Ferdinand Wilhelm Reimar Alexander von Kleist (* 5. Dezember 1797 in Groß Schönebeck; † 28. Juni 1867 in Berlin) war ein preußischer General der Infanterie.
Leben
Herkunft
Ferdinand von Kleist war ein Angehöriger der pommerschen Adelsfamilie von Kleist, ein Enkel des preußischen Generalmajors Reimar von Kleist (1710–1782) und Sohn des preußischen Oberforstmeisters im Herzogtum Magdeburg, Friedrich Wilhelm Ernst Ferdinand von Kleist (1767–1841) und dessen Ehefrau Dorothea Wilhelmine Corsika (1769–1842).
Militärkarriere
Kleist trat in den Befreiungskriegen am 2. Februar 1813 als freiwilliger Jäger in das Detachement der Garde ein. 1813 avancierte er zum Sekondeleutnant und wurde bei Großgörschen schwer verwundet, wofür er den Orden des Heiligen Wladimir IV. Klasse erhielt. Im April 1814 wurde Kleist in das 1. Garde-Regiment zu Fuß einrangiert und avancierte 1821 zum Premierleutnant, 1831 zum Kapitän und Kompaniechef, 1834 zum Kommandeur der Leibkompanie und 1840 zum Major. In diesem Rang übernahm er 1845 als Kommandeur das II. Bataillon und wurde 1849 zum Oberstleutnant befördert. Noch im selben Jahr wurde er Kommandeur des 2. Garde-Regiments zu Fuß. 1851 stieg er zum Oberst auf und erhielt 1852 den Johanniterorden. Am 10. Mai 1855 wurde Kleist Kommandeur der 3. Garde-Infanterie-Brigade und am 12. Juni 1855 à la suite des 2. Garde-Regiment zu Fuß gestellt sowie zum Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Brigade ernannt. Noch im selben Jahr avancierte er zum Generalmajor und erhielt den Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub. 1858 wurde Kleist Kommandeur der 15. Division und stieg zum Generalleutnant auf. Im Folgejahr wurde er mit dem Stern zum Roten Adlerorden geehrt. Zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum in der Preußischen Armee wurde Kleist der Kronenorden I. Klasse verliehen. An Ehrungen folgten 1861 der Rote Adlerorden I. Klasse und der Orden der Eisernen Krone sowie 1863 das Großkreuz des Hausordens vom Weißen Falken.
Im Auftrag des Deutschen Bundes besichtigte Kleist 1863 gemeinsam mit Generalfeldzeugmeister Prinz Carl von Preußen das österreichische Kontingent. Als Generaladjutant stand er 1864 im persönlichen Dienst König Wilhelms I. und wurde von diesem zum Gouverneur von Köln bestellt. 1864 wurde Kleist noch einmal eine besondere Auszeichnung zuteil, er erhielt den Weißen Adlerorden, den dritthöchsten kaiserlich-russischen Orden. Nachdem sein Abschiedsgesuch schon im März 1864 einmal abgelehnt worden war, beförderte ihn der König am 20. Dezember 1864 zum General der Infanterie und stellte ihn mit Pension zur Disposition. Er blieb jedoch bis zu seinem Tode in der Stellung als Generaladjutant.
Kleist wurde am 29. Juni 1867 in Potsdam bestattet.
Familie
Kleist vermählte sich 1831 mit Leopoldine Gräfin von der Goltz (1810–1845). Sie war die Tochter des preußischen Generalleutnants und Gesandten in Paris, Heinrich von der Goltz (1775–1822) und dessen Ehefrau Julie von Seckendorff aus dem Hause Abedar (1786–1857). Die Ehe blieb kinderlos.
Literatur
- Georg Heinrich Kypke: Die Geschichte des Geschlechts von Kleist. Band III, Berlin 1885, 3. Abteilung, Nr. 740, S. 354–355 (Digitalisat)
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 6, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], DNB 367632810, S. 442–443, Nr. 2062.
Anmerkungen
- ↑ Bei Priesdorf (Lit.) wird, sonst identisch, das Jahr 1796 angegeben.