Kanada  Frank St. Marseille

Geburtsdatum 14. Dezember 1939
Geburtsort Levack, Ontario, Kanada
Größe 180 cm
Gewicht 77 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

bis 1962 New Haven Blades
1962–1964 Sudbury Wolves
1964–1967 Port Huron Flags
1967–1973 St. Louis Blues
1973–1977 Los Angeles Kings
1977–1978 Nova Scotia Voyageurs

Joseph Francis Léo „Frank“ St. Marseille (* 14. Dezember 1939 in Levack, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1961 und 1978 unter anderem 795 Spiele für die St. Louis Blues und Los Angeles Kings in der National Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. St. Marseille gehört dem Volk der Anishinabe an.

Karriere

St. Marseille wurde nicht gedraftet, da er für die großen Ligen als zu langsam betrachtet wurde. So spielte er zu Beginn seiner Karriere bei den Chatham Maroons. Während einer Baisse wurde er 1962 in die erste Mannschaft beordert, die damals in der Ontario Hockey Association spielten, er etablierte sich auf Anhieb und erzielte 39 Scorerpunkte. Zur Saison 1962/63 wechselten die Maroons in die International Hockey League, St. Marseille ging mit dem Team mit. Er erzielte respektable 64 Punkte in 70 Spielen. Die Chatham Maroons verließen die IHL auf die nächste Saison, sodass sich St. Marseille einen neuen Verein suchen musste. Er wurde daraufhin zu den Port Huron Flags, die ebenfalls in der IHL spielten, transferiert. Es folgten drei eindrückliche Spielzeiten mit Port Huron. In nur 210 Spielen und scorte er 305 Punkte und gewann zudem 1966 den Turner Cup.

1967 wurde er ins Second-All-Star-Team der IHL gewählt. Daraufhin unterschrieb er einen Vertrag bei den im Zuge der NHL-Expansion von 1967 neu in die National Hockey League aufgenommenen St. Louis Blues. Diese Expansion eröffnete einer ganzen Generation von jungen, eifrigen Spielern neue Möglichkeiten, die sie beim ursprünglichen Erhalt der Original Six wohl nie erhalten hätten. St. Marseille begann seine erste Vertragssaison bei den Kansas City Blues, einem Farmteam der St. Louis Blues, in der Central Professional Hockey League. Nach nur elf Spielen wurde er zusammen mit seinen Linienpartnern Gary Sabourin und Terry Crisp von Scotty Bowman, dem damaligen Chefcoach der St. Louis Blues, zurück in die NHL berufen. Bowman soll damals ihm Bezug auf das Trio gemeint haben, dass sie „besser als unsere dritte Linie“ seien. Als defensiv ausgerichteter Stürmer bekannt, spielte St. Marseille oft in der dritten Linie, auch Checking Line genannt, sodass er oft gegen die Paradelinie des Gegners spielen musste. Dessen zum Trotz kam er auf durchschnittlich 16 Tore pro Spielzeit. In sechs Jahren mit St. Louis erreichte er drei Mal das Stanley-Cup-Finale, das einmal gegen die Canadiens de Montréal und zweimal gegen die Boston Bruins verloren ging. 1970 brachte er es ins All-Star-Team der West Division, wo er zusammen mit Legenden wie Bobby Clarke oder Teamkollege Jacques Plante spielte. Von 1970 bis 1972 hatte St. Marseille das Amt des Mannschaftskapitän inne. Er spielte für die Boxplay- und Powerplayformation der Blues, hatte eine Plus/Minus-Bilanz von +37, verteilt auf sechs Saisons und ist bis heute der sechstbeste Torschütze in der Geschichte der Blues. In 62 Playoff-Partien erzielte St. Marseille 19 Tore und 24 Vorlagen.

Zur Mitte der Saison 1972/73 wurde er von den St. Louis Blues zu den Los Angeles Kings transferiert. Im Gegenzug bekamen die Blues Paul Curtis. Bei den Kings verbrachte er die letzten viereinhalb Saisons seiner NHL-Karriere. Er behielt weiterhin seine Funktion als Defensivstürmer und Boxplay-Spezialist, spielte aber von nun an nicht mehr in der Powerplay-Formation. Er erzielt 54 Tore im Dress der Los Angeles Kings und erreichte in jeder Saison mit der Mannschaft die Playoffs. Sein bestes Jahr hatte er in der Saison 1974/75, als er auf ein Punktetotal von 53 Punkten kam. In 19 NHL-Saisons kam St. Marseille auf ein Punktetotal von 425 Punkten, das sich aus 140 Toren und 285 Vorlagen zusammensetzt.

