Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 5′ N, 11° 1′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Landsberg am Lech
Verwaltungs­gemeinschaft: Windach
Höhe: 590 m ü. NHN
Fläche: 14,22 km2
Einwohner: 2016 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 142 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 86922,
86926 (Algertshausen, Pflaumdorf),
86941 (St. Ottilien)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 08193
Kfz-Kennzeichen: LL
Gemeindeschlüssel: 09 1 81 118
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kaspar-Ett-Str. 24 a
86922 Eresing
Website: www.eresing.de
Erster Bürgermeister: Michael Klotz (Dorfgemeinschaften)
Lage der Gemeinde Eresing im Landkreis Landsberg am Lech

Eresing ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.

Geographie

Lage

Der Hauptort liegt circa sechs Kilometer nordwestlich des Ammersees und ist umgeben von voralpinem Hügelland, das in der Würmeiszeit geformt wurde.

Gemeindeteile

Die Gemeinde hat fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Reihengräberfunde aus dem 6. Jahrhundert deuten auf eine frühere Besiedlung hin.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war im Jahr 1126. Eresing lag zu dieser Zeit im Einflussbereich der Grafen von Dießen-Andechs, die ihn als Gerichtsort nutzten.

Um 1300 ist mit den Eresingern ein Ortsadel nachweisbar, bereits 1424 befand sich das Gericht zu Eresing jedoch im Besitz des Herzogs Friedrich IV. von Habsburg. Im Laufe des 16. Jahrhunderts kam es zu zahlreichen Besitzerwechseln, bevor die Hofmark Eresing 1596 an die Herren von Füll überging. Weitere grundherrschaftliche Besitzer im Ortsgebiet waren die Klöster Dießen und Rottenbuch, sowie die Pfarrei, Kirche und Gemeinde Eresing. Bis 1825 hatten die Herren von Füll die niedere Gerichtsbarkeit in Eresing inne.

Zur 1818 gegründeten politischen Gemeinde Eresing gehört auch die 1887 entstandene Erzabtei Sankt Ottilien.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 der größere Teil der aufgelösten Gemeinde Beuern eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 1401 auf 1933 um 532 Einwohner bzw. um 38,0 %.

Politik

Mit den Gemeinden Windach und Finning gehört die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Windach an.

Gemeinderatswahl 2020
(in %)
 %
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30
20
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0
40,80
36,41
14,07
8,73
DGE
UBE
DGP
WGSO
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aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Eresing (15. März 2020)
Insgesamt 12 Sitze
  • DGE: 5
  • UBE: 4
  • DGP: 2
  • WGSO: 1

Bürgermeister

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Michael Klotz (Dorfgemeinschaft Eresing/Dorfgemeinschaft Pflaumdorf) mit 62,50 % der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt. Sein Vorgänger war von Mai 1984 bis April 2020 Josef Loy (Dorfgemeinschaften).

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 haben von den 1498 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Eresing 1140 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 76,10 % lag. Die Mandatsverteilung ist wie folgt:

  • Dorfgemeinschaft Eresing: 5 Sitze (40,80 %)
  • UB-Eresing: 4 Sitze (36,41 %)
  • Dorfgemeinschaft Pflaumdorf: 2 Sitze (14,07 %)
  • Wählergemeinschaft St. Ottilien: 1 Sitz (8,73 %).

Wappen

Blasonierung: „Über stumpfer goldener Spitze, darin ein blaues Ulrichskreuz, in Schwarz zwei schräg gekreuzte goldene Streitkolben mit silbernen Griffen.“
Wappenbegründung: Die schräg gekreuzten Streitkolben wurden in das Gemeindewappen aufgenommen, weil sie den Herren von Eresing zugeschrieben wurden, die von 1300 bis etwa 1424 im Ort ansässig gewesen sein sollen. Sicher ist, dass die 1568 ausgestorbenen Aresinger von Türkenfeld und Pestenacker die Streitkolben im Wappen führten. Eine Verbindung dieser Familie zum Gemeindegebiet ist jedoch historisch nicht nachweisbar. Da es mehrere Aresinger/Eresinger Familien mit unterschiedlichen Wappen gibt (Lilienwappen, Schildhauptwappen), ist eine exakte Zuordnung für das 13. und 14. Jahrhundert kaum möglich. Tatsächlich ist keine der Familien mit Besitzungen in Eresing urkundlich zu belegen, es ist aber auch nicht auszuschließen. Das Ulrichskreuz verweist auf das Patrozinium der kunsthistorisch bedeutenden Pfarrkirche St. Ulrich, den Ulrichsbrunnen und die Ulrichskapelle, früher vielbesuchte Wallfahrtsziele. Ein Kreuz ist auch Bestandteil des Klosterwappens von St. Ottilien, das 1886 von der St. Benediktus-Missionsgemeinschaft im ehemaligen Jagdschloss Emming gegründet wurde. Der Weiler Emming wurde bis 1893 ganz in die neue Klosteranlage einbezogen.

Dieses Wappen wird seit 1959 geführt.

Sehenswürdigkeiten

Gedenkstätte

Ein Sammelgrab und vier Einzelgräber mit Gedenkstein auf dem Friedhof des Benediktinerklosters von St. Ottilien erinnern an 46 KZ-Opfer und neun Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und alle Opfer der NS-Gewaltherrschaft im KZ-Außenlagerkomplex Kaufering wurden.

Bodendenkmäler

Verkehr

Schienenverkehr

Im Osten der Gemeinde Eresing verläuft die eingleisige Ammerseebahn von Mering über Geltendorf und Dießen nach Weilheim. An der Ammerseebahn befindet sich im Osten des Eresinger Gemeindeteils Sankt Ottilien der Haltepunkt St. Ottilien. An der nördlichen Gemeindegrenze verläuft außerdem die zweigleisige Bahnstrecke München–Buchloe. An der Kreuzung von Ammerseebahn und Allgäubahn liegt an der Nordgrenze der Gemeinde Eresing der Kreuzungsbahnhof Geltendorf. Dieser ist seit 1972 eine Endstation der S-Bahn München und wird von der Linie S4 nach Ebersberg bedient.

Busverkehr

Eresing ist an die Landsberger Verkehrsgemeinschaft (LVG) ohne den Schienenverkehr angeschlossen. Die Buslinien der LVG erschließen den Hauptort Eresing sowie die Gemeindeteile Sankt Ottilien und Pflaumdorf.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Caspar Ett (1788–1847), Organist und Komponist der Romantik
  • Hans Baur (1910–1986), Volksschauspieler und Charakterdarsteller
  • Alina Stiegler (* 1993), Schauspielerin

Literatur

  • Maximilian von Perfall: Historische Beschreibung mehrerer Ortschaften der Umgegend von Greifenberg. München 1848 (Volltext).
Commons: Eresing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Eresing in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. September 2019.
  3. Gemeinde Eresing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  4. Gerhard Heininger: 100 Jahre Klosterfeuerwehr St. Ottilien. St. Ottilien 2007, S. 9 (erzabtei.de [PDF; 1,8 MB; abgerufen am 24. Januar 2014]). PDF-Dokument; 1,8 MB (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Heide Weißhaar-Kiem: Landkreis Landsberg am Lech. Hrsg.: Landkreis Landsberg am Lech. 1. Auflage. EOS Verlag St. Ottilien, 2010, ISBN 978-3-8306-7437-5, S. 188–190.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 580.
  7. Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.
  8. Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.
  9. Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.
  10. Eintrag zum Wappen von Eresing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 130
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