Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 38′ N,  57′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Kirchheimbolanden
Höhe: 400 m ü. NHN
Fläche: 15,78 km2
Einwohner: 868 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67814
Vorwahl: 06357
Kfz-Kennzeichen: KIB, ROK
Gemeindeschlüssel: 07 3 33 013
Adresse der Verbandsverwaltung: Neue Allee 2
67292 Kirchheimbolanden
Website: www.dannenfels.de
Ortsbürgermeister: Ernst-Ludwig Huy
Lage der Ortsgemeinde Dannenfels im Donnersbergkreis

Dannenfels ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden an. Dannenfels ist ein staatlich anerkannter Luftkurort.

Geographie

Lage

Dannenfels liegt im Nordpfälzer Bergland in etwa 400 Metern Höhe. Zur Gemarkung gehört ein großer Teil des Donnersbergmassivs einschließlich des Gipfels selbst. Während das Massiv bewaldet ist, werden die Felder im geschützten Bergschatten unterhalb des Ortes zum Anbau von Obstkulturen genutzt. Die exponierte Lage des Ortes bietet einen Fernblick über die gesamte Rheinebene bis zum Kraichgau. Der Osten der Gemarkung liegt in der Börrstadter Senke, alternativ Kaiserstraßensenke genannt.

Nachbargemeinden

Ruppertsecken Oberwiesen Kirchheimbolanden
Rockenhausen Bolanden
Falkenstein Jakobsweiler Bennhausen

Gemeindegliederung

Zu Dannenfels gehören auch die Wohnplätze Bastenhaus, Dannenfelsermühle (Gaststätte) und Haus Donnersberg.

Erhebungen

Dannenfels erstreckt am Osthang des Donnersberg, dessen auf Gemeindegemarkung befindlicher Gipfel 686,5 Meter misst. Westlich von diesem befinden sich der Gebrannte Berg (651,5 m)

Gewässer

Im Nordosten bildet der Gerbach größtenteils die Gemarkungsgrenze zu Bolanden. Vor Ort nimmt er von rechts mehrere Zuflüsse wie den Eschbach und den Dannenfelser Mühlenbach auf. Im Süden des Gemeindegebiets fließt der Wildensteiner Bach und im Westen an der Grenze zu Rockenhausen der Mordkammertalbach.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 808 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 65 Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der September, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im September. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An lediglich vier Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Im Jahr 1331 wurde Dannenfels auf Initiative des Grafen Philipp von Sponheim-Bolanden zur Stadt erklärt. Bereits der Sohn dieses Grafen, Heinrich II. von Sponheim-Bolanden, verlegte aber um 1370 seinen Wohnsitz nach Kirchheimbolanden. Nach dessen Tod (1393) erbte über seine Enkelin deren Ehemann Graf Philipp I. von Nassau-Saarbrücken die Herrschaft Kirchheim und Stauf. Deshalb befindet sich der Nassauer Löwe im Ortswappen.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Gemeinde anschließend zu Nassau-Weilburg und unterstand dort dem Oberamt Kirchheim.

Im Jahr 1794 wurde das Linke Rheinufer im Ersten Koalitionskrieg besetzt. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Mörsfeld in den Kanton Kirchheim im Departement Donnersberg eingegliedert und war Sitz einer eigenen Mairie. 1815 wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte Ramsen dem Landkommissariat Kirchheim – später Kirchhheimbolanden an; aus diesem ging das Bezirksamt Kirchhheimbolanden hervor.

Am 11. Juni 1922 wurde Fritz Heß Bürgermeister der Gemeinde und damit wohl der erste nationalsozialistische Bürgermeister Deutschlands.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Kirchheimbolanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dannenfels innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte Dannenfels 1969 in den neu gebildeten Donnersbergkreis. Zeitgleich wurde der bislang zur Gemeinde gehörende Wohnplatz Mordkammerhof nach Marienthal umgemeindet. Drei Jahre später wurde die Gemeinde in die ebenfalls neu entstandene Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden eingegliedert.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dannenfels; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

