Gianluca Vallero (geb. 1966 in Castellamonte) ist ein italienischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Synchronsprecher und Filmproduzent.

Leben

Vallero wuchs auf in Rivara, einem kleinen Dorf in Piemont. Er machte einen Abschluss in Fremdsprachen und Literatur an der Universität Turin. 1991 zog er nach Berlin, wo er bis heute als Regisseur und Synchronsprecher für Fernseh- und Filmproduktionen arbeitet. Er verfasste Artikel über die deutsche Kultur und Politik, die in italienischen und schweizerischen Tageszeitungen wie Il Manifesto, Il Secolo XIX und Giornale del Popolo veröffentlicht wurden. Für DeutschlandRadio, Deutschlandfunk, WDR, RBB und andere öffentlich-rechtliche Hörfunksender war Gianluca Vallero als Autor für Beiträge zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen tätig.

Als Synchronsprecher war Gianluca Vallero die deutsche Stimme italienischer Schauspieler wie Neri Marcorè in The Tourist (2010), Riccardo Scamarcio in John Wick 2 (2017), sowie Salvatore Esposito in Fargo IV (2020). 2018 übernahm er die Rolle des Vaters im ARD Hörspiel 1933 war ein schlimmes Jahr von John Fante unter der Regie von Anja Herrenbrück und spielte mit Thomas Arnold und Leonard Scheicher.

1999 gründete Gianluca Vallero Finimondo Productions. Namensgeber war sein erster Kurzfilm Finimondo, der in der internationalen Independent-Filmszene Erfolge feierte. So erhielt er bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2000 den New York Film Academy Scholarship Award in der Sektion Panorama, viele weitere Auszeichnungen folgten.

Im Jahr 2003 arbeitete Vallero als Regieassistent eng mit Gianni Amelio, der mehrfach mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, zusammen und unterstützte dessen internationale Produktion Die Hausschlüssel (2004).

Finimondo Productions produzierte eine Reihe von Filmen mit fiktionalen oder dokumentarischen Inhalten, die auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden.

Als Drehbuchautor und Regisseur ist Gianluca Vallero besonders daran interessiert, Geschichten von und über Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zu erzählen, wie in seinem Dokumentarfilm Balkan Dreams – Ein Leben im 9/16 Takt, der beim Filmfestival Visions du Réel 2018 in Nyon gezeigt wurde. Sein Film The Woddafucka Thing hatte 2023 Premiere beim Filmfest Bremen, wo er den 1. Jurypreis als Bester Deutschsprachiger Film gewann.

Filmografie

Regieassistenz

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Website von Gianluca Vallero
  2. Gianluca Vallero in der Deutschen Synchronkartei
  3. ARD Hörspiel 1933 war ein schlimmes Jahr
  4. Hans-Michael Bock, Karl Griep: cinema trans-alpino. Deutsch-italienische Filmbeziehungen. Absolut Medien 2010, DVD. ISBN 978-3-89848-989-8.
  5. Auszeichnungen bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2000
  6. [Stephanie Akin: No Budget Berlin Film Takes Prize. Die Welt, 18. Februar 2000]
  7. Berlim se internacionaliza e perde identidade. In Sinopse 04: revista de cinema, Universidade de São Paulo, 2000, S. 35
  8. Webseite Filmverleih Interfilm
  9. [A.A.: Finimondo: due italiani, la noia e la Wurst. In: Adesso, 09, 2000, S. 49]
  10. Die Hausschlüssel: Cast & Crew
  11. Webseite von Finimondo Productions
  12. Welche Filme sich lohnen - und welche nicht.
  13. Lebensläufe zwischen Tradition und Moderne
  14. Balkan Dreams - Ein Leben im 9/16 Takt
  15. [Bernd Buder: Balkan Dreams - Ein Leben im 9/16 Takt. Kritik. In: Filmdienst. Abgerufen am 19. Februar 2023.]
  16. [Biljana Bozin: "Balkanski snovi" jači od košmara. In: Vesti, 30.04-01.05.2016, S. 18–19]
  17. The Woddafucka Thing’, sopravvivere a Berlino. Intervista al regista Gianluca Vallero.
  18. The Woddafucka Thing. La recensione.
  19. Preisregen in Bremen.
  20. Das Bremer Filmfest 2023. Abgerufen am 24. Juli 2023 (deutsch).
  21. Der Italiener Preisträger der Young Collections auf Filmbüro Bremen
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