GeneWeb

Startmaske einer lokalen GeneWeb – Datenbank ohne grafische Elemente
Basisdaten
Maintainer INRIA
Entwickler Daniel de Rauglaudre
Aktuelle Version 7.0.0
(30. Oktober 2020)
Betriebssystem Windows, macOS, Unix-Derivate
Programmiersprache Objective CAML
Kategorie Genealogieprogramm
Lizenz GPL
deutschsprachig ja
Geneweb

GeneWeb ist eine freie Genealogie-Software auf Basis des Client-Server-Modells. Sie wurde am französischen Forschungsinstitut INRIA von Daniel de Rauglaudre entwickelt.

GeneWeb basiert auf der Programmiersprache Objective CAML. Als Server dient ein Daemon, der sowohl lokal auf dem eigenen Rechner als auch auf einem zentralen Rechner laufen kann. Der Client ist ein beliebiger moderner Webbrowser.

Dadurch eignet sich GeneWeb sowohl für den heimischen Gebrauch für die eigene Stammtafel als auch für die Bearbeitung und Darstellung großer Datenmengen. Deshalb wird GeneWeb auch als Engine, für z. B. Geneanet (eine Genealogie-Datenbank mit mehr als 300.000.000 Personen), benutzt.

Ein Beispiel für den direkten webbasierten (nur lesenden) Zugriff auf eine Geneweb-Datenbank ist die Datenbank Roglo, die mehr als 5.700.000 Personendaten speichert.

Eigenschaften

Alle Angaben beziehen sich auf die Version 5.00:

  • Mehrsprachigkeit: Die Benutzeroberfläche kann auf der Eingangsseite auf viele Sprachen der indogermanische Sprachfamilie, aber auch Estnisch, Finnisch, Hebräisch, Mandarin und malaiisch eingestellt werden. Weitere Übersetzungen sind möglich, es können auch Korrekturen angebracht werden. Hilfe ist in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Niederländisch verfügbar.
  • Es existiert ein Zugriffsschutz für den Zugriff sensibler Daten oder das Ändern von Daten mit einem „Wizard“-, „Freund“- Mechanismus.
  • Die Berechnung von Blutsverwandtschaft und Verwandtschaftsgraden ist möglich.
  • Vorfahren- und Nachkommenlisten können erstellt werden.
  • Mit der Verwendung von einer beliebigen Anzahl von Adelstiteln und zugehörigen Ortschaften pro Person (gilt auch für Herrschertitel, akademische Grade, Ehrentitel usw.) steht eine sehr mächtige Funktionalität zur Verfügung, die auch für prosopografische Untersuchungen eingesetzt werden kann. Daraus können sehr einfach chronologische Herrscherlisten und vieles mehr erzeugt werden.
  • Anpassbarkeit der Anzeige: Die meisten Zugriffsformulare stehen auf Serverseite als veränderbare HTML-Seiten zur Verfügung. Deshalb kann man sie nach eigenen Wünschen verändern oder erweitern und so zusätzliche Informationen anzeigen soweit sie aus den vorhandenen Daten ermittelbar sind. Farben und Hintergründe können ebenfalls angepasst werden.
  • Es existiert eine einfache Schnittstelle zum (Teil-)Export- und Import von GeneWeb-Datenbanken zur Datensicherung.
  • In GeneWeb können Datenbanken auch mit anderen Datenbanken verschmolzen werden.
  • Personen können ebenfalls automatisch (oder bei Konflikten interaktiv) zusammengeführt werden, der Vorfahrenbaum wird dabei mitgenommen.
  • Eine GEDCOM-Schnittstelle ist vorhanden.
  • GeneWeb unterstützt UTF-8.

Schwächen

  • Die Windows-Version ist nicht multitasking-fähig.
  • Die Handhabung ist bei bestimmten Operationen umständlich. Es können beim Anlegen von Familien nicht alle Daten der Personen eingetragen werden, so dass nach der Erzeugung der Familie zumeist jedes Mitglied der Familien in einem zweiten Arbeitsgang noch erweitert werden muss.
  • Es gibt Probleme bei der Darstellung von Bildern auf lokalen Servern. Hier verweigert z. B. Firefox aus Sicherheitsgründen die Darstellung.
  • Es kann nur nach Vorname, Nachname oder nach Geburts-, Heirats- und Todesort gesucht werden. Bei den drei letztgenannten Suchen werden auch nur die Nachnamen angegeben. Die konkreten Personen müssen durch Absuchen aller Personen dieses Nachnamens manuell ermittelt werden.

Einzelnachweise

  1. Release 7.0.0. 30. Oktober 2020 (abgerufen am 1. April 2021).
  2. The geneweb Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 18. Juli 2018).
  3. 1 2 3 Archivlink (Memento vom 20. Juli 2009 im Internet Archive)
  4. http://www.geneanet.org/
  5. Archivierte Kopie (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive).
  6. http://roglo.eu/roglo?lang=de.
  7. Lukas Wenger: Ganerbensitz Grünenberg? – Eigentumsverhältnisse der Freiherren von Grünenberg untersucht mit Hilfe einer genealogischen Datenbank, in: Burgen und Schlösser, Zeitschrift der Deutschen Burgenvereinigung e. V., Nr. 3/2007, Europäisches Burgeninstitut, Braubach am Rhein, 2007. S. 152 bis 155.
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