Göscheneralpsee | |||
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Lage | Uri Schweiz | ||
Zuflüsse | Göschener Reuss, Dammareuss | ||
Abfluss | Göschener Reuss | ||
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Koordinaten | 680064 / 166537 | ||
Daten zum Bauwerk | |||
Sperrentyp | Steinschüttdamm | ||
Bauzeit | 1960 | ||
Höhe des Absperrbauwerks | 155 m | ||
Höhe über Gewässersohle | 106 m | ||
Bauwerksvolumen | 9 300 000 m³ | ||
Kronenlänge | 540 m | ||
Betreiber | Kraftwerk Göschenen AG, Göschenen | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 1792 m ü. M. | ||
Wasseroberfläche | 1,32 km² | ||
Stauseelänge | 2,3 km | ||
Speicherraum | 75 000 000 m³ | ||
Gesamtstauraum | 76 000 000 m³ | ||
Einzugsgebiet | 42,3 km² | ||
Bemessungshochwasser | 300 m³/s | ||
Besonderheiten |
Höchster Steinschüttdamm der Schweiz | ||
Detailkarte |
Der Göscheneralpsee ist ein Stausee in der Gemeinde Göschenen im Schweizer Kanton Uri, der zum Betrieb des Kraftwerks Göschenen genutzt wird und in den Urner Alpen auf 1792 m ü. M. Höhe liegt.
Lage
Der Stausee ist von Göschenen her durch das Göschenertal zu erreichen. Die 11 km lange Strasse wurde 1944 gebaut. Das Göschenertal liegt zwischen dem Sustenpass und dem Furkapass. Um den See liegen die Gipfel Sustenhorn (3503 m hoch), Dammastock (3630 m) und Galenstock (3586 m).
Geschichte
Der See wurde als Ersatz für den nicht realisierten Stausee im Urserental erstellt, der für den Betrieb des Urserenkraftwerks benutzt worden wäre. Von 1952 bis 1955 wurden bodenmechanische Untersuchungen durchgeführt. Im Jahre 1960 wurde der Staudamm auf der Göscheneralp fertiggestellt. Die frühere Siedlung Göscheneralp, namentlich Hinteralp, neun Kilometer westlich von Göschenen, ist im Stausee verschwunden. Die Wohnhäuser und die Kirche wurden rückgebaut und überflutet. Ihre Bewohner siedelten in den zur Gemeinde Göschenen gehörenden Weiler Gwüest um.
Technik
Der Staudamm ist als bepflanzter Erddamm ausgeführt, die Mauerhöhe beträgt 155 m, die Dammkrone ist 540 m lang. Am Fundament ist der Damm 700 m breit. Das Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von rund 75 Millionen Kubikmetern sammelt das Wasser aus dem Göschenertal, dem Voralptal – einem nördlichen Seitental des Göschenertals, und aus dem oberen Urserental. Die Chelenreuss und Dammareuss aus dem oberen Göschenertal fliessen direkt in das Speicherbecken, die Voralpreuss und der Stockbach werden gefasst und durch die Zuleitung Voralpental in den Stausee geführt. Ebenso gelangt das Wasser der Furkareuss von einer Wasserfassung bei der Bahnstation Tiefenbach über die Zuleitung Hinteres Urserental in den See. Diese Zuleitung erhält auch Wasser aus der Wasserfassung des Lochbergbachs oberhalb Realp. Der Stausee versorgt die Stufe Göscheneralp–Göschenen des Kraftwerk Göschenen mit Wasser.
Bilder
- Göscheneralpsee von Älprigen am Südhang
- Staudamm (Ostseite)
- Göscheneralpsee von Südwesten
Siehe auch
Weblinks
- Seen in der Schweiz: Natürliche und Speicherseen, Bundesamt für Umwelt BAFU, 2007 (Memento vom 5. Oktober 2008 im Internet Archive) → Seen in der Schweiz (PDF)
Literatur
- Fritz Ringwald: Das Kraftwerk Göschenen. Geographische Studie über die Nutzbarmachung der Reuss. In: Geographica Helvetica 18 (1963), S. 305 ff. (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ Kraftwerke Göschenen AG: Kraftwerk Göschenen AG: Geschichte. In: www.kw-goeschenen.ch. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
- ↑ Fritz Ringwald: Das Kraftwerk Göschenen : Geographische Studie über die Nutzbarmachung der Reuss. In: Geographica Helvetica. Band 18, Nr. 4, 1963, S. 305–314, doi:10.5169/seals-44946.
- ↑ Georg Kaufmann: Hinteralp und Gwüest: Siedlungsgeschichte der Göscheneralp. Gisler, Altdorf 1998, ISBN 978-3-9521208-5-9.