Finn ist ein überwiegend männlicher Vorname, der je nach Herkunft eine unterschiedliche Bedeutung hat.

Herkunft und Bedeutung

Der Name Finn ist entweder irisch-gälischen oder altnordischen Ursprungs.

Als irischer Name leitet er sich vom altirischen Wort finn „weiß“, „blond“, „gesegnet“ ab.

Als nordischer Name geht er auf den altnordischen Namen Finnr zurück, mit der Bedeutung „Wanderer/Wanderin“ oder auch „Vagabund/in“ (eigentlich „Finder/in“). Später wurde die Bedeutung auf das Volk der Samen enggeführt. In der altisländischen Sagaliteratur tragen samische Protagonisten diesen Namen, der bis heute in Skandinavien vergeben wird.

Verbreitung

International

In den USA stieg die Popularität des Namens in den 2000er Jahren sprunghaft an. Wurde der Name im vergangenen Jahrtausend nur sporadisch vergeben, ist er mittlerweile mäßig verbreitet. In Australien gehört der Name seit 2005 fast durchgängig zu den 100 beliebtesten Jungennamen. Im Jahr 2021 lag er auf Rang 43 der Hitliste. In Neuseeland gelang dem Namen bereits im Jahr 1998 der Einzug in die Top 100 der Vornamenscharts, wo er direkt auf Rang 79 landete. Zuletzt belegte der Name Rang 25 (Stand 2021). In England und Wales steigt die Beliebtheit des Jahres seit den 1990er Jahren an. Im Jahr 2020 belegte er Rang 73 der Vornamenscharts. In Schottland ist der Name populärer (Rang 18, Stand 2021). In Nordirland gehört der Name sogar zu den 10 beliebtesten Jungennamen. Auch in Irland ist der Name weit verbreitet. Seit 2001 gehört er zu den 100 am meisten vergebenen Jungennamen. Mit Rang 6 erreichte der Finn im Jahr 2020 seine bislang höchste Platzierung in den Hitlisten.

In Belgien erreichte Finn bereits im Jahr 2009 eine Top-100-Platzierung, verließ die Hitliste jedoch im darauffolgenden Jahr wieder, nur um im Jahr 2011 mit Rang 50 einen plötzlichen Aufschwung zu erleben. Im Jahr 2020 verfehlte Finn mit Rang 11 nur knapp den Einzug in die Top-10 der Vornamenscharts.

Finn ist auch in Schweden, Norwegen und Dänemark ein weit verbreiteter Name, hat jedoch den Höhepunkt seiner Beliebtheit bereits hinter sich. Sehr selten wird der Name in Schweden auch als Frauenname vergeben.

Deutscher Sprachraum

Der Name Finn ist im deutschen Sprachraum derzeit sehr beliebt. In Österreich belegte er im Jahr 2020 Rang 39 der Vornamenscharts, in der Schweiz schaffte er es im selben Jahr auf Rang 21.

In Deutschland war der Name Finn vor den 1980er Jahren in Deutschland kaum verbreitet. In den 1990er Jahren gewann er rasch an Popularität und hat sich seitdem unter den beliebtesten Vornamen des Landes etabliert. Im Jahr 2021 belegte er Rang 4 der beliebtesten Erstnamen und wurde an 1,18 % der neugeborenen Jungen vergeben. In der Region Norddeutschland (Postleitzahlbereich 16000 bis 29999) erreichte er sogar die Spitzenposition. Die Schreibweise Finn wird mit etwa 70 % der Namensträger deutlich häufiger gewählt als Fynn (ca. 30 %).

Varianten

Männliche Varianten

Weibliche Varianten

Verwandte Namen

Männliche Namen

Weibliche Namen

Namenstag

Der Namenstag von Finn wird in Norwegen und Schweden am 16. Oktober, in Finnland am 26. September gefeiert.

Namensträger

Namensform: Fionn

Namensform: Fin

  • Fin Argus (* 1998), US-amerikanischer Filmschauspieler, Musiker und Singer-Songwriter
  • Fin Bartels (* 1987), deutscher Fußballspieler

Namensform: Finn

Verwendung als Name einer Kunstfigur

Namensform: Fynn

Verwendung als Künstlername

Verwendung als Name einer Kunstfigur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 Finn (1). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  2. Finn 2. In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  3. 1 2 Finn (2). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  4. Fionn. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  5. Name Element FINN. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  6. Duden: Lexikon der Vornamen, von Rosa und Volker Kohlheim. 3. Auflage. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag 1998.
  7. 1 2 Jurij Kusmenko: Der samische Einfluss auf die skandinavischen Sprachen. 2. Auflage. Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 28. September 2011, Orts- und Personennamen mit finn-, S. 326–335, doi:10.18452/1888 (hu-berlin.de).
  8. Finnr. In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  9. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  10. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  11. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  12. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  13. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Behind the Name, abgerufen am 17. Juni 2022.
  14. Popularity in Northern Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  15. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  16. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Judith Ahrholdt, abgerufen am 17. Juni 2022.
  17. Finn (m). In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  18. Finn (f). In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 17. Juni 2022 (englisch).
  19. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  20. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 17. Juni 2022.
  21. 1 2 Finn. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 17. Juni 2022.
  22. Ausführliche Auswertung: Vornamen 2021. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 5. Juni 2022, abgerufen am 17. Juni 2022.
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