Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main tabellarisch und graphisch wieder.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1387 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Einwohnerstruktur im Mittelalter

Über die Einwohnerentwicklung Frankfurts während des Hochmittelalters ist wenig bekannt, bis ins 13. Jahrhundert hinein wird Frankfurt fast nur in der Reichsgeschichtsschreibung oder in Königsurkunden genannt. 1219 taucht die Bürgergemeinde (honesti homines, cives de Frankenvort) zum ersten Mal als Vertragspartner in einer mit dem Stadtsiegel besiegelten Urkunde auf. Das Siegel trägt bereits die Umschrift Francenvort specialis domus imperii – Frankfurt, besonderer Sitz des Reiches.

Das 1267 angelegte Zinsbuch des Bartholomäusstift verzeichnet mehr als 60 Berufe, darunter Bader, Aderlasser, Barbiere, Fuhrleute, Schiffer, Sackträger, Gold-, Eisen-, Messer- und Pfannenschmiede, Baumeister, Steinmetzen, Schreiner, Schilderer (Maler), Woll- und Leineweber, Färber, Lohgerber, Kürschner, Schneider, Neu- und Flickschuster, Bäcker, Metzger, Fischer, Müller, Weingärter, Weinschröter, Faßbender und Bierbrauer sowie jeweils einen Physicus (Arzt) und Organisten.

In seinen Untersuchungen zur Bevölkerung Frankfurts im 14. und 15. Jahrhundert hat Karl Bücher einen Höchststand von ca. 10.000 Einwohnern im Jahr 1387 errechnet. Davon waren 3.405 Bedepflichtige. Bis 1440 sank die Einwohnerzahl auf unter 9.000, 1499 erreichte sie mit etwa 7.600, darunter 2.583 Steuerpflichtige, ihren Tiefstand. Während des 15. Jahrhunderts wanderten über 5.000 Neubürger, meist aus dem heutigen Rhein-Main-Gebiet, in die Stadt ein. Dies weist darauf hin, dass die Stadtbevölkerung eine äußerst ungünstige demographische Struktur hatte: Das Durchschnittsalter war vergleichsweise hoch, es gab wesentlich mehr Frauen als Männer, und die in unhygienischen Verhältnissen lebenden Menschen wurden immer wieder von Epidemien heimgesucht. Die Wirtschafts- und Sozialstruktur der Bürgerschaft war von Handwerk und Agrarwirtschaft bestimmt, wobei die meisten Bürger im Nebenberuf einen Acker oder Garten bestellten und Vieh hielten, zum Teil mitten in der Stadt. Etwa 18 % der Einwohner waren nicht fest in der Stadt ansässig, sondern gehörten zum Gesinde oder waren Wandergesellen. Etwa ein Zehntel der Einwohner waren Beamte der Stadt oder des Geistlichen Standes, etwa 5 bis 6 % trieben Handel oder Gastwirtschaft, nur wenige Bürger waren Freiberufler oder Rentiers. Die handwerklichen Berufe differenzierten sich während des Spätmittelalters immer weiter, so dass es nach Bücher schließlich 338 Berufe in der Stadt gab, darunter allein 45 Schmiedeberufe. Etwa 240 bis 300 Einwohner gehörten dem geistlichen Stand an, der wegen seiner Steuerprivilegien nicht zum städtischen Vermögen beitrug. Etwa die Hälfte der Steuerpflichtigen besaß kein Vermögen über den damaligen Steuerfreibetrag hinaus – Ein Drittel der Wohnung, ein Pferd, eine Kuh, Hausrat, Kleider, zwei Silberbecher pro Familie sowie einen Jahresvorrat an Brotgetreide, Wein, Brennholz, Viehfutter und Stroh. Nur 13 % besaßen ein Vermögen von mehr als 400 Gulden, darunter 1,7 % mehr als 10.000 Gulden.