JahrEinwohner
1815114
1835617
1871635
1905693
1939799
1950940
1961925
JahrEinwohner
1970887
1987880
1997946
2005963
2011865
2017850
2022868

Religion

Auf der Gemarkung von Dannenfels befindet sich das Kloster Gethsemani.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Dannenfels besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDFBDWGWGHeWGHoGesamt
2019142512 Sitze
2014per Mehrheitswahl12 Sitze
200943512 Sitze
200443512 Sitze
  • FBD = Wählergruppe Freie Bürger Dannenfels 1991 e. V.
  • WGHe = Wählergruppe Heckmann
  • WGHof = Wählergruppe Hofmeister

Bürgermeister

Ortsbürgermeister ist Ernst-Ludwig Huy. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 54,51 % in seinem Amt bestätigt.

Wappen

Blasonierung: „Von Blau und Silber gespalten, rechts in von goldenen Schindeln bestreutem Feld ein linkshingewendeter rotbezungter und -bewehrter goldener Löwe, links eine bewurzelte grüne Tanne.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1925 durch das bayerische Innenministerium verliehen und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1658.

Gemeindepartnerschaften

Dannenfels unterhält seit 2002 eine Partnerschaft mit dem ungarischen Abaliget.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kulturdenkmäler

Die oberhalb des Ortes liegende Burgruine Tannenfels sowie die Ruine der Burg Wildenstein sind als Denkmalzonen ausgewiesen.

Hinzu kommen insgesamt acht Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen:

Das Donnersberghaus wurde 1825 als Schulhaus erbaut; seit 1991 ist es ein Museum und Informationszentrum. Das Dorfmuseum befindet sich in einem um 1830 errichteten Fachwerkbau; es zeigt land- und hauswirtschaftliche Geräte. Vom mittelalterlichen Klosters St. Jakob ist ein gotisches Sakramentshaus aus der Konventskirche als Spolie übrig geblieben. Ebenfalls denkmalgeschützt sind der Ludwigsturm und die protestantische Kirche.

Sonstige Bauwerke

Vor Ort befindet sich außerdem der Sender Donnersberg.

Naturdenkmäler und Naturschutz

Im Gebiet der Gemeinde gibt es drei Naturdenkmäler. Das bekannteste, weil direkt im Ort stehend ist die

Dicke Keschde

(ND-7333-030) Örtlich auch der „altne Keschdebaam“ genannt ist ein alter Edelkastanienbaum (Castanea sativa) in der Ortsdurchfahrt von Dannenfels. In der Naturdenkmalliste des Donnersbergkreises wird sein Alter mit 650 Jahren angegeben. Andere Quellen bescheinigen der Dicken Keschde lediglich ein Alter von 400–600 Jahren. Nachweislich jedoch ist sie die dickste Edelkastanie nördlich der Alpen. Am 25. April 2012 kürten die Deutsche Dendrologische Gesellschaft und die Gesellschaft Deutsches Arboretum sie zum bundesweiten Champion Tree 2012.

Im Jahr 1860 setzte ein Wirbelsturm der Primärkrone der „Dicken Kescht“ ein jähes Ende, vermerkten die Brüder Kühn in ihrem Buch Deutschlands alte Bäume. Die komplette Baumkrone ging dabei zugrunde. Geblieben ist der untere Teil des Stammes, trägt aber nur noch einem einzelnen intakten Seitentrieb. Dennoch hat der heute noch erhaltene Stammrest einen im Jahr 2014 gemessenen Umfang von 9 m.

Schutzgebiete und natürliche Besonderheiten

  • Innerhalb des Siedlungsgebiets befindet sich der Park der Sinne.
  • Im Nordwesten der Gemarkung erstreckt sich das Naturschutzgebiet Eschdell, das darüber hinaus seit 1972 ein sechs Hektar großes Naturwaldreservat bildet.
  • Auf dem Donnersberg befindet sich mit dem Königsstuhl eine Felsformation.

Archäologie

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich der Menhir von Dannenfels.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden vor Ort Erholungsheime für Arbeiter der BASF, die für letztere als Lungenheilstätten dienten.

