Dornholzhausen Gemeinde Langgöns | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 30′ N, 8° 37′ O |
Höhe: | 199 (193–214) m ü. NHN |
Fläche: | 5,48 km² |
Einwohner: | 1047 (30. Jun. 2019) HW+NW |
Bevölkerungsdichte: | 191 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35428 |
Vorwahl: | 06447 |
Dornholzhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Langgöns im mittelhessischen Landkreis Gießen. Zum Ort gehören die Siedlungen Knorrhof und Strauchhof.
Geographie
Dornholzhausen liegt am Westrand der Wetterau, an die sich im Westen die Nordostausläufer des Wetzlarer Hintertaunus anschließen. An der Nordostgrenze des Naturparks Taunus befindet es sich rund 3,5 km westlich von Langgöns im Tal des Lahn-Zuflusses Kleebach, in den im Dorf der Strauchbach mündet. In Richtung Norden und Osten öffnet sich die Landschaft zur von sanften Hügeln gekennzeichneten und wesentlich dichter besiedelten Wetterau. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3129.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Dornholzhausen erfolgte im Jahr 815 unter dem Namen Holzhusen im Lorscher Codex. Eine gesicherte Zuordnung der Belege aus dem 8. Jahrhundert im „Lorscher Codex“ ist nicht möglich, da die Bezeichnungen Holzhusen in den Jahren 774 und 790 sich nicht unbedingt auf Dornholzhausen beziehen. Im Jahre 1294 wird das Dorf dann als Durrenholzhusen bezeichnet.
Die Evangelische Kirche Dornholzhausen entstand im Jahr 1717 durch den Umbau einer kleinen Kapelle aus dem Ende des 12. Jahrhunderts.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Dornholzhausen zum 1. Januar 1977 mit vier weiteren Gemeinden durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen zur neuen Großgemeinde Langgöns zusammengeschlossen. Für die nach Langgöns eingegliederten Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet. Als Verwaltungssitz wurde der Ortsteil Lang-Göns festgelegt.
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Dornholzhausen angehörte:
- ab 14. Jahrhundert: Heiliges Römisches Reich, Amt Hüttenberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen)
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Amt Hüttenberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen-Marburg)
- 1604–1648: hessischer Anteil strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
- ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Amt Hüttenberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen-Darmstadt)
- ab 1703: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Weilburg (durch Teilungsvertrag), Oberamt Atzbach, Amt Hütten- und Stoppelberg
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Hüttenberg
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wetzlar
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Wetzlar
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1979: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Gießen
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Dornholzhausen 1071 Einwohner. Darunter waren 24 (2,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 168 Einwohner unter 18 Jahren, 489 zwischen 18 und 49, 231 zwischen 50 und 64 und 183 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 450 Haushalten. Davon waren 123 Singlehaushalte, 129 Paare ohne Kinder und 150 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 321 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Einwohnerentwicklung
Dornholzhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 435 | |||
1840 | 421 | |||
1846 | 459 | |||
1852 | 460 | |||
1858 | 438 | |||
1864 | 452 | |||
1871 | 465 | |||
1875 | 455 | |||
1885 | 436 | |||
1895 | 415 | |||
1905 | 445 | |||
1910 | 460 | |||
1925 | 479 | |||
1939 | 482 | |||
1946 | 721 | |||
1950 | 707 | |||
1956 | 689 | |||
1961 | 675 | |||
1967 | 700 | |||
1970 | 755 | |||
1976 | 762 | |||
1978 | 828 | |||
1982 | 885 | |||
1986 | 948 | |||
1990 | 1.010 | |||
1994 | 1.061 | |||
1998 | 1.123 | |||
2000 | 1.105 | |||
2006 | 1.086 | |||
2011 | 1.071 | |||
2016 | 1.034 | |||
2019 | 1.047 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS; Zensus 2011 |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1836: | 435 evangelische, ein katholischer Einwohner |
• 1961: | 577 evangelische (= 85,48 %), 97 katholische (= 14,37 %) Einwohner |
Infrastruktur
Im Ort gibt es eine Kindertagesstätte, ein Bürgerhaus und einen Sportplatz.
Persönlichkeiten
- Paul Schneider (1897–1939), von 1926 bis 1934 Pfarrer der pfarramtlich verbundenen Kirchengemeinden Hochelheim und Dornholzhausen.
Literatur
- Wolfgang Dietrich: Dornholzhausen, wie es früher war. Geiger, Horb am Neckar, 1994; ISBN 3-89264-966-9
- Otfried Hankel: Familienbuch der evangelischen Kirchengemeinde Dornholzhausen (Langgöns, Hessen) 1771–1874. Monsenstein und Vannerdat, Münster, 2011; ISBN 978-3-86991-343-8
- Oswald Schieferstein: Ortsfamilienbuch Dornholzhausen 1635–1914, Cardamina, 2015, ISBN 978-3-86424-235-9
- Literatur über Dornholzhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Ortsteil Dornholzhausen In: Webauftritt der Gemeinde Langgöns.
- Dornholzhausen, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 Dornholzhausen, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- 1 2 Einwohnerzahlen im Haushaltsplan der Gemeinde Langgöns 2020. (PDF; 9,9 MB) S. 43, abgerufen im Juni 2020.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Langgöns. (PDF; 29 kB) § 6. Abgerufen im März 2022.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Hüttenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 2) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Friedrich K. Abicht: Der Kreis Wetzlar: historisch, statistisch und topographisch. Wigand, 1836, S. 99 (Online bei google books).
- 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 6 und 46, archiviert vom am 27. Oktober 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Einwohnerzahlen im Haushaltsplan der Gemeinde Langgöns 2009. (PDF; 4,7 MB) S. 23, archiviert vom am 4. Februar 2019; abgerufen im Februar 2019.