Frankfurt zählte im Spätmittelalter zu den mittelgroßen deutschen Städten, etwa vergleichbar mit Basel, Goslar, Mainz, Soest oder Ulm, aber deutlich kleiner als Großstädte wie Augsburg, Braunschweig, Köln, Metz, Nürnberg, Straßburg oder die großen Hansestädte Bremen, Hamburg, Lübeck, Lüneburg oder Rostock.

Neuzeit

Um 1520 hatte Frankfurt am Main wieder rund 10.000 Einwohner. Insbesondere durch den Handel im Umfeld der Messen kommt es zu einem Zuzug aus Mitteleuropa und dem europäischen Ausland. Bis 1605 verdoppelte sich die Zahl auf 20.000 und bis 1810 noch einmal auf 40.000.

Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten in der Stadt 1837 etwa 54.000 Menschen, so überschritt bereits 1875 die Einwohnerzahl der Stadt Frankfurt am Main die Grenze von 100.000. 1895 hatte die Stadt 230.000 Einwohner, bis 1925 verdoppelte sich diese Zahl auf 467.000. Die Eingemeindung der Stadt Höchst am Main (31.439 Einwohner 1925) und weiterer Gemeinden am 1. April 1928 brachte einen Einwohnerzuwachs von 75.866. Die Bevölkerung der Stadt stieg von 475.000 auf 551.200.

Von den über 30.000 Juden in Frankfurt vor 1933 (der zweitgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands) wurden bis 1945 etwa 12.000 ermordet, so gut wie alle anderen waren deportiert worden, vertrieben oder geflohen. Das jüdische Leben in der Stadt war völlig zerstört. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die Alliierten gab es noch ca. 100 in Frankfurt verbliebene Juden. Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch zahlreiche Luftangriffe wurden große Teile der Innenstadt zerstört. Am 22. März 1944 vernichtete ein britischer Angriff die gesamte gotische Altstadt Frankfurts, 1.001 Menschen verloren ihr Leben. Insgesamt starben während des Krieges durch Kampfhandlungen mehr als 4.800 Zivilisten und 12.700 Frankfurter Soldaten, die Hälfte der Wohngebäude (90.000) wurden zerstört. Durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe verlor die Stadt 35 % ihrer Bewohner (195.727 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 554.000 im Jahre 1939 auf 358.000 im Dezember 1945. Im Jahre 1951 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht.

1963 erreichte die Bevölkerungszahl mit 691.257 einen Höchststand und sank dann bis 1986 auf 592.411 Personen, vor allem durch Wanderungsbewegungen ins Umland. Danach stieg sie wieder an und lag nach der Deutschen Wiedervereinigung bis etwa 2005 zwischen 640.000 und 650.000 Einwohnern. Der starke Anstieg seitdem auf aktuell 773.068 zum Stichtag 31. Dezember 2022 ist eine Folge der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt, der Ausweisung neuer Siedlungs- und Wohngebiete – unter anderem auf ehemaligem Militärgelände der amerikanischen Streitkräfte – sowie der Veränderung der Altersstruktur durch den Zuzug junger Familien.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Frankfurt am Main nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1810 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1837 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1837 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1387 bis 1900

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/DatumEinwohner
13879.600
152010.000
160520.000
170023.000
175032.000
181040.485
3. Dezember 1837 ¹54.037
3. Dezember 1840 ¹56.217
DatumEinwohner
3. Dezember 1843 ¹56.348
3. Dezember 1846 ¹58.519
3. Dezember 1849 ¹59.366
3. Dezember 1852 ¹62.561
3. Dezember 1855 ¹64.316
3. Dezember 1858 ¹68.049
3. Dezember 1861 ¹71.564
3. Dezember 1864 ¹78.221
DatumEinwohner
3. Dezember 1867 ¹78.277
1. Dezember 1871 ¹91.040
1. Dezember 1875 ¹103.136
1. Dezember 1880 ¹136.831
1. Dezember 1885 ¹154.441
1. Dezember 1890 ¹180.020
2. Dezember 1895 ¹229.279
1. Dezember 1900 ¹288.989

