Fußball-Landesklasse Thüringen
VerbandFachausschuss Fußball
Erstaustragung1948
Hierarchie1 (1948/49)
2 (1949/50)
3 (1950–1952). Liga
Mannschaften14–26
DDR-Oberliga (I) (1949/50)
DDR-Liga (II) (1950–1952)
↓ Bezirksklassen

Die Fußball-Landesklasse Thüringen war eine von fünf anfangs obersten Fußball-Landesklassen auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik. Sie wurde von 1948 bis 1952 ausgetragen und ermittelte den Fußballmeister des Landes Thüringen. Nach Einführung der DDR-Oberliga und der DDR-Liga war die Landesklasse ab der Saison 1950/51 nur noch drittklassig.

Geschichte

1945/46 und 1946/47: Kreismeisterschaften

Bereits ab 1945 kam es zu einzelnen Meisterschaften auf kommunaler Ebene, die Austragung einer Zonenmeisterschaft wurde jedoch untersagt. In folgenden Gebieten in Thüringen wurden 1945/46 regionale Meisterschaften ausgespielt:

Gebiet Kreismeister
Stadt Altenburg SG Altenburg-Nord
Stadt Erfurt SG Erfurt-West
Stadt Ilmenau SG Ilmenau
Stadt Jena SG Ernst-Abbe Jena
Kreis Nordhausen SG Nordhausen
Kreis Südthüringen SG Steinach
Stadt Suhl SG Suhl
Stadt Weimar SG Weimar-Ost

Für die Spielzeit 1946/47 gab es erneut keine oberste Spielklasse, es wurde stattdessen erneut in regionalen Kreisligen und Kreisklassen gespielt, ohne einen thüringischen Fußballmeister auszuspielen. Für diese Spielzeit sind folgende Kreismeister überliefert:

Gebiet Kreismeister
Altenburg SG Altenburg-Nord
Erfurt SG Erfurt-West
Gera SG Weida
Gotha SG Gotha
Langensalza Volksmannschaft Langensalza
Nordhausen SG Nordhausen
Suhl SG Suhl
Weimar SG Weimar-Ost

1947/48: Qualifikation zur Ostzonenmeisterschaft

Trotz Einführung der Fußball-Ostzonenmeisterschaft erfolgte der Spielbetrieb in der Saison 1947/48 weiterhin in regionalen Kreisligen bzw. Kreisklassen, eine Austragung einer Landesmeisterschaft erfolgte noch nicht. Die Tabellenführer der Kreisligen spielten in einer Endrunde zwei Teilnehmer an der Fußball-Ostzonenmeisterschaft 1948 aus.

Kreisliga Meister
Altenburg SG Altenburg-Nord
Arnstadt SG Gräfinau-Angstedt
Eisenach SG Tiefenort
Erfurt SG Erfurt-West
Gera SG Weida
Gotha SG Gotha
Greiz SG Triebes
Hildburghausen SG Unterneubrunn
Stadt Jena SG Ernst-Abbe Jena
Langensalza SG Großengottern
Meiningen SG Meiningen
Mühlhausen SG Blau-Weiß Mühlhausen
Kreisliga Meister
Nordhausen SG Bleicherode
Rudolstadt SG Bad Blankenburg
Saalfeld SG Fichte Probstzella
Schleiz SG Franken Wurzbach
Schmalkalden SG Steinbach-Hallenberg
Sondershausen SG Sondershausen
Sonneberg SG Schalkau
Suhl SG Suhl
Weimar SG Blau-Gold Apoldaa
Weißensee SG Sömmerda
Worbis SG Uder
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Bei der Nominierung für die Qualifikationsrunde zur Ostzonenmeisterschaft war die SG Weimar-Ost führender in der Kreisklasse, erst danach konnte sich Apolda die Kreismeisterschaft sichern, für eine Teilnahme an der Qualifikationsrunde war es aber zu spät.

