Gürbetalbahn
Pendelzug mit RBDe 565 und Zwischenwagen Jumbo im Gürbetal.
Streckennummer (BAV):298
Fahrplanfeld:303 (früher 298)
Streckenlänge:34.35 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 22 
Bern–Belp–Thun
von ThunMünsingen, Langnau und Olten
0.12 Bern 540 m ü. M.
S 1 S 2 S 3 S 31 S 4 S 5
S 6 S 44 S 51 S 52
Donnerbühl (401 m)
2.18 Bern Weyermannshaus Spw. 551 m ü. M.
nach Lausanne S 1 S 2
2.54 Holligen 551 m ü. M.
2.54 BLS-BN nach KerzersNeuchâtel S 5 S 51 S 52
3.12 Bern Europaplatz 546 m ü. M.
3.52 Bern Fischermätteli 551 m ü. M.
3.52 BLS-BSB nach Schwarzenburg S 6
5.09 Bern Weissenbühl 550 m ü. M.
6.57 Wabern bei Bern 560 m ü. M.
8.77 Kehrsatz Nord 567 m ü. M.
Staatsstrasse (40 m)
9.67 Kehrsatz 570 m ü. M.
10.87 Falkenhaus 551 m ü. M.
11.92 Belp Steinbach 526 m ü. M.
12.70 Belp Endpunkt S 3 S 31 523 m ü. M.
16.13 Toffen 528 m ü. M.
18.47 Kaufdorf 535 m ü. M.
21.34 Thurnen 550 m ü. M.
24.20 Burgistein 567 m ü. M.
25.72 Seftigen 578 m ü. M.
26.56 Kulminationspunkt 588 m ü. M.
29.30 Uetendorf 554 m ü. M.
30.99 Uetendorf Allmend 555 m ü. M.
32.08 Lerchenfeld (bis Dez. 2006) 557 m ü. M.
SBB von BernMünsingen S 1 und
BLS-BTB von Burgdorf-Konolfingen
34.47 Thun Endpunkt S 1 S 4 S 44 560 m ü. M.
BLS-TSB nach SpiezInterlaken

Die Gürbetalbahn (GTB) ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft in der Schweiz. Sie wurde für den Bau und Betrieb der ab 14. August 1901 schrittweise eröffneten Eisenbahnstrecke von Bern über Belp nach Thun gegründet. Die Bezeichnung Gürbetalbahn für die Eisenbahnstrecke durch das Gürbetal ist ausserdem bis heute im Gebrauch. Im Volksmund wird die Linie ausserdem als «Gürbeschnägg» bezeichnet.

Geschichte

Die Eröffnung des ersten Teilstücks der Gürbetalbahn zwischen Bern Weissenbühl und Burgistein-Wattenwil erfolgte am 14. August 1901, das Teilstück von der heutigen Dienststation Holligen bis Bern Weissenbühl folgte bereits am 9. November selbigen Jahres. Rund ein Jahr später, am 1. November 1902, wurde schliesslich das Teilstück von Burgistein-Wattenwil (heute Burgistein) nach Thun eröffnet.

Ab dem 16. August 1920 wurde die Strecke – per Dekret der Berner Regierung – elektrisch betrieben. Diese Bahnen wurden deshalb als «Dekretsbahnen» bezeichnet und die auf die Elektrifikation hin beschafften Lokomotiven Ce 4/6 als «Dekretsmühlen».

Die Bahngesellschaft fusionierte per 1. Januar 1944 mit der Bern-Schwarzenburg-Bahn (BSB) – ebenfalls eine Dekretsbahn – zur Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn (GBS).

Die GTB sowie die BSB und danach die GBS waren Teil der BLS-Gruppe unter Führung der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) beziehungsweise bis 1912 der Thunerseebahn (TSB). Die vier Gruppengesellschaften BLS, GBS, SEZ und BN fusionierten 1997 zur BLS Lötschbergbahn, die wiederum 2006 mit der Regionalverkehr Mittelland AG (RM) zur BLS AG fusionierte. Seit 2009 gehört die Infrastruktur zur BLS Netz AG.

Rollmaterial

Der Fahrzeugpark war immer in die Betriebsgemeinschaft der TSB und nachher der BLS (und in deren Nummernschema) integriert. Innerhalb dieser Betriebsgemeinschaft wurden die Fahrzeuge häufig nach Bedarf auf anderen Strecken eingesetzt. Es wurde nur darauf geachtet, dass jede Gesellschaft etwa so viele Fahrzeuge in ihrem Eigentum hatte, wie für den Betrieb ihrer Strecke erforderlich waren. Im Fahrzeugpark der Gürbetalbahn befand sich eine Ce 4/6-Lokomotive, die 1995 an den Club del San Gottardo überging.

Unfälle auf der Gürbetallinie

Am 2. Mai 1923 entgleiste in Wabern ein Personenzug wegen einer zu früh gestellten Weiche. Der Unfall forderte drei Tote und 13 Verletzte.

Am 1. November 1999 kamen beim Zusammenstoss zweier Züge der Berner S-Bahn in der Station Bern Weissenbühl eine junge Frau und ein Kleinkind ums Leben. 42 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein nach Belp fahrender NPZ der SBB missachtete das Gruppenausfahrsignal, fuhr zu früh los und prallte in den Mittelwagen des entgegenkommenden Eilzuges der BLS Lötschbergbahn (BLS). Nach dem Unfall hat die BLS entschieden, 200 Signale mit der Zugsicherung ZUB auszurüsten, die das Anfahren gegen geschlossene Signale verhindert.

Einzelnachweise

  1. Zweitgleis für den «Gürbeschnägg» Jungfrau Zeitung, 20. Juli 2016
  2. Berner Chronik: vom 1. November 1922 bis 31. Oktober 1923. (PDF 18.6 MB) Neues Berner Taschenbuch, Band 29 (1923), S. 292, abgerufen am 21. November 2013.
  3. Walter von Andrian: Die Kollision zweier S-Bahn-Züge in Bern Weissenbühl. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 12/1999. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 554.
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