Foix
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Ariège (09)
Arrondissement Foix
Kanton Foix
Gemeindeverband Pays Foix-Varilhes
Koordinaten 42° 58′ N,  36′ O
Höhe 358–933 m
Fläche 19,32 km²
Einwohner 9.515 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 492 Einw./km²
Postleitzahl 09000
INSEE-Code 09122
Website Foix

Foix – Burg und Stadt

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Foix ist eine südfranzösische Kleinstadt und eine Gemeinde (Frankreich) mit 9.515 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020). Sie ist Hauptort des Départements Ariège in der Region Okzitanien. Foix ist nach Pamiers die nach Bevölkerung zweitgrößte Gemeinde des Départements.

Lage und Klima

Die etwa 380 m hoch gelegene Stadt Foix liegt ca. 87 km (Fahrtstrecke) südlich von Toulouse am Ausgang des einstigen Gletschertals der Ariège in den Pyrenäen. Am nördlichen Stadtrand mündet der Arget von Westen in die Ariège, an der südlichen Gemeindegrenze von Südosten der Sios. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 800 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr180018511901195419992018
Einwohner350946847065763291099515
Quellen: Cassini und INSEE

Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) führten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer stetigen Zunahme der Einwohnerzahlen in den Städten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Bewohner des Pays de Foix lebten lange Zeit vom Eisenerzbergbau in der Mine du Rancié, die bis zu ihrer endgültigen Stilllegung im Jahr 1931 nach einem archaischen genossenschaftlichen System betrieben wurde. Im Ariège-Gebiet wurde seit dem Mittelalter auch immer wieder von Goldwäschern erfolgreich nach Gold gesucht. Die Nordseite der Pyrenäen ist sehr waldreich, so dass viele Menschen auch von der Holzwirtschaft lebten. In der näheren Umgebung von Foix gibt es auch große Fischteiche, in denen das große Angebot sauberen Wassers für die Fischzucht genutzt wird. Heute dominiert der Tourismus.

Verkehr

Foix hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Portet-Saint-Simon–Puigcerdà.

Geschichte

Auf dem Gebiet der Stadt wurden prähistorische und antike Kleinfunde entdeckt, die jedoch nicht als Hinweise auf die Existenz einer Siedlung gedeutet werden können. Eine solche scheint – wie Münzfunde belegen – erst in merowingischer Zeit, d. h. im 5./6. Jahrhundert, existiert zu haben. Karl der Große stiftete angeblich eine Kapelle, aus der sich später ein Kloster entwickelte. Ursprünglich gehörte das Pays de Foix zum Herzogtum Aquitanien; später kam es zur Grafschaft Carcassonne. Im 11. Jahrhundert wurde es selbst zur Grafschaft erhoben und von einem ruhmreichen Adelsgeschlecht beherrscht. An ihrem Hof ließen die Grafen regelmäßig Troubadoure und Poeten auftreten. Graf Gaston III. Fébus war sogar Autor eines Jagdbuchs. Das Pays de Foix gehörte gemeinsam mit dem Couserans und dem Donézan zum Katharer-Gebiet. Die Mauern von Foix hielten im 13. Jahrhundert dem Ansturm der Kreuzritter stand. Hier tobte der Albigenserkreuzzug besonders heftig. Im Jahr 1229 wird der Albigenserkrieg im Vertrag von Paris für beendet erklärt; die Grafen von Foix wurden zu Vasallen des französischen Königs. Durch Erbschaft gelangten sie in den Besitz des navarresischen Béarn, wo sie sich niederließen, um nicht unter der Herrschaft des französischen Königs zu stehen. Doch im Jahr 1607 kam auch das Béarn unter die Herrschaft Henri IV., der es seinem Krongut anschloss.

Die Grafen von Foix übten lange Zeit zusammen mit dem Bischof von Urgell als Co-Fürsten die Herrschaft über Andorra aus. Sie übertrugen diese Rechte auf den französischen König, der seitdem einen Vogt nach Andorra entsandte. Dieses Recht ging auf französischer Seite auf die französische Republik bzw. den Staatspräsidenten über. Seit 1993 ist Andorra ein unabhängiges Fürstentum mit den zwei Co-Fürsten als Staatsoberhäupter.

Sehenswürdigkeiten

  • Die schmalen Gassen Rue de Labistour und Rue des Marchands kreuzen sich in der Altstadt beim kleinen bronzenen Gänsebrunnen. Zur Burg führt ein steiler Weg, die Rue des Chapeliers.
  • Auf einem Felsen am Stadtrand thront die mehrtürmige Burg der Grafen von Foix. Hier befindet sich das Heimatmuseum (Musée départemental du Château des Comtes de Foix), in welchem neben Kriegs- und Jagdwaffen auch Fundstücke aus dem Paläolithikum bis zur Bronzezeit gezeigt werden.
  • Die ehemalige Abteikirche Saint Volusien ist ein einschiffiger Bau des 12. und 13. Jahrhunderts. Sie wurde in den Hugenottenkriegen (1562–1598) schwer beschädigt und danach im Stil des Klassizismus wieder aufgebaut. Lediglich die schmucklose Westfassade und ein romanisches Portal auf der Südseite blieben erhalten. Sehenswert ist vor allem das Chorgestühl (stalles).
  • Die Markthalle (Halle aux grains) ist eine Guss- und Schmiedeeisenkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert.
  • Ein repräsentatives Stadthaus (Maison des Cariatides) zeigt neben zahlreichen vorgestellten Säulen in den Untergeschossen der Fassade auch 10 Karyatiden im Obergeschoss.

Städtepartnerschaften

Foix unterhält Städtepartnerschaften mit Lleida in Spanien, Andorra la Vella und Ripon in England.

Persönlichkeiten

Commons: Foix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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