Bereits zum Ende seiner Karriere bei den Fort Worth Texans und den Nova Scotia Voyageurs hatte St. Marseille als spielender Assistenztrainer fungiert. Nach seinem Karriereende wurde er zur Saison 1978/79 für eine Spielzeit Cheftrainer der Voyageurs, gefolgt von einem Jahr als Assistenztrainer bei seinem Ex-Team, den Los Angeles Kings, in der Spielzeit 1979/80.

1988 wurden Frank St. Marseille und Ron Duguay die Ehre zuteil, als erste Spieler in eine neugegründete Hall of Fame in Valley East aufgenommen zu werden. Zudem wurde zur Würdigung seiner Karriere ein Juniorenturnier in der Nickel District Minor Hockey League nach St. Marseille benannt.

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1961/62 New Haven Blades EHL 3 0 0 0 9
1962/63 Sudbury Wolves EPHL 3 0 2 2 0
1962/63 Chatham Maroons OHA 45 17 22 39 49
1963/64 Chatham Maroons IHL 70 31 33 64 21
1964/65 Port Huron Flags IHL 70 38 59 97 57 7 2 5 7 24
1965/66 Port Huron Flags IHL 68 45 45 90 28 9 6 6 12 12
1966/67 Port Huron Flags IHL 72 41 77 118 46
1967/68 Kansas City Blues CPHL 11 7 8 15 0
1967/68 St. Louis Blues NHL 57 16 16 32 12 18 5 8 13 0
1968/69 St. Louis Blues NHL 72 12 26 38 22 12 3 3 6 2
1969/70 St. Louis Blues NHL 74 16 43 59 18 15 6 7 13 4
1970/71 St. Louis Blues NHL 77 19 32 51 26 6 2 1 3 4
1971/72 St. Louis Blues NHL 78 16 36 52 32 11 3 5 8 6
1972/73 St. Louis Blues NHL 45 7 18 25 8
1972/73 Los Angeles Kings NHL 29 7 4 11 2
1973/74 Los Angeles Kings NHL 78 14 36 50 40 5 0 0 0 0
1974/75 Los Angeles Kings NHL 80 17 36 53 46 3 0 1 1 0
1975/76 Los Angeles Kings NHL 68 10 16 26 20 9 0 0 0 0
1976/77 Los Angeles Kings NHL 49 6 22 28 16 9 1 0 1 2
1976/77 Fort Worth Texans CHL 16 6 12 18 4
1977/78 Nova Scotia Voyageurs AHL 74 14 14 28 38 11 3 2 5 0
IHL gesamt 280 155 214 369 152 16 8 11 19 36
NHL gesamt 707 140 285 425 242 88 20 25 45 18

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Frank St. Marseille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Indigenous Hockey | Promoting, motivating and bringing news. In: Indigenous Hockey | Promoting, motivating and bringing news. Archiviert vom Original am 19. April 2017; abgerufen am 29. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Levack Map | Canada Google Satellite Maps. In: maplandia.com. Abgerufen am 29. März 2017.
  3. 1 2 Legends of Hockey – NHL Player Search – Player – Frank St. Marseille. In: legendsofhockey.net. Abgerufen am 29. März 2017.
  4. Scotty Bowman shares milestone memories. In: NHL.com. Abgerufen am 29. März 2017 (englisch).
  5. Experiment Time For Maple Leafs. In: betweentheposts.ca. Abgerufen am 29. März 2017 (englisch).
  6. 1970 NHL All-Star Game Rosters | Hockey-Reference.com. In: Hockey-Reference.com. Abgerufen am 29. März 2017 (englisch).
  7. Blues Captains. In: St. Louis Blues. Abgerufen am 29. März 2017 (englisch).
  8. All-Time Offense Leaders. In: St. Louis Blues. Abgerufen am 29. März 2017 (englisch).
  9. Frank St. Marseille trades – NHL Trade Tracker. In: nhltradetracker.com. Abgerufen am 29. März 2017.
  10. Frank St. Marseille. In: Elite Prospects. Abgerufen am 29. März 2017.
  11. Heritage Museums. In: sudburymuseums.ca. Abgerufen am 29. März 2017.
  12. Fame. In: valleyeasttoday.ca. Abgerufen am 29. März 2017.
  13. PASCAL: NDHL championship weekend wrap. In: Sudbury Star. Abgerufen am 29. März 2017.
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