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1905 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
1. Dezember 1905 ¹334.978
1. Dezember 1910 ¹414.576
1. Dezember 1916 ¹395.663
5. Dezember 1917 ¹389.692
8. Oktober 1919 ¹433.002
31. Dezember 1919458.400
31. Dezember 1920466.900
31. Dezember 1921475.700
31. Dezember 1922477.700
31. Dezember 1923471.600
DatumEinwohner
31. Dezember 1924472.300
16. Juni 1925 ¹467.520
31. Dezember 1925473.500
31. Dezember 1926472.900
31. Dezember 1927475.000
31. Dezember 1928551.200
31. Dezember 1929547.000
31. Dezember 1930540.900
31. Dezember 1931535.900
31. Dezember 1932534.000
DatumEinwohner
16. Juni 1933 ¹555.857
31. Dezember 1933554.900
31. Dezember 1934555.367
31. Dezember 1935555.279
31. Dezember 1936551.051
31. Dezember 1937551.420
31. Dezember 1938557.100
17. Mai 1939 ¹553.464
31. Dezember 1940557.900

¹ Volkszählungsergebnis

Eine realitätsnähere Einschätzung der Bevölkerungsentwicklung im Zweiten Weltkrieg ergeben die Ergebnisse der Verbrauchergruppenstatistiken, die aus den Daten der Lebensmittelzuteilungen gewonnen wurden und 1953 vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden. Nach der Kleinen Verbrauchergruppenstatistik umfasste die versorgte Zivilbevölkerung in Frankfurt Anfang Februar 1943 487.698 Personen (darunter 13.978 Gemeinschaftsverpflegte), Anfang Februar 1944 449.055 (darunter 30.772 Gemeinschaftsverpflegte), Mitte August 1944 nur noch 294.504 (davon 26.215 Gemeinschaftsverpflegte) und im Oktober/November 1944 297.289 Personen (darunter 32.734 Gemeinschaftsverpflegte).

Von 1945 bis 1970

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
31. Dezember 1945357.737
29. Oktober 1946 ¹424.065
13. September 1950 ¹532.037
31. Dezember 1951562.743
31. Dezember 1952580.463
31. Dezember 1953600.579
25. September 1956 ¹623.172
DatumEinwohner
31. Dezember 1960670.048
6. Juni 1961 ¹683.081
31. Dezember 1961685.682
31. Dezember 1962688.896
31. Dezember 1963691.257
31. Dezember 1964689.724
31. Dezember 1965689.288
DatumEinwohner
31. Dezember 1966683.707
31. Dezember 1967667.457
31. Dezember 1968665.405
31. Dezember 1969665.791
27. Mai 1970 ¹669.635
31. Dezember 1970669.751

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadtverwaltung Frankfurt am Main

Ab 1971

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
31. Dezember 1971657.776
31. Dezember 1972666.990
31. Dezember 1973663.422
31. Dezember 1974652.037
31. Dezember 1975636.157
31. Dezember 1976626.251
31. Dezember 1977632.565
31. Dezember 1978631.007
31. Dezember 1979628.203
31. Dezember 1980629.375
31. Dezember 1981625.352
31. Dezember 1982620.186
31. Dezember 1983610.244
31. Dezember 1984599.634
31. Dezember 1985595.348
31. Dezember 1986592.411
25. Mai 1987 ¹618.266
31. Dezember 1987621.379
DatumEinwohner
31. Dezember 1988625.258
31. Dezember 1989635.151
31. Dezember 1990644.865
31. Dezember 1991654.079
31. Dezember 1992663.952
31. Dezember 1993659.803
31. Dezember 1994652.412
31. Dezember 1995650.055
31. Dezember 1996647.304
31. Dezember 1997643.469
31. Dezember 1998643.857
31. Dezember 1999643.821
31. Dezember 2000646.550
31. Dezember 2001641.076
31. Dezember 2002643.726
31. Dezember 2003643.432
31. Dezember 2004646.889
31. Dezember 2005651.899
DatumEinwohner
31. Dezember 2006652.610
31. Dezember 2007659.021
31. Dezember 2008664.838
31. Dezember 2009671.927
31. Dezember 2010679.664
9. Mai 2011¹667.925
31. Dezember 2011676.533
31. Dezember 2012687.775
31. Dezember 2013701.350
31. Dezember 2014717.624
31. Dezember 2015732.688
31. Dezember 2016736.414
31. Dezember 2017746.878
31. Dezember 2018753.056
31. Dezember 2019761.561
31. Dezember 2020764.104
31. Dezember 2021759.224
31. Dezember 2022773.068

¹ Volkszählungsergebnis.

