Fallhütte
Kreisstadt Roth
Koordinaten: 49° 14′ N, 11° 5′ O
Höhe: 346 m ü. NHN

Fallhütte (umgangssprachlich: Fallhaus) ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet der Kreisstadt Roth Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Geografische Lage

Die ehemalige Einöde stand auf freier Flur. Im Westen lag die „Holz-Wiesen“, im Süden die „Steinwiesen“, im Norden die „Dürrenwiesen“ und im Osten eine Gemeindewiese. Heute befindet sich an ihrer Stelle die Reiher- und Adlerstraße, beides Ortsstraßen des Gemeindeteils Kiliansdorf.

Geschichte

In den Vetterschen Oberamtsbeschreibungen von 1732 wurde der Ort als „Fallhaus“ erstmals schriftlich erwähnt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Fallhütte zur Realgemeinde Kiliansdorf. Es gab ein Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Abdeckerei hatte das Kastenamt Roth als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt Fallhütte die Hausnummer 18 des Ortes Kiliansdorf.

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Fallhütte dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Belmbrach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Belmbrach zugeordnet. In den amtlichen Verzeichnissen nach 1867 wurde der Ort nicht mehr aufgelistet. Auf einer topographischen Karte von 1966 ist die Einzelsiedlung Fallhütte noch erkennbar. Am 1. Juli 1971 wurde der Ort im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Roth eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818183618401861
Einwohner 41110*
Häuser 111
Quelle
* 
Ort wird zu Kiliansdorf gerechnet.

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren nach Zu unserer lieben Frau (Roth) gepfarrt.

Literatur

Fußnoten

  1. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 38. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „fálhàus“.
  2. Fallmeister im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023.
  4. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 38.
  5. 1 2 F. Eigler: Schwabach, S. 389.
  6. F. Eigler: Schwabach, S. 467 f.
  7. Fallhütte im BayernAtlas (Zeitreise: 1966)
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 als Wohngebäude und 1840 als Häuser.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 25 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 198.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 215 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
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