Die Gerichte des Vatikanstaates stellen die Judikative in der Vatikanstadt sicher. Im Jahre 1929 wurde der Gerichtshof des vatikanischen Staates (it.: Tribunali dello Stato della Città del Vaticano) errichtet. Im Vatikanstaat existieren seit dem 21. November 1987 durch das Gesetz Nr. CXIX, das die Gerichtsordnung des Staates der Vatikanstadt verabschiedet wurde, errichtete vier unabhängige, aber assoziierte Gerichte; hierzu gehören der Oberste Gerichtshof der Vatikanstadt, das Berufungsgericht der Vatikanstadt, der Gerichtshof der Vatikanstadt und die Einzelrichter der Vatikanstadt. Alle juristischen Einrichtungen urteilen im Namen des Papstes, der das Staatsoberhaupt des Vatikanstaates repräsentiert.

1. Instanz

Die niedrigste Gerichtsinstanz bilden die Einzelrichter des Vatikanstaates (it.: Giudice Unico dello Stato della Città del Vaticano), diese Einrichtung wird seit 2017 von Paolo Papanti-Pelletier geleitet. Sein Vorgänger ab 2009 war Piero Antonio Bonnet.

2. Instanz

Der Gerichtshof des Vatikanstaates (it.: Tribunale dello Stato della Città del Vaticano) ist die zweite Instanz, seit Mai 2021 wird er von Giuseppe Pignatone geleitet. Vorgänger war Giuseppe Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto.

3. Instanz

In der Reihenfolge der Gerichte folgt an dritter Stelle das Appellationsgericht des Vatikanstaates (it: Corte di Apello dello Stato Città del Vaticano). In diesem Gericht sind sechs Richter tätig. Es wird von einem Präsidenten geleitet. Seit dem 8. Mai 2021 bekleidet Alejandro Arellano Cedillo (C.O.R.C.) dieses Amt, der gleichzeitig Dekan der Rota Romana ist.

4. Instanz

In der obersten und letzten Instanz steht der Kassationshof des Vatikanstaates (it.: Corte di Cassazione dello Stato della Città del Vaticano). Er ist mit drei Richtern besetzt, Präsident ist ex officio der Präfekt der Apostolischen Signatur, seit 2014 der Franzose Dominique Kardinal Mamberti.

Literatur

  • Francesco Clementi: Città del Vaticano. Il Mulino, Bologna 2009, ISBN 978-8815131515.
  • Giuseppe Dalla Torre: L’ordinamento giudiziario. In: Barbara Jatta (Hrsg.): 1929–2009. Ottanta anni dello Stato della Città del Vaticano. Biblioteca apostolica vaticana, Vatikan Stadt 2009, ISBN 88-210-0851-7, S. 135 ff.

Einzelnachweise

  1. E". CXIX – Legge che approva l’ordinamento giudiziario dello Stato della Città del Vaticano. (pdf; 7,2 MB) In: Acta Apostolicae Sedis (AAS) Supplemento. 58/12 (1987), 4. Dezember 1987, S. 45–50, abgerufen am 5. Oktober 2021 (italienisch).
  2. Judge Nonpareil of Vatican City State. In: gcatholic.org. 5. Juni 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021 (englisch).
  3. Piero Antonio Bonnet Curriculum vitae. (pdf; 167 kB) In: unite.it. 16. Januar 2012, abgerufen am 5. Oktober 2021 (italienisch).
  4. Nomina del Presidente del Tribunale dello Stato della Città del Vaticano. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 3. Oktober 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019 (italienisch).
    Anna Mertens: Der Becciu-Prozess geht weiter: Wer ist eigentlich Giuseppe Pignatone? In: katholisch.de. 5. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  5. Tribunal of Vatican City State. In: gcatholic.org. 5. Juni 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021 (englisch).
  6. Supreme Court of Vatican City State. In: gcatholic.org. 5. Juni 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021 (englisch).
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