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

Anmerkung: Am 9. Mai 2011, dem Stichtag des Zensus 2011, lag die amtliche Einwohnerzahl um etwa 19.000 (2,7 %) unter der von der Stadt aufgrund der bisherigen Fortschreibung der Melderegister ermittelten Einwohnerzahl zum 30. April 2011. Nach dieser Fortschreibung, die auch Personen mit Nebenwohnsitz berücksichtigte und mit den Zensusergebnissen nicht mehr vergleichbar ist, lag die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2011 bei 698.035. Der bisherige Höchststand von 1963 war damit übertroffen. Zum 30. Juni 2012 hatte Frankfurt nach der Fortschreibung erstmals in der Geschichte über 700.000 Einwohner, am 18. Februar 2019 erstmals über 750.000.

Bevölkerungsprognose

In der nebenstehenden Grafik sind die folgenden Prognosen als Übersicht zusammengefasst.

Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung

Auf Datenbasis von 2010
2010201520202030
666.920679.185689.767695.738
Auf Datenbasis von 2014
2014202020252030
717.624787.615815.485841.228

Im Rahmen der 12. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes hatte das statistische Landesamt im August 2010 regionalisierte Prognosedaten für alle hessischen Kreise und kreisfreien Städte veröffentlicht. Die Prognose wurde 2016 auf Grundlage des Bevölkerungsstandes vom 31. Dezember 2014 aktualisiert. Darin wird folgende Bevölkerungsentwicklung für Frankfurt prognostiziert, jeweils zum 31. Dezember des Jahres:

Frankfurt am Main hat mit 17,2 % im betrachteten Zeitraum das größte erwartete Wachstum unter allen hessischen Gemeinden, davon entfallen 5,5 Prozentpunkte auf den Geburtenüberschuss und 11,7 auf den Wanderungssaldo. Das Durchschnittsalter der Frankfurter Bevölkerung soll bis 2030 auf 42,1 Jahre steigen, das ist nach Darmstadt und Offenbach der niedrigste Wert.

Prognosen der Stadtverwaltung

2025203020352045
789.296809.898827.506843.179

Die im Dezember 2010 veröffentlichte Frankfurter Bevölkerungsvorausberechnung bis 2030 des Bürgeramtes Statistik und Wahlen basierte auf den Daten vom 31. Dezember 2009. Danach sollte die Frankfurter Bevölkerung bis 2020 auf etwa 725.000 Einwohner ansteigen und danach bis 2030 leicht auf etwa 723.000 sinken.

Nach der im Juni 2015 veröffentlichten Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040 wird die Einwohnerzahl in den nächsten Jahrzehnten weitaus stärker steigen als nach früheren Prognosen. Ursache ist das starke Bevölkerungswachstum seit etwa 2005, das sich in den nächsten Jahren unvermindert fortsetzen wird, in Verbindung mit der Entwicklung des Wohnungsbaus. Es wird erwartet, dass bis 2030 neue Wohnungen für etwa 70.000 Einwohner entstehen. Wegen des starken Zuzugs verhältnismäßig junger Menschen wird das Durchschnittsalter bis 2040 nur leicht von 41,09 auf 41,86 Jahre steigen.

Die Bevölkerungsprognose bis 2040 enthält erstmals auch Daten für die einzelnen Stadtteile. Das stärkste absolute Bevölkerungswachstum wird in Bornheim (+ 7.800) und Bockenheim (+6.900) erwartet, die höchsten Wachstumsraten in Sindlingen (50 %), Preungesheim (31 %), Frankfurter Berg, Bonames und Bornheim (jeweils 26 bis 28 %). In keinem Stadtteil wird ein Bevölkerungsrückgang erwartet, die geringste Wachstumsrate von 7 % ergibt sich für Sachsenhausen-Nord.

