Ortschaft an den VI. Bezirk von Timișoara Fratelia, dem einstigen Neu-Kischoda.

Nachbarorte

Utvin Timișoara
Sânmihaiu Român Giroc
Șag Pădureni

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung einer Ortschaft auf dem Gebiet des heutigen Chișoda datiert aus dem Jahr 1332 unter dem Namen Tesola. Während der Türkeneinfälle wurde der Ort völlig zerstört. Die Neugründung des Ortes fand während des Theresianischen Schwabenzuges zwischen 1730 und 1760 statt. Der neu gegründete Ort erhielt den Namen Kisoda oder Koschoda. Das Dorf Kischoda ist ein typisch deutsches Dorf mit breiten, in Schachbrettform angelegten Straßen.

Infolge des österreichisch-ungarischen Ausgleichs im Februar 1867 kam das Banat innenpolitisch unter ungarische Verwaltung. Es setzte eine gewaltige Magyarisierungswelle ein, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte.

Nach dem Anschluss des Banats an das Königreich Rumänien infolge des Vertrags von Trianon war Alt-Kischoda (1925) eines der 13 Stuhlbezirkssitze des damaligen Kreises Temesch-Torontal. Sowohl Kischoda als auch Fratelia, aber auch Girok hatten damals den Rang einer Gemeinde, mit eigener Kommunalverwaltung.

Infolge des Waffen-SS Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18–30 und Männer im Alter von 16–45 zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt.

Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Der enteignete Boden wurde an Kleinbauern, Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft eingeleitet. Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948, das die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vorsah, fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit statt.

Seit 1950 ist Kischoda ein Dorf ohne eigene Verwaltung, das der Gemeinde Girok angehört, und Fratelia ist ein Stadtteil Timișoaras.

Demographie

Gesamt Ethnische Struktur
Jahr Bevölkerung Rumänen Deutsche Ungarn Sonstige
18801.1871.07890415
19001.6881.2163757819
19103.0071.22396976847
19201.4551.0393346814
19411.6021.1143569735
19772.2931.89825812314
19921.8291.640728037
20022.0041.858517124

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber und Walter Wolf: Das Banat und die Banater Schwaben. Band 5. Städte und Dörfer, Mediengruppe Universal Grafische Betriebe München GmbH, München, 2011, 670 Seiten, ISBN 3-922979-63-7.

Einzelnachweise

  1. kia.hu (PDF; 982 kB), E. Varga: Ethnische Zusammensetzung der Gemeinden im Kreis Timiș laut der Volkszählungen von 1880-2002

Anmerkungen

  1. Die neue administrative Einteilung hatte zur Folge, dass ein Teil der Gemeinde Chișoda Timișoara einverleibt wurde, was den drastischen Bevölkerungsrückgang erklärt.
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