Film
Deutscher Titel Der Scarlett-O’Hara-Krieg
Originaltitel The Scarlett O’Hara War
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 98 Minuten
Stab
Regie John Erman
Drehbuch William Hanley
Produktion Stan Margulies
Musik Walter Scharf
Kamera Gayne Rescher
Schnitt Richard Bracken
Besetzung

Der Scarlett-O’Hara-Krieg ist ein US-amerikanisches Fernseh-Drama aus dem Jahr 1980. Der Historienfilm ist eine Literaturverfilmung des Buches Moviola von Garson Kanin. Zeitgleich wurden weitere Teile des Buches unter Moviola – Greta Garbo: Die Göttliche und Moviola – Marilyn: Die Geburt einer Legende verfilmt. Der Film ist auch unter dem Titel Moviola – Gesucht: Scarlett O'Hara bekannt. Er handelt von den Komplikationen, welche die Besetzung und Verfilmung des 1936 erschienenen Romanes Vom Winde verweht mit sich brachte.

Handlung

Margaret Mitchells Roman „Vom Winde verweht“ wird 1936 veröffentlicht und ist sofort eine landesweite Sensation. Die Filmrechte sollen vergeben werden, und jedes Studio in Hollywood will sie haben. Beim Mittagessen im Speisesaal des MGM spricht Filmproduzent Louis B. Mayer mit seinem Schwiegersohn David O. Selznick über die Filmrechte. In der Folge gründet Selznick seine eigene Produktionsfirma: Selznick International Pictures, und hofft, dass sein Studio mit dem Film sowohl seinen privaten Ruhm als auch die Bekanntheit der Firma festigt.

Als erstes verhandelt Schauspielerin Joan Crawford mit Selznick über ihre Besetzung für die Hauptrolle und bringt ihn dazu, mit ihr die Nacht zu verbringen. Selznick will sich jedoch noch nicht festlegen, sondern noch andere Schauspielerinnen casten. Eine der ersten, die dies tut, ist Paulette Goddard, deren Testaufnahmen bisher am meisten überzeugen. Auch Tallulah Bankhead, die extra aus New York City kommt und für die Rolle vorspricht, ist unter den Bewerbern. Als gebürtige Südstaatlerin, die für die Rolle gut geeignet wäre, macht sie sich große Hoffnung, doch Selznick will immer noch nach anderen Kandidaten suchen. Da die Reporterin Louella Parsons die Bewerbung von Tallulah Bankhead nicht entgangen war und daraus schlussfolgert, dass Selznick sie ganz sicher besetzen wird, informiert sie ihr Radiopublikum falsch. Als die Nachricht gesendet wird, wirft Joan Crawford ihr Radiogerät gegen einen Spiegel und Paulette Goddard geht schnurstracks zum Arbeitszimmer ihres Geliebten Charlie Chaplin und verkündet, dass Tallulah die Rolle bekommen hätte.

Nachdem die Falschmeldung richtiggestellt und den Schauspielerinnen versichert wurde, dass die Rolle noch zu vergeben ist, geht der Casting-Prozess weiter. Insgesamt kamen neunzig Schauspielerinnen in die engere Auswahl und wurden Filmaufnahme-Tests unterzogen. Als Clark Gable erfährt, dass er für die Rolle des „Rhett Butler“ in Betracht gezogen wird, ist er unsicher, ob er die Rolle annehmen sollte, da George Cukor Regie führen soll, den Gable persönlich für nicht geeignet hält. Er versucht zunächst sich zurückzuziehen, geht aber später doch auf das Angebot ein, nachdem Louis B. Mayer, bei dem er aktuell unter Vertrag war, ihm mit Konsequenzen droht. Gables versucht seinen Einfluss bei den Produzenten dazu zu nutzen seinen aktuellen Schwarm, Carole Lombard für die Rolle der Scarlett O’Hara zu empfehlen.