Im Mai 2023 veröffentlichte das Bürgeramt Statistik und Wahlen eine neue Bevölkerungsvorausberechnung bis 2045.

Prognose der Postbank

20152020202520302035
708.600713.800705.100686.400664.500

Im März 2016 veröffentlichte die Deutsche Postbank AG eine unter Leitung von Michael Bräuninger, Professor an der Helmut-Schmidt-Universität, durchgeführte Studie unter dem Titel Wohnatlas 2016 – Leben in der Stadt, in der für 36 deutsche Großstädte auch eine Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030 durchgeführt wird. Sie berücksichtigt auch explizit den Zuzug im Rahmen der Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015. Für Frankfurt am Main wurde darin von 2015 bis 2030 trotz Flüchtlingszuzug ein Bevölkerungsrückgang von 2,05 % vorhergesagt. Die Studie basierte nicht auf der aktuellen Einwohnerentwicklung und den Prognosen der Stadt oder des hessischen statistischen Landesamtes, sondern auf der 2015 erschienenen Raumordnungsprognose 2035 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Sie diente hauptsächlich dem Zweck, die Entwicklung der Immobilienpreise in den deutschen Großstädten vorherzusagen und berücksichtigte den Prognosezeitraum 2012 bis 2035. Für Frankfurt am Main wurde darin eine von der tatsächlichen Entwicklung völlig abweichende Bevölkerungsentwicklung für den Zeitraum von 2015 bis 2035 unterstellt.

Prognose der Bertelsmann-Stiftung

2012202020252030
687.560752.550773.630784.920

In ihrem 2015 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2030“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Frankfurt ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2012 und 2030 um 14,2 % (97.360 Personen) vorausgesagt.

Bevölkerungsstruktur

Seit dem Mikrozensus 2005 gibt es statistische Auswertungen über die Geburtsorte der Frankfurter Bevölkerung. Damals waren 35 % der Frankfurter Bürger auch in Frankfurt geboren, der Rest zugezogen. Unter den 221.000 gebürtigen Frankfurtern waren 88,2 % Deutsche, davon 11 % mit Hinweis auf einen Migrationshintergrund; 11,8 % hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft. Insgesamt hatten am 31. Dezember 2008 242.650 von 641.153 mit Hauptwohnsitz in Frankfurt gemeldeten Einwohnern einen Migrationshintergrund, das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 37,9 %. Gemäß Zensus 2011 haben 44,2 % der Bewohner Frankfurts einen Migrationshintergrund, was der höchste Wert unter den deutschen Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern ist; unter den übrigen Großstädten ist dieser Wert lediglich in Pforzheim und Offenbach höher. 2016 erreichte der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund 50 %, bei Kindern unter sechs Jahren betrug er bereits 2015 68 %.

Bevölkerung in den 46 Stadtteilen am 31. Dezember 2022
Nr.
Stadtteil
Fläche
in km²
Einwohner
Weiblich
Männlich
DeutscheAusländer
Ausländer
in Prozent
Einwohner
je km²
1

