Georges Delerue (* 12. März 1925 in Roubaix; † 20. März 1992 in Los Angeles) war ein französischer Komponist. Er schuf unter anderem die Filmmusik zu mehr als 300 Spielfilmen.

Karriere

Delerue studierte am Pariser Konservatorium unter der Anleitung von Darius Milhaud. 1949 wurde er mit dem Prix de Rome ausgezeichnet. 1952 wurde er zum Komponisten und Chef des französischen Rundfunkorchesters ernannt. Ende der 1950er Jahre widmete sich Delerue zunehmend der Komposition von Filmmusik. Während seines Schaffens deckte er ein breites Spektrum von Filmgenres ab. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er eng mit François Truffaut (Die süße Haut, Die amerikanische Nacht) zusammen, aber auch andere Regisseure der französischen Nouvelle Vague suchten die Zusammenarbeit mit ihm, so Jean-Luc Godard für seinen Film Die Verachtung, Alain Resnais, Louis Malle und Bernardo Bertolucci.

Der Erfolg der Regisseure verhalf Delerue zu seinem eigenen internationalen Durchbruch, und 1969 erhielt der Komponist seine erste Oscar-Nominierung für die Filmmusik zu Charles Jarrotts Historiendrama Königin für tausend Tage. 1972 begann er an verschiedenen Hollywood-Produktionen mitzuarbeiten. 1983 entstand unter der Regie von Mike Nichols der Spielfilm Silkwood. 1986 dirigierte Delerue das Stück Adagio for Strings von Samuel Barber für Oliver Stones Platoon und komponierte 1991 den Score zum Film Black Robe. 1980 gewann Delerue für seine Musik zu George Roy Hills Spielfilm Ich liebe dich – I Love You – Je t’aime den Oscar für die beste Musik. Weitere vier Mal war er für einen Oscar nominiert. Von 1979 bis 1981 gewann er dreimal in Folge den französischen Filmpreis César. Zweimal war Delerue im Lauf seiner Karriere für einen Golden Globe Award nominiert.

Delerues hauptsächliches Schaffen galt zwar der Filmmusik, beschränkte sich jedoch nicht auf diese. Daneben komponierte er auch Orchesterwerke und Kammermusik für den Konzertsaal sowie Bühnenwerke, z. B. die Opern Ariane (1954), Le chevalier de neige (1961), Medis et Alysio (1974) und die Musik zu dem Ballett La Leçon von Flemming Flindt (1963). Georges Delerue starb am 20. März 1992 in Los Angeles acht Tage nach seinem 67. Geburtstag.

Nach Georges Delerue benannte Preise

Nach Delerue wurden der Georges Delerue Award, ein seit 1992 auf dem Film Fest Gent verliehener Preis für die beste Filmmusik, und der George Delerue Memorial Scholarship Award benannt, ein vom Berklee College of Music vergebener Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Filmmusik. Der Preis ist mit 6000 US-Dollar dotiert.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Oscar

  • 1969: Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Königin für tausend Tage
  • 1973: Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Der Tag des Delphins
  • 1977: Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Julia
  • 1979: Beste Filmmusik für A Little Romance
  • 1985: Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Agnes – Engel im Feuer

César

  • 1977: Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Police Python
  • 1979: Beste Filmmusik (Frau zu verschenken)
  • 1980: Beste Filmmusik für Liebe auf der Flucht
  • 1981: Beste Filmmusik für Die letzte Metro

Golden Globe Award

  • 1973: Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Der Tag des Delphins
  • 1979: Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für A Little Romance

Literatur

  • Georges Delerue, Interview mit Jean-Claude Kuner, in: Filmharmonische Blätter. Heft 3/Sommer 1986, S. 28–33

Einzelnachweise

  1. George Delerue Memorial Scholarship Award, 2016 (Memento des Originals vom 16. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 14. September 2016.
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