Stadt
Gorodischtsche
Городище
Flagge Wappen
Föderationskreis Wolga
Oblast Pensa
Rajon Gorodischtsche
Gegründet 1681
Stadt seit 1780
Fläche 8 km²
Bevölkerung 8096 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)
Bevölkerungsdichte 1012 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 210 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 84158
Postleitzahl 442310
Kfz-Kennzeichen 58
OKATO 56 218 501
Geographische Lage
Koordinaten 53° 16′ N, 45° 42′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Pensa
Liste der Städte in Russland

Gorodischtsche (russisch Городище) ist eine russische Kleinstadt in der Oblast Pensa. Sie hat 8096 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010) und liegt knapp 50 km östlich der Gebietshauptstadt Pensa an der Julowka, einem Nebenfluss der Sura.

Infrastruktur

Gorodischtsche liegt an der Fernstraße M5, die von Moskau nach Samara führt. Der nächste Bahnhof befindet sich in etwa 20 km Entfernung, südlich der Stadt. Gorodischtsche ist an das Gasnetz angeschlossen und verfügt über mehrere Industriebetriebe (u. a. eine Möbel- und eine Backwarenfabrik). Die Bebauung der Ortschaft besteht überwiegend aus eingeschossigen Häusern. In Gorodischtsche gibt es zwei Mittelschulen, mehrere Kindergärten, eine Musikschule und eine Poliklinik (Angaben nach Penzenskaja enciklopedia, Stand 2001).

Geschichte

Gorodischtsche geht auf eine in den 1670er Jahren zum Schutz gegen Nomadeneinfälle errichtete Festung zurück. Bald nach ihrer Errichtung wurde diese jedoch bei einem Angriff von Steppenbewohnern zerstört. Im Mai 1681 wurde sie wieder aufgebaut. Neben der Festung entstanden als Siedlungen der auf der Festung eingesetzten Kosaken die Dörfer Dmitrijewskaja und Bogojawlenskaja. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden beide Siedlungen unter dem Namen Rogoschkino vereinigt. 1780 erhielt die Ortschaft Stadtstatus und ihren heutigen Namen Gorodischtsche.

Der Name Gorodischtsche entspringt dem Umstand, dass sich auf dem Gebiet der Stadt Überreste einer befestigten Siedlung der Burtassen, eines historischen Volkes vom mittleren Wolgalauf, befinden. Diese burtassische Siedlung bestand bis ins 13. Jahrhundert, ihre Wallanlagen sind jedoch bis heute erhalten. Derartige Festungsreste werden im Russischen als gorodischtsche (городище) bezeichnet.

Der russische Historiker Wassili Kljutschewski verbrachte in Gorodischtsche seine frühe Kindheit.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
18973965
19264934
19396335
19595258
19706298
19797072
19897926
20028281
20108096

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • L. G. Korol et al.: Goroda Rossii. Bolschaja Rossijskaja Enziklopedija, Moskau 1994.
  • Wischnewski et al.: Pensenskaja enziklopedia. Bolschaja Rossijskaja Enziklopedija, 2001 (80.95.32.100 elektronische Version).
  • Alexander Fedorovich Selivanov: Gorodischtsche. In: Энциклопедический словарь Брокгауза и Ефрона – Enziklopeditscheski slowar Brokgausa i Jefrona. Band 9 [17]: Гоа–Гравер. Brockhaus-Efron, Sankt Petersburg 1893, S. 309–310 (russisch, Volltext [Wikisource] PDF Kreisstadt der Provinz Penza).
  • O. M. Savin: Gorodišče. Saratov-Penza 1980.
Commons: Gorodischtsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
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