In der Mathematik ist die Clausen-Funktion (nach Thomas Clausen) durch das folgende Integral definiert:
Allgemeine Definition
Allgemeiner definiert man für komplexe mit :
Diese Definition kann auf der gesamten komplexen Ebene analytisch fortgesetzt werden.
Verallgemeinerte Definition
Eine verallgemeinerte Definition der Clausen-Funktionen für lautet:
Clausen Funktionen der Form sind Glaisher-Clausen Funktionen (nach James Whitbread Lee Glaisher) und sind Standard-Klausen Funktionen.
Beziehung zum Polylogarithmus
Die Clausen-Funktion steht in Beziehung zum Polylogarithmus:
- .
Kummers Beziehung
Ernst Kummer und Rogers führen folgende für gültige Beziehung an:
Beziehung zu den Dirichlet L-Funktionen
Für rationale Werte von kann die Funktion als periodischer Orbit eines Elementes einer zyklischen Gruppe aufgefasst werden. Folglich kann als einfache Summe aufgefasst werden, welche die hurwitzsche Zeta-Funktion beinhaltet. Das erlaubt es, Beziehungen zwischen bestimmten dirichletschen L-Funktionen einfach zu berechnen.
Die Clausen-Function als eine Regularisierungs-Methode
Die Clausen-Funktion kann auch als Methode betrachtet werden, um folgenden divergenten Fourier-Reihen eine Bedeutung zu geben:
was mit bezeichnet werden kann. Durch Integration erhält man:
Dieses Ergebnis kann durch analytische Fortsetzung für alle negativen verallgemeinert werden.
Reihenentwicklung
Eine Reihenentwicklung für die Clausen-Funktion (für ) ist
ist dabei die riemannsche Zeta-Funktion. Eine schneller konvergierende Reihe ist
Die Konvergenz wird dadurch sichergestellt, dass für große schnell gegen 0 konvergiert.
Spezielle Werte
Allgemeine Spezielle Fälle
Einige Spezialfälle sind gegeben durch:
(für )
Weitere Spezialfälle sind:
wobei der Polylogarithmus ist,
für wobei das Arkustangensintegral ist,
wobei Barnessche G-Funktion und die Gammafunktion ist,
,
wobei der verallgemeinerte Logsinus ist
wobei die dirichletsche Beta-Funktion ist.
Spezifische Fälle
Einige spezielle Werte sind:
- ,
- ,
- ,
- ,
- ,
- und
wobei K die catalansche Konstante ist.
Literatur
- Leonard Lewin (Hrsg.): Structural Properties of Polylogarithms. American Mathematical Society, Providence (RI) 1991, ISBN 0-8218-4532-2 (englisch).
- Jonathan M. Borwein, David M. Bradley, Richard E. Crandall: Computational Strategies for the Riemann Zeta Function. In: J. Comp. App. Math. Band 121, 2000, S. 11 (englisch, maths.ex.ac.uk [PDF; 526 kB]).
Einzelnachweise
- ↑ Eric W. Weisstein: Clausen Function. Abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Eric W. Weisstein: Clausen Function. Abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Eric W. Weisstein: Log Sine Function. Abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch).