Fronhof
Koordinaten: 51° 0′ N,  8′ O
Höhe: 90 m

Lage von Fronhof in Bergisch Gladbach

Fronhof um 1910

Der Fronhof war ein mittelalterlicher Herrenhof und ein Ortsteil in der Stadtmitte der jetzigen Stadt Bergisch Gladbach im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Lage und Beschreibung

Der Fronhof zu Gladbach, auch Gladbacher Hof genannt, lag etwa dort, wo heute der Parkplatz an der Buchmühle liegt.

Geschichte

Der Fronhof war die Keimzelle des Kirchspiels Gladbach und seiner Honschaften. Der Ursprung ist nicht zweifelsfrei geklärt, liegt jedoch mit hoher Sicherheit vor dem Jahr 1000. Auch die Gladbacher Kirche wurde auf dem Grund des Fronhofs gebaut, beide blieben im Eigentum des Landesherrn, ebenso wie die Mühlen Buchmühle, Gladbacher Mühle und Gronauer Mühle. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Fronhof 1271, als Adolf V. Eigentümer war. Der Fronhof war auch Sitz des Gladbacher Hofgerichts. 1733 brannte der Fronhof nieder, worauf er im folgenden Jahr wieder aufgebaut wurde. Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass der Fronhof zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gladbach im bergischen Amt Porz war.

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und der Fronhof wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

Kategorie
1822 18Hofstelle
1830 27Hofstelle
1845 34 2 einzelnes Haus
1871 71 1 Einzelhaus
1885 131 12 Wohnplatz

Schließlich wurde er im Jahr 1959 abgerissen.

Einzelnachweise

  1. „Zu viel ist zerstört worden“. 26. Juli 2005, abgerufen am 18. August 2022.
  2. Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
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