Frithjof Rüde, Pseudonym: Ferdinand Terpe, (* 19. Juli 1905 in Penig; † 28. Februar 1970 in Leipzig) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur.

Leben

Der Sohn eines Justizrates besuchte von 1919 bis 1923 das Königin-Carola-Gymnasium in Leipzig. Anschließend wandte er sich der Schauspielerei zu. Mitte der zwanziger Jahre trat er auf den Bühnen von Gotha und Berlin auf. Eine seiner ersten größeren Rollen war die Titelfigur in Friedrich Forsters Stück Der Graue, das die Versuchsbühne Berlin in einer Nachtvorstellung zur Aufführung brachte.

Frithjof Rüde war von 1929 bis zur Scheidung 1937 verheiratet mit Charlotte, geborene Kummer. Sie hatten einen Sohn. Im Jahr 1932 veröffentlichte Rüde als Mitarbeiter der Weltbühne seine Rede an den brotlos werdenden Menschen.

Während der Zeit des Nationalsozialismus spielte er in den 1940er Jahren unter dem Pseudonym Ferdinand Terpe kleinere Rollen in deutschen Filmen mit teils propagandistischen Inhalten. Das Pseudonym Terpe leitet sich her von Terpsichore, Muse der Chorlyrik und des Tanzes; Ferdinand ist ursprünglich aus den gotischen Elementen *frith „Friede, Schutz vor Waffengewalt“ und *nanth „Kühnheit“ zusammengesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führen ihn Engagements als Schauspieler und Regisseur an die Bühnen in Halle, Gera und Meiningen. Von 1955 bis 1969 war er Mitglied des Ensembles der Städtischen Bühnen in Leipzig. Hier führt er 1964 Regie bei der deutschen Erstaufführung von Johannes R. Bechers Drama Winterschlacht. Daneben wirkte er auch in Produktionen der DEFA mit.

Filmographie (Auswahl)

Literatur

  • Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.

Einzelnachweise

  1. Johann Hauptmann: Alphabetisches Verzeichnis ehemaliger Carolaner, in: Fünfundzwanzig Jahrfeier des Königin Carola Gymnasiums in Leipzig 1927, Leipzig 1927, S. 31
  2. Den Grauen spielte ein junger kommunistischer Schauspieler, Frithjof Ruede, „ein neues, interessantes Gesicht, ein Schmerzensmann (…) der sofort Kontakt mit den Zuschauern gewinnt, weil dieser Blasse, Blonde in einem Zucken seines schmalen Mundes Menschenleid und Verbitterung aus der Verschüttung zu befreien weiß.“ Zitiert nach: Rolf Rohmer: Schriften zur Theaterwissenschaft, Bd. 4, hrsg. v. Theaterhochschule Leipzig, Henschelverlag, Leipzig 1966, S. 97
  3. Abgedruckt in: Friedhelm Greis, Stefanie Oswalt: Aus Teutschland Deutschland machen. Ein politisches Lesebuch zu Weltbühne, Berlin 2008, S. 277f
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