Film
Deutscher Titel Stirb langsam
Originaltitel Die Hard
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch, Deutsch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 131 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John McTiernan
Drehbuch Jeb Stuart
Steven E. de Souza
Produktion Lawrence Gordon
Joel Silver
Musik Michael Kamen
Kamera Jan de Bont
Schnitt John F. Link
Frank J. Urioste
Besetzung
Synchronisation
Chronologie
Stirb langsam 2 

Stirb langsam (Originaltitel: Die Hard) ist ein US-amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 1988 von John McTiernan. Er handelt von einem Polizisten, der im Alleingang den Kampf gegen Gangster aufnimmt, die ein Hochhaus besetzt haben. In den Hauptrollen sind Bruce Willis und Alan Rickman zu sehen. Der Film ist die Umsetzung des Buches Nothing Lasts Forever aus dem Jahr 1979, geschrieben von Roderick Thorp, das eine Fortsetzung des Romans The Detective aus dem Jahr 1966 ist. Nach dem großen Erfolg des Films wurden vier Fortsetzungen produziert, die letzte davon, Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben, kam im Februar 2013 in die Kinos.

Handlung

Der New Yorker Polizist John McClane kommt an Heiligabend nach Los Angeles, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern. Mit seiner Frau Holly ist er seit einem halben Jahr entzweit, weil sie sich entschlossen hat, aus beruflichen Gründen nach Los Angeles zu wechseln, während er sich beruflich an New York City gebunden sieht.

McClane wird von seiner Frau auf der Weihnachtsfeier ihrer Firma erwartet. Die Feier findet im Nakatomi Plaza statt, einem Bürohochhaus. Das noch nicht ganz fertiggestellte Gebäude, in dem sich am Weihnachtsabend nur noch Gäste der Weihnachtsfeier der Nakatomi-Corporation befinden, wird von schwer bewaffneten Gangstern gestürmt, angeführt vom deutschen Kriminellen Hans Gruber. Um unentdeckt zu bleiben und ohne großes Aufsehen den Tresor der Firma plündern zu können, werden alle Telefonverbindungen nach außen gekappt. Der automatische Feuerwehr-Notruf funktioniert aber noch. Die Partygäste werden als Geiseln genommen und die Rezeption des Hochhauses mit einem eigenen Mann besetzt.

McClane gelingt es als Einzigem, sich vor den Räubern zu verstecken. In Einzelkämpfermanier schaltet er einen Gangster nach dem anderen aus und versucht, einen Notruf abzusetzen, wobei er barfuß unterwegs ist, was sich als Nachteil erweist. Dabei wird er zwar von den Kriminellen entdeckt, doch es gelingt ihm, die Aufmerksamkeit des Streifenpolizisten Al Powell auf sich zu ziehen, der das FBI einschaltet. Die Beamten vor Ort ignorieren jedoch die Warnungen und Hinweise von McClane, weshalb er sich gezwungen sieht, weiter auf eigene Faust Jagd auf die Verbrecher zu machen, nur unterstützt durch den Funkkontakt zu Sergeant Powell, der sich im Verlauf zu einem Freund entwickelt und dem gegenüber er sich „Roy“ nennt.

Die Verbrecher geben nun vor, Terroristen zu sein und Gesinnungsgenossen freipressen zu wollen, um sich für ihren eigentlichen Plan, die Tafelpapiere aus dem Tresor zu stehlen, mehr Zeit zu verschaffen. Auch das starre Standardverfahren des FBI zur Terroristenbekämpfung ist Teil des ausgeklügelten Plans. So kommen die Gangster erst an den Inhalt des Tresors, nachdem das FBI den Strom hat abschalten lassen. Die Agenten des FBI fungieren somit nur als Spielball der Verbrecher, und der Einzige, der die Situation retten kann, ist John McClane. Schließlich kann er alle Gangster ausschalten – zuletzt stürzt Hans Gruber selbst aus dem 30. Stockwerk in den Tod – und ein Großteil der Geiseln kann gerettet werden. Während McClane, Holly und die anderen Geiseln vor dem Gebäude die Erlebnisse verdauen, stürmt noch ein letzter Gangster aus den Reihen der befreiten Geiseln und zielt mit seiner Waffe auf McClane. Bevor er schießen kann, gelingt es Sgt. Powell, den Angreifer zu töten.

