Film | |
Deutscher Titel | Der Mann, den es nie gab |
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Originaltitel | The Man Who Never Was |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1956 |
Länge | 103 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Ronald Neame |
Drehbuch | Nigel Balchin Ewen Montagu (lit. Vorlage) |
Produktion | André Hakim |
Musik | Alan Rawsthorne |
Kamera | Oswald Morris |
Schnitt | Peter Taylor |
Besetzung | |
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Der Mann, den es nie gab (The Man Who Never Was) ist der Titel eines britischen Spielfilms aus dem Jahr 1956 unter Regie von Ronald Neame, der nach dem gleichnamigen, 1954 erschienenen Buch von Ewen Montagu gedreht wurde. Montagu hat in dem Film auch einen Cameo-Auftritt als Air Marshal.
In dem Film, der sich weitgehend an die im Sachbuch beschriebenen realen Begebenheiten der Operation Mincemeat hält, wird erzählt, wie während des Zweiten Weltkriegs von den britischen Geheimdiensten eine Täuschungsaktion vorbereitet und durchgeführt wird, welche die Achsenmächte davon überzeugen sollte, dass die Operation Husky (die Invasion der Alliierten auf Sizilien) an einem anderen Ort stattfinden würde.
Hintergrund
Bei der Operation Mincemeat bediente man sich eines Leichnams, den man beschafft hatte, um aus ihm den fiktiven Major William Martin der Royal Marines zu machen. Der Leichnam wurde nahe dem spanischen Huelva dem Meer übergeben. An ihm war eine Aktentasche mit einer Kette befestigt. Darin befanden sich fingierte Briefe ranghoher Offiziere, welche andeuteten, dass die Alliierten Sardinien und Griechenland angreifen würden. Nachdem der Leichnam an Land gespült und gefunden worden war, übergaben mit den Deutschen sympathisierende Spanier die Unterlagen an einen Agenten der Abwehr, der Fotografien anfertigte, die er an das Oberkommando der Wehrmacht weiterleitete. Das Täuschungsmanöver war derart erfolgreich, dass die Deutschen noch zwei Wochen nach der Landung der Alliierten auf Sizilien überzeugt waren, dass es sich dabei um eine Ablenkung handelte und der eigentliche Angriff auf Sardinien und in Griechenland erfolgen würde.
Als der Britische Geheimdienst den durchschlagenden Erfolg der Operation Mincemeat bestätigen konnte, wurde Premierminister Winston Churchill mit einem Telegramm informiert, das aus nur drei Worten bestand: „MINCEMEAT SWALLOWED WHOLE“.
Der wirkliche Name des Verstorbenen wurde nie offiziell enthüllt. Erst 1996 fand der Historiker Roger Morgan bei Recherchen im Nationalarchiv die Antwort. Der Unbekannte war Glyndwr Michael, ein geisteskranker Stadtstreicher aus Wales, der in London als Bettler lebte. Er war nach der Einnahme von Rattengift verstorben.
Der Leichnam wurde unter dem fiktiven Namen William Martin auf dem Friedhof von Huelva beigesetzt. Auf dem Grabstein wird mittlerweile auch unter dem Namen Glyndwr Michael an ihn erinnert.
2021 entstand ein Remake mit den Titel Die Täuschung.
Weblinks
- Der Mann, den es nie gab in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Discovery Channel: Die Täuschung der Achsenmächte durch „den Mann den es nie gab“, Nugus/Martin Productions, 1998
- ↑ Operation Mincemeat – The Man Who Never Was auf der h2g2-Website der BBC.
- ↑ TV sleuth pins down ‘the man who never was‘ in The Age