Die 14. DDR-Einzelmeisterschaft im Schach fand vom 27. Januar bis 14 Februar 1964 in Magdeburg statt. Das Turnier der Damen begann am 4. Februar.

Allgemeines

Austragungsort war das Klubhaus der BSG Aufbau Börde Magdeburg. Hauptschiedsrichter war Johannes Hoffmann aus Rüdersdorf. Die Teilnehmer hatten sich über das sogenannte Dreiviertelfinale sowie ein System von Vorberechtigungen und Freiplätzen für diese Meisterschaft qualifiziert.

Meisterschaft der Herren

Großmeister Wolfgang Uhlmann aus Dresden wurde zum vierten Mal DDR-Meister. In Abwesenheit von Wolfgang Pietzsch platzierten sich weitere etablierte Spieler der DDR-Leistungsspitze auf den vorderen Plätzen.

In der Anfangsphase des Turniers bestimmten Liebert und Golz das Geschehen. Nach zwölf Runden hatte sich das Feld enger zusammengeschoben, Liebert führte noch vor dem aufkommenden Uhlmann. Auch Titelverteidiger Möhring schob sich in dieser Phase weit nach vorn. Schließlich gewann Wolfgang Uhlmann seine letzten fünf Partien und ging in der letzten Runde noch an Liebert vorbei, der ungeschlagen Vizemeister wurde. Günther Möhring hingegen holte aus den letzten vier Runden nur noch einen halben Punkt und rutschte damit aus der Spitzengruppe heraus. Exmeister Zinn litt sowohl unter beruflicher Belastung wie auch gesundheitlichen Problemen und kam so nicht in die vordere Tabellenhälfte. Unter den weniger renommierten Spielern wurde in der Fachpresse noch die Leistung von Detlef Neukirch hervorgehoben.

Abschlusstabelle

Teilnehmer010203040506070809101112131415161718Punkte
01Wolfgang Uhlmann½0½½½½11111111½1113
02Heinz Liebert½½½½½½1½111½1111½12½
03Werner Golz1½1½1½0½½1½1½½11½11½
04Burkhard Malich½½0½½½½½1½½11111111½
05Siegfried Mühlberg½½½½1½01½111½01½111
06Jürgen Mädler½½0½01½½½½½11111111
07Reinhart Fuchs½½½½½0½½1½½011½1110
08Günther Möhring001½1½½10001½½111
09Fritz Baumbach0½½½0½½0½½1½½111½9
10Lothar Zinn00½0½½01½010111119
11Detlef Neukirch000½0½½1½1½01½½½18
12Ullrich Brümmer00½½0½½100½½½½½0½6
13Bodo Starck0½000010½11½01½006
14Gerhard Schmidt00½0½00½½00½1½½1½6
15Uwe Küttner00½0100½00½½0½0½15
16Reinhard Postler½00000½000½½½½1½½5
17Lutz Wehnert0000½00000½110½½15
18Franz Stahl0½½00000½00½1½0½04

Dreiviertelfinale

Das Dreiviertelfinale der Herren fand im August 1963 in Ruhla statt. Die Organisatoren kehrten nach dem Schweizer System im Vorjahr wieder zu vollrundigen Turnieren in mehreren Gruppen zurück. Hauptschiedsrichter war Dieter Lentschu aus Berlin.

Gruppe A
Teilnehmer123456789Punkte
1Jürgen Mädler½½½11111
2Lutz Wehnert½½½01011
3Werner Golz½½½0½1½1
4Detlef Neukirch½½½½0½1½4
5Gerhard Weber011½½0014
6Hans G. Vorwerk00½1½½½½
7Werner Heuer010½1½003
8Alfred Barwich00½01½103
9Hubert Walkewitz000½0½113
Gruppe B
Teilnehmer01020304050607080910Punkte
01Wolfgang Pietzsch1½½10½111
02Uwe Küttner0½½1111½1
03Fritz Baumbach½½1½½½½116
04J. Brandenburg½½001½1½15
05Reinhard Postler00½11½0115
06Lothar Kollberg10½00½1½1
07Heinz Rätsch½0½½½½011
08Dietmar Arnold00½0101½14
09Uwe Klee0½0½0½0½02
10D. Grabert0000000011
Gruppe C
Teilnehmer123456789Punkte
1Lothar Zinn0½½11½11
2Gerhard Schmidt1½½½01½15
3Franz Stahl½½½½1½½15
4Ullrich Brümmer½½½½½110
5Albert Zirngibl0½½½1010
6Anton Csulits010½0101
7W. Daniel½0½010103
8S. Resetar0½½001013
9Siegfried Landgraf000110103

Meisterschaft der Damen

In Abwesenheit von Titelverteidigerin Waltraud Nowarra holte Gabriele Ortlepp (später Gabriele Just) überlegen ihren ersten DDR-Meistertitel. Die zuvor als Favoritin erachtete Eveline Kraatz belegte hinter Ingrid Hänsel Platz 3.

Abschlusstabelle

Teilnehmer01020304050607080910Punkte
01Gabriele Ortlepp½½½111111
02Ingrid Hänsel½½½1½½½½1
03Eveline Kraatz½½½½½½½11
04Jutta Zura½½½010111
05Luise Baumann00½1½1½10
06Irene Winter0½½0½0111
07Heidi Prien0½½1011004
08Hildegard Richter0½½0½0011
09Johanna Feierabend0½0000101
10Elfriede Ungethüm0000101002

Dreiviertelfinale

Das Dreiviertelfinale der Damen fand im August 1963 erneut in Mühlhausen statt. Hauptschiedsrichter war Harry Vogt aus der gastgebenden Stadt, assistiert von Liddy Knoch, die in den Jahren zuvor noch selbst im Dreiviertelfinale gespielt hatte. Nach dem Schweizer System im Vorjahr wurde diesmal wieder ein vollrundiges Turnier ausgetragen.

Im Gegensatz zum Turnier der Herren wurde hier von der Fachpresse angemerkt, dass die Nachwuchsspielerinnen unbefriedigend abgeschnitten hätten. Die Spielerin Elfriede Ungethüm weilte eigentlich zum Urlaub in Mühlhausen, sprang jedoch für eine erkrankte Kandidatin ein und qualifizierte sich sogar für das Meisterschaftsturnier.

Gruppe A
Teilnehmer01020304050607080910Punkte
01Luise Baumann½11½111118
02Johanna Feierabend½½½10111½6
03Elfriede Ungethüm0½0½111116
04Irmgard Helm0½10½01115
05Lieselotte Janssen½0½1½½½10
06Rita Jäschke010½½½½014
07Elfriede Paschke0001½½0114
08Dammann0000½½1½1
09Regina Transfeld0000010½1
10Sophie Skladny0½0010000
Gruppe B
Teilnehmer01020304050607080910Punkte
01Hildegard Richter1½½½½11117
02Jutta Zura0101111117
03Irene Winter½0½11½111
04Friedel Ullrich½1½01½110
05Margarete Kleinschmidt½001½11015
06Ingrid Ernst½000½½1½14
07Gertrud Schameitat00½½0½0½13
08Jutta Eggers0000001113
09Jutta Scholz00001½½0½
10Magda Degen00010000½

Jugendmeisterschaften

Altersklassemännlichweiblich
JugendManfred Schöneberg (SC Leipzig)Helma Beutner (Lok Waren)

Anmerkungen

  1. Helm startete bis 1956 unter dem Namen Irmgard Falk.
  2. Hildegard Richter nahm in früheren Jahren unter ihrem Geburtsnamen Heucke an den Meisterschaften teil.

Quellen

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