Verschiedenes

  • In der amerikanischen Originalversion handelt es sich bei den Verbrechern, die das Hochhaus in ihre Gewalt bringen, zum Großteil um deutsche Terroristen, ehemalige Mitglieder der fiktiven „Radical West-German Volksfrei Movement“ (mit Ausnahme der beiden Italiener, des Afroamerikaners Theo und des Asiaten Uli). Ihre Verständigung erfolgt meist auf Englisch, teilweise aber auch in bruchstückhaftem Deutsch mit amerikanischem Akzent. In der deutschen Synchronversion werden sie in eine europäische Gruppe Krimineller umgedeutet; möglicherweise radikale Iren, da die meisten der Namen englisch sind. Aus Hans wird Jack, aus Karl wird Charlie usw. Allerdings notiert sich McClane in einer Szene die Namen einiger Terroristen in Originalform auf den Unterarm, als (so das deutsche Skript) Spitznamen von bösen Märchenfiguren.
  • Viele in der Originalversion auf Deutsch gesprochene Sätze sind Kürzestsätze und weisen schwere Grammatik- und Wortfehler auf; exemplarisch Gruber zu Karl: „Schieß dem Fenster!“
  • In Deutschland war Stirb langsam ursprünglich von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ab 18 Jahren freigegeben und bei den ersten Veröffentlichungen auf VHS und DVD für eine FSK-16-Freigabe gekürzt worden. Der Film wurde von der FSK neu geprüft und erhielt nun auch ungeschnitten die Freigabe „FSK 16“.
  • Nach dem Erfolg von Stirb langsam wurde das Handlungskonzept „Einzelkämpfer gegen Terroristen“ vor allem während der 1990er Jahre in zahlreichen Actionfilmen variiert, unter anderem in Alarmstufe: Rot, Passagier 57 oder Air Force One.
  • Während des Abspanns wird das Lied Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow! von Vaughn Monroe gespielt. Es handelt sich nicht um die Originaleinspielung von 1945, sondern um Monroes Neufassung von 1963. Nach seiner Inspektion des Hochhausfoyers singt Sgt. Al Powell diese Melodie vor sich hin, obwohl dort im weihnachtlichen Los Angeles kein Schnee fällt. Zum Ende des Films jedoch rieselt eine Vielzahl der Tafelpapiere wie Schnee vom Hochhaus herab auf die Menschen vor dem Hochhaus.
  • Im Film ist während eines Fernsehinterviews mit einem Experten fälschlicherweise die Rede vom „Helsinki-Syndrom“, einem psychologischen Phänomen, bei dem Geiseln ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um das „Stockholm-Syndrom“. Ironischerweise fragt der Nachrichtensprecher den Experten: „So wie Helsinki, Schweden?“, was der Experte mit „Nein, Finnland“ beantwortet.
  • Im ersten Teil sind auch schon die Motive eines Freundes und eines über den ganzen Film gesuchten Objektes vorhanden, die sich auch in den folgenden Filmen der Reihe finden lassen. Hier bildet die Figur des Sgt. Al Powell den Freund, während John McClane auf der fortwährenden Suche nach Schuhen ist.
  • Hans Buhringer (Fritz) war beim Dreh seiner Todesszene nicht am Set. Er wurde für die Szene von dem Stuntman Henry Kingi vertreten.
  • Einige der Namen, die auf dem Touchscreen im Nakatomi-Gebäude erscheinen, gehören zu Personen, die tatsächlich am Film mitgearbeitet haben: Gregory McMurry (Video and Graphic Displays), Terry Miller (Second Assistant Director), Elisabeth „Liz“ Galloway (Production Coordinator) und Bruce Gfeller (Construction Coordinator)
  • McClanes Frau Holly tritt unter ihrem Mädchennamen Gennaro bzw. Gennero auf. Im Film werden beide Schreibweisen verwendet, auf dem Touchscreen im Foyer des Nakatomi Plaza Gennaro, auf der Tür ihres Büros hingegen Gennero.
  • In der Szene, als Al Powell in seinem Streifenwagen vor dem Beschuss der Terroristen flüchtet, ist kurz eine Bautafel zu sehen mit weiteren Namen von Mitwirkenden: Architect: E.C. Chen (Set Designer), General Construction: Gfeller Construction (Construction Coordinator), Executive Architect: Roland Hill (Set Designer), Mechanical: Al Di Sarro & Co. (Special Effects Coordinator), Electrical: Ed Ayer Co. (Gaffer), Civil: Steven Callas (Construction Foreman) – A Nakatomi Corporation Development.
  • Der englische Titel ist ein Wortspiel, das sich auf diehard bezieht, was als Substantiv abwertend „Dickschädel“ oder „Sturkopf“ bedeutet und als Adjektiv „unermüdlich“ oder „unverbesserlich“.

Besetzung und Synchronisation

Der Film wurde bei der Deutschen Synchron in Berlin unter der Dialogregie von Michael Richter vertont.