Altstadt

0,506 4.220 2.055 2.165 2.662 1.558 36,9 8340
2

Innenstadt

1,491 6.771 3.310 3.461 3.569 3.202 47,3 4541
3

Bahnhofsviertel

0,542 3.686 1.385 2.301 1.856 1.830 49,6 6801
4

Westend-Süd

2,497 19.881 10.141 9.740 13.960 5.921 29,8 7962
5

Westend-Nord

1,632 10.193 5.249 4.944 7.284 2.909 28,5 6246
6

Nordend-West

3,100 31.235 16.099 15.136 24.529 6.706 21,5 10076
7

Nordend-Ost

1,532 22.854 11.814 11.040 17.604 5.250 23 14918
8

Ostend

5,564 30.446 15.622 14.824 21.308 9.138 30 5472
9

Bornheim

2,786 30.799 16.307 14.492 23.156 7.643 24,8 11055
10

Gutleutviertel

1,792 7.164 3.264 3.900 3.845 3.319 46,3 3998
11

Gallus

4,517 44.047 21.036 23.011 24.993 19.054 43,3 9751
12

Bockenheim

8,031 43.121 21.766 21.355 28.255 14.866 34,5 5369
13

Sachsenhausen-Nord

4,235 32.734 16.843 15.891 24.465 8.269 25,3 7729
14

Sachsenhausen-Süd

30,535 29.665 15.297 14.368 22.068 7.597 25,6 972
15

Flughafen

24,176 Daten in Sachsenhausen-Süd enthalten
17

Niederrad

6,124 29.184 14.590 14.594 18.103 11.081 38 4766
18

Schwanheim

14,773 20.557 10.555 10.002 15.247 5.310 25,8 1392
19

Griesheim

5,100 23.442 11.077 12.365 13.316 10.126 43,2 4596
20

Rödelheim

4,660 19.679 9.931 9.748 12.269 7.410 37,7 4223
21

Hausen

1,246 7.327 3.741 3.586 4.675 2.652 36,2 5880
22

Praunheim

5,153 16.640 8.513 8.127 11.830 4.810 28,9 3229
24

Heddernheim

2,514 17.158 9.007 8.151 12.563 4.595 26,8 6825
25

Niederursel

7,422 17.319 8.937 8.382 11.793 5.526 31,9 2333
26

Ginnheim

2,695 17.212 8.981 8.231 12.430 4.782 27,8 6387
27

Dornbusch

2,384 18.684 9.918 8.766 14.341 4.343 23,2 7837
28

Eschersheim

3,232 15.301 7.895 7.406 11.753 3.548 23,2 4734
29

Eckenheim

2,254 14.139 7.339 6.800 9.757 4.382 31 6273
30

Preungesheim

3,680 15.704 8.000 7.704 11.225 4.479 28,5 4267
31

Bonames

1,372 6.389 3.289 3.100 4.513 1.876 29,4 4657
32

Berkersheim

3,185 3.855 1.935 1.920 2.961 894 23,2 1210
33

Riederwald

1,074 4.925 2.488 2.437 3.485 1.440 29,2 4586
34

Seckbach

7,999 10.446 5.299 5.147 7.312 3.134 30 1306
35

Fechenheim

6,984 17.560 8.343 9.217 9.734 7.826 44,6 2514
36

Höchst

4,597 16.037 7.811 8.226 9.165 6.872 42,9 3489
37

Nied

3,708 19.934 9.851 10.083 12.224 7.710 38,7 5376
38

Sindlingen

3,968 8.906 4.407 4.499 5.933 2.973 33,4 2244
39

Zeilsheim

5,467 12.674 6.264 6.410 8.450 4.224 33,3 2318
40

Unterliederbach

6,021 17.158 8.531 8.627 11.286 5.872 34,2 2850
41

Sossenheim

5,919 16.245 8.203 8.042 9.995 6.250 38,5 2745
42

Nieder-Erlenbach

8,367 4.802 2.462 2.340 4.137 665 13,8 574
43

Kalbach-Riedberg

6,580 22.706 11.583 11.123 17.287 5.419 23,9 3451
44

Harheim

4,837 5.232 2.625 2.607 4.365 867 16,6 1082
45

Nieder-Eschbach

6,348 11.902 6.150 5.752 8.848 3.054 25,7 1875
46

Bergen-Enkheim

12,601 17.978 9.238 8.740 14.190 3.788 21,1 1427
47

Frankfurter Berg

2,400 8.050 4.031 4.019 5.800 2.250 28 3354
Stadt Frankfurt am Main248,31767.609387.981379.628527.602240.00731,33091

Ausländische Bevölkerung

Die Tabelle zeigt die größten Gruppen der melderechtlich mit Hauptwohnsitz in Frankfurt am Main registrierten Ausländer zum 31. Dezember 2018.