Eines Abends wird auf dem Grundstück von Selznick eine Party veranstaltet, um die Schauspielerinnen vorzustellen, die in die engere Wahl kommen. Darunter sind Stars wie Joan Bennett, Margaret Sullavan, Jean Arthur und Miriam Hopkins. Auch Tallulah Bankhead ist da, sitzt am Tisch und sagt sich: „Oh Gott, wann wird das jemals aufhören?“. Während dieser Party spricht George Cukor mit den Schauspielerinnen, um zu sehen, ob sie daran interessiert wären, in seinem kommenden Film „The Women after Gone With The Wind“ mitzuspielen. Als Cukor Bankhead fragt, ob sie denn Lust hätte, ist ihre Antwort ungläubig. Beim Abendessen beschließen Bankhead und Carole Lombard, es dem Produzenten heimzuzahlen, der sie durch diesen, sich über zwei Jahre hinziehenden, Auswahlprozess geführt hat. Sie stehen auf als würden sie eine Rede halten wollen und gießen, zum Gelächter der Anwesenden, ihre Suppenteller über Selznick's Kopf.

1938 hat Selznick immer noch nicht entschieden, wen er als „seine Scarlett“ haben wird. Die von ihm favoritisierte Paulette Goddard sagte aus persönlichen Gründen ab. Überraschend bringen die Testaufnahmen der Brandszene von Atlanta eine Lösung als Selznick 's Bruder Myron mit einer neuen Schauspielerin eintrifft. Auf Drängen seines Bruders sieht er sich die junge Schauspielerin an. Als sie ihren Hut abnimmt, erblickt er die schöne Vivien Leigh und verkündet, dass sie seine Scarlett sein wird. Der Rest ist Filmgeschichte.

Hintergrund

Der Film wurde 1980 für sieben Emmys nominiert, wobei Richard Blair und William Travilla jeweils für das Beste Makeup und das Beste Kostümdesign ausgezeichnet wurden. Tony Curtis wurde als Bester Hauptdarsteller, Harold Gould als Bester Nebendarsteller und Carrie Nye als Beste Nebendarstellerin nominiert. Außerdem wurde John Ehrman für die Beste Regie und der Film als Teil der Serie für die Beste Serie nominiert. Bei den Golden Globe Awards 1981 wurde der Film als Teil der kompletten Serie für die Beste Mini-Serie nominiert.

Morgan Brittany spielte bereits zum zweiten Mal die Figur der Vivien Leigh. Bereits in dem 1976 erschienenen Drama Sag ja zur Liebe spielte sie Leigh.

Der Film wurde am 19. Mai 1980 zum ersten Mal im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt. In Deutschland lief der Film zum ersten Mal am 26. Mai 1984 auf HR.

Kritik

Der Filmdienst schrieb: „Beschreibung der Schwierigkeiten während der Produktionsvorbereitungen zu der monumentalen Hollywood-Verfilmung von Vom Winde verweht, im Mittelpunkt der berühmte Hollywood-Produzent David O. Selznick. Besondere Probleme tauchen bei der Besetzung auf; wegen der Frage, wer die Rolle der Scarlett O'Hara spielen soll, bricht in Hollywood sogar eine Art ‚Krieg‘ aus.“

Das People-Magazin meinte, dass es sich bei dem Film um eine „manchmal lustige Satire“ handelt.

Einzelnachweise

  1. „Vom Winde verweht“ – Ultimate Collector's Edition erschienen 2009 (beinhaltet Nachdruck des Premierenprogramms zum Film von 1939 mit Infos zur Filmproduktion S. 8–12).
  2. Primetime Emmy Awards 1980. In: imdb.com. Abgerufen am 1. Februar 2023.
  3. Der Scarlett-O’Hara-Krieg. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Der Scarlett-O’Hara-Krieg. In: Filmdienst. Abgerufen am 1. Februar 2023.
  5. Picks and Pans Review: Moviola: the Scarlett O'hara War. In: people.com. Abgerufen am 1. Februar 2023.


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