Darsteller Deutscher Sprecher Rolle
Bruce WillisManfred LehmannJohn McClane
Alan RickmanLutz MackensyHans Gruber
Reginald VelJohnsonEngelbert von NordhausenSergeant Al Powell
Bonnie BedeliaMonica BielensteinHolly McClane Gennaro
Alexander GodunovJürgen HeinrichKarl
Paul GleasonHans-Werner BussingerDeputy Chief Dwayne T. Robinson
Hart BochnerFrank GlaubrechtHarry Ellis
William AthertonUwe PaulsenRichard Thornburg
Clarence Gilyard Jr.Joachim TennstedtTheo
James ShigetaDieter RanspachJoe Takagi
Robert DaviHelmut GaußSpecial Agent Johnson
Grand L. BushUlrich GressiekerAgent Johnson
De’voreaux WhiteBenjamin VölzArgyle
Dennis HaydenJürgen KluckertEddie
Al LeongMichael ChristianUli
Andreas WisniewskiMathias EinertTony
Lorenzo CaccialanzaTobias MeisterMarco
Gary RobertsThomas PetruoHeinrich
Wilhelm von HomburgMarlin WickJames
David UrsinEberhard PrüterHarvey Johnson
George ChristyPeter SchiffDr. Hasseldorf
Matt LandersDetlef BierstedtCaptain Mitchell
Anthony PeckReinhard KuhnertPolizist
Gerard BonnFrank SchröderKristoff

Kritiken

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Das Filmkritik-Portal Rotten Tomatoes gibt für den Film 94 % positive Rezensionen an und er hat einen Metascore von 72 von 100 bei Metacritic.

„Unter Einsatz aller erdenklichen technischen Raffinessen auf Hochspannung getrimmter harter Action-Film, der in der zweiten Hälfte zunehmend an Ironie gewinnt. Seine Rasanz und Dramatik erreicht er erst in der 70-mm-Fassung und einem dementsprechend eingerichteten Kino.“

Einspielergebnisse

Laut boxofficemojo.com spielte der Film bei Produktionskosten von 28 Millionen US-Dollar weltweit ca. 140 Millionen Dollar ein, davon etwa 83 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten.

Auszeichnungen (Auswahl)

Adaptionen

Fortsetzungsfilme

Computerspiele

1996 erschien das Arcade-Spiel Die Hard Arcade, ein Beat ’em up, das ebenfalls 1997 für Sega Saturn und 2006 für PlayStation 2 umgesetzt wurde.

Ebenfalls 1996 erschien Die Hard Trilogy für PlayStation, Sega Saturn und Windows-PCs.

2002 wurde eine Computerspielumsetzung des Filmes unter dem Titel Stirb Langsam – Nakatomi Plaza von Sierra veröffentlicht. Es ist ein Ego-Shooter, der die Engine von No One Lives Forever verwendet, die von LithTech entwickelt wurde. Für die deutsche Fassung konnte Bruce Willis’ Synchronsprecher Manfred Lehmann gewonnen werden. In der englischen Fassung sprach Schauspieler Reginald VelJohnson seine Rolle als Sgt. Al Powell.

Persiflage

Der französische Film Stirb nicht zu langsam (2000) des Regisseurs Charles Nemes ist eine Persiflage auf die ersten drei Filme der Reihe Stirb langsam.

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Stirb langsam. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2001 (PDF; Prüf­nummer: 60 488 V/DVD).
  2. Alterskennzeichnung für Stirb langsam. Jugendmedien­kommission (TV-Fassung).
  3. www.imdb.com (englisch).
  4. Cinema: Hintergrundartikel Voll von der Rolle: Hollywoods Besetzungskarussell. Ausgabe 02/11, S. 80.
  5. Der echte Wolkenkratzer aus "Stirb langsam" - Bekannte Drehorte. 25. Januar 2022, abgerufen am 25. Januar 2022 (deutsch).
  6. Schnittbericht „Stirb Langsam“: deutsche Dialoge/englische Dialoge.
  7. www.filmstarts.de
  8. www.schnittberichte.com
  9. vgl. www.vaughnmonroesociety.org (englisch).
  10. Eintrag diehard bei PONS.
  11. Stirb langsam. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. April 2018.
  12. Stirb langsam. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 2. Juni 2021 (englisch).
  13. Stirb langsam. In: Metacritic. Fandom, abgerufen am 2. Juni 2021 (englisch).
  14. Stirb langsam. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  15. Die Hard auf Box Office Mojo.
  16. 1 2 3 Awards. Internet Movie Database, abgerufen am 2. Juni 2021 (englisch).
  17. www.mobygames.com (englisch).
  18. Stirb nicht zu langsam. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 6. Juni 2021.
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