Reith war ein Klosterhof in der heutigen Gemarkung der Stadt Schlüchtern im osthessischen Main-Kinzig-Kreis. Er gehört heute zum Schlüchterner Stadtteil Klosterhöfe.
Geografische Lage
Drasenberg liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises auf einer Höhe von 230 m über NN, etwa 1 km nördlich des Ortskerns von Schlüchtern.
Geschichte
Frühe Neuzeit
Die älteste erhaltene Erwähnung von Reith stammt von 1496. Damals war es ein Hof des trimbergischen Gerichts Schlüchtern. Der Hof des Klosters Schlüchtern gehörte zur Grafschaft Hanau-Münzenberg und dort zum Amt Schlüchtern. Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert. Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Reith 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen wurde.
Neuzeit
Während der napoleonischen Zeit stand Reith ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, gehörte Reith zum Landkreis Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schlossen sich die Höfe in Drasenberg, Gomfritz, Reith und Röhrigs unter dem Namen „Klosterhöfe“ zusammen, heute ein Stadtteil von Schlüchtern.
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Reith unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):
- Ryde (1496 und 1516)
- Reith (1538)
- Raitz (1787)
Lange Zeit wurde der Ortsname dann „Raith“ geschrieben. Heute wird die Form „Reith“ verwendet.
Einwohnerentwicklung
Belegte Einwohnerzahlen sind:
- 1538: 5 Steuernde
- 1753: 1 Haushaltung
- 1895: 2 Häuser mit 59 Bewohnern
Literatur
- Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 65). Hessische Historische Kommission u. a., Darmstadt u. a. 1986, ISBN 3-88443-154-4, S. 125, 138–139, 142–143, 166, 182, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 1984).
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14, ISSN 0342-2291). Elwert, Marburg 1926, S. 372.
Einzelnachweise
- 1 2 Hof Reith, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Juni 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Weblinks
- Klosterhöfe im Internetauftritt der Stadt Schlüchtern
- Hof Reith, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Koordinaten: 50° 21′ 40,7″ N, 9° 31′ 35,9″ O