Drasenberg ist ein ehemaliger Klosterhof und späterer Weiler in der heutigen Gemarkung der Stadt Schlüchtern im osthessischen Main-Kinzig-Kreis. Es gehört heute zum Schlüchterner Stadtteil Klosterhöfe.
Geografische Lage
Drasenberg liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises auf etwa 405 bis 420 m ü. NHN, etwa 3 km nordnordöstlich des Schlüchterner Kernorts. Es breitet sich auf dem Südwesthang des Dallstrauchs (Drasenberg; ca. 450 m) aus.
Geschichte
Mittelalter
Die älteste erhaltene Erwähnung von Drasenberg stammt von 1303. Der Hof des Klosters Schlüchtern und der später dort entstandene Weiler gehörte dann im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zum Amt Schlüchtern der Herrschaft und späteren Grafschaft Hanau, ab 1458 zur Grafschaft Hanau-Münzenberg.
Frühe Neuzeit
1493 werden noch Höfe am Drasenberg erwähnt. Dann muss der Weiler noch vor 1500 wüst gefallen sein. 1538 sind dort dann wieder zwei Haushaltungen erwähnt.
Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert. Drasenberg war nach Schlüchtern eingepfarrt.
Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Drasenberg 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen wurde.
Neuzeit
Während der napoleonischen Zeit stand Drasenberg ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, gehörte Drasenberg zum Landkreis Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schlossen sich die Höfe in Drasenberg, Gomfritz, Raith und Röhrigs unter dem Namen „Klosterhöfe“ zusammen, heute ein Stadtteil von Schlüchtern.
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Drasenberg unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):
- Trasen
- Traseme (1303)
- Trasen (1335)
- Drasen (1361)
- Trasenberg (1538)
Einwohnerentwicklung
Belegte Einwohnerzahlen sind:
- 1538: 2 Haushaltungen
- 1753: 3 Haushaltungen mit 32 Personen
- 1895: 7 Häuser mit 48 Personen
Literatur
- Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter. Diss. Darmstadt und Marburg, 1986, S. 138, 143, 187, 260, Anm. 250.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 97.
Weblinks
- Klosterhöfe im Internetauftritt der Stadt Schlüchtern
- Drasenberg, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- 1 2 Drasenberg, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Koordinaten: 50° 22′ 32,9″ N, 9° 32′ 20,1″ O