RangStaatBevölkerung
(31. Dezember 2018)
1. Türkei25.395
2. Kroatien16.286
3. Italien15.242
4. Polen12.496
5. Rumänien10.779
6. Serbien9.214
7. Bulgarien8.678
8. Spanien7.282
9. Indien6.908
10. Griechenland6.510
11. Bosnien und Herzegowina6.079
12. Marokko6.074
13. Afghanistan4.911
14. Volksrepublik China4.646
15. Frankreich4.605
16. Portugal4.003
17. Russland3.376
18. Japan3.353
19. Eritrea3.157
20. Vereinigte Staaten3.147
andere60.480
insgesamt222.621

Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur der Frankfurter Einwohner vom 31. Dezember 2013:

Alter von/bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0–542.8006,1
6–1452.6227,5
15–64493.88770,4
über 65112.04116,0
Gesamt701.350100,0

Bis 2003 lag das Durchschnittsalter der Frankfurter Bevölkerung immer über dem Bundesdurchschnitt, seitdem liegt es darunter. Von 1995 bis 2005 stieg das Durchschnittsalter in Frankfurt von 41,2 auf 41,9 Jahre, seitdem sank es bis 2017 kontinuierlich auf 40,6 Jahre. Frankfurt hat das niedrigste Durchschnittsalter aller hessischen Gemeinden. Durch den anhaltenden Zuzug vorwiegend junger Menschen sinkt das Durchschnittsalter Frankfurts nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) deutschlandweit am schnellsten. Der Altersdurchschnitt in Hessen lag 2017 bei 43,7 Jahren, bundesweit bei 44,2 Jahren.

Entsprechend der Bevölkerungsstruktur hat Frankfurt auch eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Geburten. 2017 wurden 9.003 Kinder lebend geboren, das war der höchste Stand seit 1967. Seit dem Tiefstand von 1984 (4.995 Geburten) steigt die Geburtenzahl stetig an. 2017 lag die Frankfurter Fruchtbarkeitsziffer bei 55,2 lebend Geborenen pro Jahr auf 1.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren.

Frankfurt am Main gehört zu den wenigen hessischen Kommunen, die seit Jahren sowohl einen Geburtenüberschuss als auch einen positiven Wanderungssaldo aufweisen.

Siehe auch

Literatur

  • Statistische Abtheilung des Frankfurter Vereins für Geographie und Statistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der Freien Stadt Frankfurt. J. D. Sauerländer, Frankfurt 1866.
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1880–1918.
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1919–1941/42.
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden. 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4.