Viertelfinale

Datum Ergebnis

|Ort

26. Mai 1948 SG Erfurt-West 2:1 SG Ernst-Abbe Jena

||Weimar

26. Mai 1948 SG Sömmerda 2:1 SG Franken Wurzbach

||Schleiz

26. Mai 1948 SG Weimar-Ost 2:1 n. V. SG Meiningen

||Erfurt

26. Mai 1948 SG Suhl 2:0 SG Altenburg-Nord

||Saalfeld

Halbfinale

Datum Ergebnis

|Ort

30. Mai 1948 SG Sömmerda 2:0 SG Erfurt-West

||Arnstadt

30. Mai 1948 SG Weimar-Ost 4:2 SG Suhl

||Erfurt

Damit waren die SG Sömmerda und die SG Weimar-Ost für die Fußball-Ostzonenmeisterschaft 1948 qualifiziert. Sömmerda schied bereits in der Qualifikationsrunde nach einer 0:1-Niederlage gegen die SG Sportfreunde Burg aus. Weimar schaffte es bis ins Halbfinale, unterlag aber dem späteren Meister SG Planitz mit 0:5.

Seit 1948/49: Landesklasse

Ab der Spielzeit 1948/49 erfolgte die Einführung der obersten Landesklasse. Die 24 stärksten Vereine der Vorsaison qualifizierten sich für diese Liga, welche in drei Staffeln ausgetragen wurde. Die Sieger der drei Staffeln trafen in einer Endrunde aufeinander und ermittelten den thüringischen Fußballmeister, welcher zusammen mit dem Vizemeister für die Fußball-Ostzonenmeisterschaft 1949 und für die im kommenden Jahr neu eingeführte oberste DDR-Oberliga qualifiziert war. Nachdem der Ostzonensport auf die Basis von Betriebssportgemeinschaften (BSG) umgestellt worden war, tauchten die meisten bisherigen SG in den kommenden Spielzeiten mit neuen Namen auf.

Ab der Saison 1949/50 war die Fußball-Landesklasse Thüringen nur noch zweitklassig. Sie wurde auf zwei Staffeln verkleinert, die beiden Staffelsieger ermittelten den thüringischen Meister. Die BSG KWU Weimar setzte sich im Finale gegen die SG Lauscha mit 1:0 durch, wurde thüringischer Meister und qualifizierte sich dadurch für die Aufstiegsrunde zur Fußball-Oberliga 1950/51, welche erfolgreich bestritten wurde. Lauscha und die beiden Staffelvizemeister BSG KWU Nordhausen und BSG Carl Zeiss Jena qualifizierten sich für die 1950 neu eingeführte zweitklassige DDR-Liga. Dadurch war die Fußball-Landesklasse ab 1950/51 drittklassig. Die Liga wurde auf eine Staffel mit 14 Mannschaften verkleinert. Die SG Volkspolizei Weimar gewann die Liga uns stieg in die Zweitklassigkeit auf. Auch 1951/52 wurde in einer Staffel mit 14 Mannschaften gespielt. Im Sommer 1952 wurden die Länder in der DDR liquidiert und an ihre Stelle 14 Bezirke eingeführt. Der DDR-Fußball musste sich der neuen Verwaltungsstruktur mit seinem Ligensystem anpassen. Die Landesligen wurden daher nach der Spielzeit 1951/52 aufgelöst und durch 14 Bezirksligen ersetzt. Anstelle der Fußball-Landesklasse Thüringen traten die Fußball-Bezirksliga Erfurt, die Fußball-Bezirksliga Gera, die Fußball-Bezirksliga Leipzig sowie die Fußball-Bezirksliga Suhl.

Landesmeister

Saison Landesmeister Thüringen Finalist / Zweitplatzierter
1948/49 SG Fortuna Erfurt SG Altenburg-Nord
1949/50 BSG KWU Weimar SG Lauscha
1950/51 SG Volkspolizei Weimar BSG Fortschritt Neustadt/Orla
1951/52 BSG Aktivist Kaiseroda Tiefenort BSG Einheit Sonneberg

Literatur

  • D.F.S.F (Hrsg.): Fußball in der sowjetischen Besatzungszone und in Berlin 1945–1949. Berlin 2016.
  • D.F.S.F (Hrsg.): DDR-Chronik – DDR-Fußball 1949–1991 (Band 1). Berlin 2011.
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