Verkehr

Durch Dannenfels verlaufen die Landesstraßen 394, 397 und 398. Auf das Donnersbergmassiv hinauf führen die Kreisstraßen 51 und 82. In naher Entfernung befindet sich südöstlich die A 63 (KaiserslauternMainz).

Dannenfels ist über die von Behles Bus betriebene Buslinie 901, die in östlicher Richtung bis nach Kirchheimbolanden und in westlicher Richtung bis nach Rockenhausen verläuft, an das Nahverkehrsnetz angeschlossen. In Kirchheimbolanden ist ein Haltepunkt der Donnersbergbahn.

Bildung

In Dannenfels befindet sich eine Grundschule. Sie ist zusätzlich für die umliegenden Orte Bennhausen, Jakobsweiler, Ruppertsecken und Marienthal zuständig. Dabei handelt es sich um eine sogenannte „Verbandsschule“ mit mehreren Standorten. Vor Ort werden alle vier Jahrgangsstufen gemeinsam unterrichtet.

Tourismus

Im Westen der Gemeindegemarkung befindet sich die im Eigentum der Ortsgruppe Kirchheimbolanden des Pfälzerwald-Vereins stehende Keltenhütte. Zur Dorfgemarkung gehört zusätzlich die Gaststätte Waldhaus auf dem Donnersberg, die an der Stelle des mittelalterlichen Klosters St. Jakob steht. Sie gilt als höchstgelegenes Gasthaus der Pfalz.

Durch Dannenfels verlaufen der Prädikatswanderweg Pfälzer Höhenweg, der mit einem blauen Balken markierte Fernwanderweg Staudernheim–Soultz-sous-Forêts, der mit einem weißen Kreuz gekennzeichnete Fernwanderweg Nahegau-Wasgau-Vogesen und der mit einem roten Balken markierte Fernwanderweg Donnersberg–Donon. Hinzu kommen außerdem ein Wanderweg, der mit einem gelben Balken markiert ist und von Glanbrücken bis nach Wachenheim an der Weinstraße führt und ein solcher, der mit einem blau-roten Balken gekennzeichnet ist, der eine Verbindung Kirchheimbolanden sowie Pirmasens herstellt.

Militär

Vor Ort befand sich die der Seventh United States Army unterstehende Dannenfels Communication Station, die 1991 aufgelöst wurde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die vor Ort gewirkt haben

  • Erich Spickschen (1897–1957), NS-Landesbauernführer, pachtete vor Ort im November 1950 eine Gastwirtschaft
  • Moritz Anton Konerding (1960–2015), Anatom-Wissenschaftler, starb bei einem Flugzeugabsturz auf dem Gemeindegebiet

Literatur

  • Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz: Der Donnersberg und Umgebung, Topographische Karte 1:25000, 4. Auflage 1998, ISBN 3-89637-278-5
  • Stefan Kühn, Bernd Ullrich und Uwe Kühn: Deutschlands Alte Bäume. Eine Bildreise zu den sagenhaften Baumgestalten zwischen Küste und Alpen. BLV, München, Wien und Zürich 2002, ISBN 3-405-16107-X
Commons: Dannenfels – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Dannenfels – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 136 (PDF; 2,6 MB).
  3. Gemeinde Dannenfels. Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, abgerufen am 23. November 2017.
  4. 1 2 Wappenbeschreibung auf der Homepage der Ortsgemeinde
  5. Statistisches Jahrbuch für das Departement von Donnersberg. 1811, S. 278 (Google Books).
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Dannenfels. Abgerufen am 31. August 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 31. August 2019 (siehe Kirchheimbolanden, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile).
  10. „Edelkastanie Bennhauser Strasse in Dannenfels“ in Monumentale Bäume bei monumentaltrees.com
  11. „Rekordbaum 2012 – Die dickste Kastanie nördlich der Alpen“ in Tourismus Dannenfels bei www.dannenfels.de
  12. Castanea sativa (ID 350). In: Rekordbäume. Deutsche Dendrologische Gesellschaft, 25. April 2012, abgerufen am 23. November 2017.
  13. „Dicke Edelkastanie von Dannenfels“ im Baumregister bei www.baumkunde.de
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