Diersbach
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Schärding
Kfz-Kennzeichen: SD
Fläche: 28,14 km²
Koordinaten: 48° 25′ N, 13° 34′ O
Höhe: 335 m ü. A.
Einwohner: 1.532 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 54 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4776
Vorwahl: 07719
Gemeindekennziffer: 4 14 04
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Am Berg 5
4776 Diersbach
Website: www.diersbach.at
Politik
Bürgermeister: Johann Fuchs (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Diersbach im Bezirk Schärding
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Diersbach ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Schärding im Innviertel mit 1532 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie

Diersbach liegt auf 335 m Seehöhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,9 km, von West nach Ost 7,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 28,1 km². 13,2 % der Fläche sind bewaldet, 78,3 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 33 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):

  • Alfersham (42) samt Edengrub
  • Angsüß (44)
  • Antersham (131) samt Antershamerau
  • Bartenberg (42)
  • Bernolden (26)
  • Brunnern (15)
  • Buchet (26)
  • Diersbach (369) samt Am Berg und Doblmann
  • Dobl (15)
  • Eden (65)
  • Edenwiesen (46) samt Denk
  • Erledt (38)
  • Etzelbach (39)
  • Froschau (42) samt Elend
  • Großwaging (28)
  • Gumping (38)
  • Hartwagen (41)
  • Herrnberg (32)
  • Hochegg (26)
  • Igling (12)
  • Inding (29)
  • Kalling (92)
  • Kindling (22)
  • Kobledt (12)
  • Mayberg (21)
  • Mitterndorf (74)
  • Mörstalling (25)
  • Oberedt (25)
  • Raad (79)
  • Schmidsedt (11)
  • Schwabenhub (15)
  • Sonndorf (6)
  • Unterholzen (4)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Angsüss, Diersbach, Großwaging, Kalling, Kindling und Schwabenhub.

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Schärding.

Nachbargemeinden

Rainbach im Innkreis Münzkirchen Kopfing im Innkreis
Taufkirchen an der Pram
Andorf Sigharting Enzenkirchen

Geschichte

Die Gegend um das Dorf dürfte schon im Altertum von Kelten besiedelt worden sein, darauf lassen jedenfalls Funde aus dem Neolithikum und der Bronzezeit sowie viele Bach- und Flussnamen keltischen Ursprungs schließen; um die Zeitwende fiel das Gebiet dann an die Römer.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Ortschaft Angsüß im Jahre 788 als Aninsieza, heute Teil von Diersbach, das im Jahr 1125 als Tirespach erstmals Erwähnung fand. Im Mittelalter gab es in und um Diersbach einige bedeutende Edelsitze, nämlich in den heutigen Ortsteilen Kalling, ca. 1100–1500, Edenwiesen, ca. 1200–1470/80 und Waldeck, ca. 1100–1400. Um letzteres Schloss rankt sich auch eine Sage, der zufolge unter dem Burgkegel ein von gekrönten Nattern bewachter Schatz liegt – auf diese Sage nimmt auch das heutige Wappen Bezug.

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1779 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz kgl. bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Österreich ob der Enns und teilt seither dessen Geschichte. Bis Ende 2002 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Raab, nach dessen Auflösung wurde sie dem Gerichtsbezirk Schärding zugewiesen.

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.685 Einwohner, 2001 dann 1.693 Einwohner. Die Zunahme erfolgte, da die Geburtenbilanz stärker positiv als die Abwanderung war. Von 2001 bis 2011 ging die Geburtenbilanz zurück, die negative Wanderungsbilanz nahm zu, sodass die Bevölkerungszahl auf 1.614 im Jahr 2011 und auf 1.583 im Jahr 2018 sank.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche Diersbach hl. Martin: Die Kirche erlangte vor allem als „Schiefer Turm des Innviertels“ überregionale Bekanntheit. Der Turm steht auf einem Rutschhang und konnte nur durch eine Fundament-Sanierung in den Jahren 1988–1991 gerettet werden. Die Kirche wurde 1432 im gotischen Stil mit Spitzturm errichtet. Nach einem Brand im Jahr 1716 erhielt die Kirche beim Wiederaufbau das heutige Aussehen mit einem mächtigen Zwiebelturm. Der Hauptaltar und beide Seitenaltäre sind im Renaissance-Stil. Das Hochaltar-Bild wurde 1862 von Caspar Jelle aus Innsbruck entworfen. Zu erwähnen ist auch die von Dr. Karl Mayr gespendete und in der Folge nach ihm benannte Orgel aus der Werkstatt von Alfred Führer, die 1996 eingeweiht wurde und die Viertgrößte im Innviertel ist.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Inntöne Jazzfestival: international beachtetes Jazzfestival, findet jährlich statt.
  • Inntöne Barock – Paul Zauners jährliche Konzertreihe mit Alter Musik in der Diersbacher Kirche.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahr 2010 gab es 103 landwirtschaftliche Betriebe. Davon waren 58 Vollerwerbsbauern. Der Produktionssektor bot 30 Arbeitsplätze, etwa zwei Drittel im Bereich Herstellung von Waren und ein Drittel in der Bauwirtschaft. Von den 109 Beschäftigten im Dienstleistungssektor arbeiteten 45 im Handel und 40 im Bereich soziale und öffentliche Dienste (Stand 2011).

Im Jahr 2011 lebten 834 Erwerbstätige in Diersbach. Davon arbeiteten 184 in der Gemeinde, 650 pendelten aus.

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Bildung

In Diersbach gibt es eine Volksschule mit insgesamt etwa 60 Kindern (Stand 2020).

Verkehr

  • Eisenbahn: Durch den Süden von Diersbach verläuft die Passauer Bahn. Zum Bahnhof Taufkirchen/Pram gibt es regelmäßige Busverbindungen.
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Eferdinger Straße B129, die bis Linz führt.

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2014 Walter Steininger (ÖVP)
  • seit 2014 Johann Fuchs (ÖVP)

Wappen

Blasonierung: Mit Flammen erniedrigt bogenförmig von Rot und Gold geteilt; oben ein silberner Wellenbalken, darin ein linkshin gelegtes, blaues Schwert mit rotem Griff; unten eine schwarze, nach links gewendete, gewundene und widersehende, rot gekrönte Schlange. Die Gemeindefarben sind Rot-Gelb.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Günther Fessl, Hauptschullehrer und Musiker
  • Johanna Fessl (* 1960), Keramikerin
  • Markus Obereder (* 1970), Musikpädagoge, Musiker und Chorleiter.
Commons: Diersbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Diersbach, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 16. April 2019.
  3. Kirche in Diersbach, diersbach.at – 2 Bilder.
  4. Schwein gehabt mit Jazz: an Pfingsten startet das INNtöne-Festival im österreichischen Diersbach
  5. Inntöne Barock (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive)
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Diersbach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Diersbach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Diersbach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  9. Gemeinde Diersbach, Schule und Bildung. Abgerufen am 3. Februar 2020.
  10. ÖBB. Abgerufen am 25. Dezember 2022.
  11. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2021. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
  12. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  13. Gemeinde Diersbach,Politik, Bürgermeister. Abgerufen am 16. April 2019.
  14. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 16. April 2019.
  15. Günther Fessl, in: Webpräsenz von Regiowiki.at
  16. Johanna Fessl, in: Webpräsenz von Regiowiki.at
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