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Böhmer/Friedrich Lau (Hrsg.): Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt. Codex diplomaticus Moeno-Francofurtanus. Band 1 (794–1313), Frankfurt am Main 2. Aufl. 1901, Nr. 50.
  2. Konrad Bund: Untersuchungen zu Chronologie, Quellenproblematik und Quellenwert der ältesten Memorialüberlieferungen des Frankfurter St. Bartholomäusstifts. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte. 32 (1982), S. 19 ff.
  3. Karl Bücher: Die Bevölkerung von Frankfurt am Main im XIV. und XV. Jahrhundert, social-statistische Studien, Tübingen 1886 (Digitalisat Internet Archive).
  4. Alexander Dietz: Frankfurter Bürgerbuch: Geschichtliche Mittheilungen über 600 bekannte Frankfurter Familien aus der Zeit vor 1806. A. Osterrieth, Frankfurt am Main 1897, S. 186 ff.
  5. Modellrechnung zur Entwicklung der Privathaushalte in Frankfurt am Main bis 2030. (PDF, 197 kB) In: Statistik aktuell Nr. 2/2011. Archiviert vom Original am 2. Juni 2019; abgerufen am 24. Februar 2020.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistische Berichte, Arb.-Nr. VIII/19/1, Die Zivilbevölkerung des Deutschen Reiches 1940–1945. Ergebnisse der Verbrauchergruppen-Statistik. Wiesbaden 1953, S. 30.
  7. Einwohnerzahlen hessischer Gemeinden beim Hessischen Statistischen Landesamt (Memento des Originals vom 2. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Zensus 2011 auf Frankfurt.de (PDF; 1,5 MB) abgerufen am 26. Feb. 2020
  9. Website der Stadt Frankfurt am Main, Bevölkerungsentwicklung, Statistik aktuell 11/2012
  10. Statistik aktuell 16/2012 (PDF; 84 kB)
  11. 18. Februar 2019: Frankfurt hat jetzt über 750.000 Einwohner. (PDF, 114 kB) In: Statistik aktuell Nr. 3/2019. Abgerufen am 24. Februar 2020.
  12. Bevölkerung in Hessen 2060. (pdf) Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Hessen bis 2030. (Nicht mehr online verfügbar.) Mai 2016, S. 15, archiviert vom Original am 12. Februar 2018; abgerufen am 11. Februar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Bevölkerungsprognose 2030, Statistik aktuell 26/2010 (PDF; 203 kB)
  14. Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040, Frankfurter Statistische Berichte 2015 (pdf, 507 kB)
  15. Neue Bevölkerungsvorausberechnung bis 2045: Kennzahlen im Überblick. (PDF; 0,28 MB) FSA 2023/02. In: frankfurt.de. Bürgeramt Statistik und Wahlen, abgerufen am 23. Mai 2023.
  16. Presseinformation Deutsche Post AG: Postbank Studie „Wohnatlas 2016 – Leben in der Stadt“: Wo Bevölkerungswachstum die Preise steigen lässt, veröffentlicht am 3. März 2016, abgerufen am 3. März 2016
  17. Raumordnungsprognose 2035. (PDF) In: BBSR-Analysen KOMPAKT05/2015. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, April 2015, abgerufen am 7. März 2016.
  18. Reiner Schulze: Frankfurt schrumpft. Die Postbank hat in die Zukunft geschaut. In: FAZ. 5. März 2016, ISSN 0174-4909, S. 37.
  19. Bevölkerungsentwicklung 2012 bis 2035 nach Kreisen (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (XLSX, 73 kV)
  20. Bevölkerungsvorausberechnung–Bevölkerungsstruktur. Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main. Abgerufen am 11. Februar 2018 (Stand jeweils zum 31. Dezember).
  21. Frankfurter Statistik aktuell 35/2007 (PDF; 114 kB)
  22. Frankfurter Statistisches Jahrbuch 2009, S. 17. (PDF; 471 kB)
  23. Personen nach Migrationshintergrund für Frankfurt am Main, Stadt (Kreisfreie Stadt) –in %–, Zensusdatenbank
  24. Integrationsbericht – Jeder Zweite hat Migrationshintergrund (Frankfurter Rundschau, 1. Juni 2015)
  25. Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main. (PDF) In: Statistik aktuell, 03/2023. Abgerufen am 7. Juni 2023.
  26. Stadtgebiet und Flächennutzung 2018. (PDF) In: Materialien zur Stadtbeobachtung, Heft 28. Bürgeramt, Statistik und Wahlen der Stadt Frankfurt am Main, abgerufen am 19. Februar 2020. Stand: 31. Dezember 2018
  27. Quelle: Statistik.aktuell Frankfurt am Main (02/2019): Ausländische Einwohner in Frankfurt, Stand: 31. Dezember 2018. (PDF; 143 kB)
  28. Datenbank Zensus 2011, Frankfurt am Main, Alter + Geschlecht
  29. 1 2 Hessische Gemeindestatistik. Ausgewählte Ausgewählte Strukturdaten aus Bevölkerung und Wirtschaft. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 3. Dezember 2015.
  30. 1 2 3 Florian Diekmann: Bevölkerungsentwicklung: Wo Deutschland am schnellsten altert. In: Spiegel Online. 4. März 2019 (spiegel.de [abgerufen am 4. März 2019]).
  31. 1 2 Quelle: Frankfurt Statistik Aktuell, Geburtenentwicklung in Frankfurt am Main 2008 (PDF; 59 kB)
  32. Statistisches Jahrbuch 2018: Bevölkerung (PDF; 3,2 MB), S. 54, abgerufen am 24. Februar 2020
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