Eiji Tsuburaya (jap. 円谷 英二 Tsuburaya Eiji; * 7. Juli 1901 in Sukagawa, Präfektur Fukushima, Japanisches Kaiserreich als Eiichi Tsumuraya 圓谷 英一 Tsumuraya Eiichi; † 25. Januar 1970 in Itō, Präfektur Shizuoka, Japan) war als Verantwortlicher für Spezialeffekte an der Herstellung zahlreicher japanischer Science-Fiction-Filme beteiligt. Er gehörte zum Team, das die Godzilla-Serien drehte, und ist der wichtigste Schöpfer von Ultraman.

Leben

Frühe Jahre und Kriegszeit

Er war der älteste Sohn von Isamu und Sei Tsumuraya. Seine Mutter starb, als er drei Jahre alt war, und sein Vater zog nach China, um sich dem Familienbetrieb zu widmen. Eiji wurde nunmehr von einem Onkel und der Großmutter väterlicherseits erzogen. Nach dem Abschluss der Mittelschule erhielt er von der Familie die Erlaubnis, eine Flieger-Ausbildung am Flughafen Haneda anzutreten, die er jedoch wegen des überraschenden Todes des Schulgründers im Jahre 1917 abbrechen musste.

1919 erhielt er seine erste Anstellung in der Filmindustrie in einer Firma in Kyoto, die später als Nikkatsu bekannt wurde. 1925 war er assistierender Kameramann in einem Film von Kinugasa Teinosuke. 1926 trat er in die Shochiku-Studios in Kyoto ein und wurde dort 1927 zu einem Vollzeit-Kameramann. Seinen ersten Film mit Spezialeffekten, Chohichiro Matsudaira, drehte er 1930. Im selben Jahr heiratete er Masano Araki, eine praktizierende Katholikin, mit der er drei Söhne hatte, und trat vom Nichiren-Buddhismus seiner Familie zum Katholizismus über.

Der legendäre Film King Kong von 1933 war für Eiji Tsuburaya ein Erweckungserlebnis. Nach seinem internationalen Erfolg mit Godzilla von 1954 sagte er: „Ich habe diesen Film nie vergessen. Ich sagte mir: ‚Eines Tages will ich auch so einen Monsterfilm machen.‘“

1938 wurde er Verantwortlicher für Spezialeffekte im Toho-Studio in Tokio und errichtete dort 1939 eine eigene Abteilung für Spezialeffekte.

In der Kriegszeit (Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg und Zweiter WeltkriegPazifikkrieg) drehte er für Toho einige Propagandafilme mit Spezialeffekten. Während der Besatzungszeit in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich diese Mitwirkung einige Zeit als hinderlich für die Arbeitssuche. Mit einer eigens aufgebauten Firma (heute: Tsuburaya Production) wirkte er an Filmen für andere Studios mit und kehrte dann in den frühen 1950er Jahren zu Toho zurück.

Karriere bei Toho

Als Leiter der Abteilung für Spezialeffekte bei Toho, die er 1939 gegründet hatte, war Tsuburaya Vorgesetzter von etwa 60 Handwerkern, Technikern und Kameraleuten. Hier wurde er zusammen mit dem Regisseur Ishirō Honda und dem Produzenten Tomoyuki Tanaka Teil des Teams, das 1954 den ersten Godzilla-Film drehte und von der Werbeabteilung der Filmgesellschaft als Goldenes Trio bezeichnet wurde. Für diesen Film wurde Tsuburaya mit einem Filmpreis für beste Technik ausgezeichnet.

Im Gegensatz zur Stop-Motion-Technik, die von Willis O’Brien für seinen berühmten Film "King Kong" von 1933 verwendet wurde, arbeitete Tsuburaya mit einem Mann in einem Gummikostüm, um seine riesigen Monstereffekte zu erzielen. Diese Technik trägt heute den Namen Suitmation und wird allgemein mit japanischen Kaijū-Filmen in Verbindung gebracht.

Nach dem außergewöhnlichen Erfolg von Godzilla ließ Toho weitere Science-Fiction-Filme mit neuen Monstern drehen und setzte die Godzilla-Serie fort. Am erfolgreichsten waren dabei die Filme, in denen das Goldene Trio sowie das vierte Teammitglied, der Komponist Akira Ifukube, mitwirkten. Tsuburaya erarbeitete auch die Spezialeffekte für Horrorfilme wie Das Grauen schleicht durch Tokio (1958).

Tsuburaya blieb seiner Firma Toho bis zu seinem Tod im Jahre 1970 treu. Er starb während eines Urlaubaufenthalts in der Präfektur Shizuoka an einem Herzinfarkt.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. August Ragone: Eiji Tsuburaya: Master of Monsters: Defending the Earth with Ultraman and Godzilla. San Francisco, Chronicle Books, 2007. ISBN 978-0-8118-6078-9.
  2. 114. Geburtstag von Eiji Tsuburaya
  3. IMDb: Biographie (englisch)

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Tsuburaya Eiji. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1628.
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