Gotha Go 145
TypSchulflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller Gothaer Waggonfabrik
Erstflug Februar 1934
Indienststellung 1936
Produktionszeit

1936–1940

Stückzahl 1182

Die Gotha Go 145 war ein Schulflugzeug der Gothaer Waggonfabrik Aktiengesellschaft. Zwischen 1936 und 1940 wurden fast 1200 Maschinen gebaut.

Geschichte

Die Firma Gothaer Waggonbau nahm Ende 1933 nach 15 Jahren Unterbrechung den Flugzeugbau wieder auf. Bei der Go 145 handelte es sich um die erste Eigenentwicklung nach dem Ersten Weltkrieg. Die Go 145 wurde als Fortgeschrittenenschulflugzeug in Gemischtbauweise als offener zweisitziger Doppeldecker ausgeführt. Als Motor kam der Argus As 10 C mit 240 PS zum Einbau. Die Serienfertigung des Flugzeuges begann im März 1936 und endete nach 1120 für das RLM gebauten Go 145 A bereits im Oktober 1938. Neben Gotha (584 Flugzeuge) bauten Erla (106 Flugzeuge), AGO (241 Flugzeuge), BFW (115 Flugzeuge) und Focke-Wulf (74 Flugzeuge) die Go 145 in Lizenz. Bereits 1936 konnten die ersten 30 Flugzeuge in die Türkei exportiert werden. 1937 erhielt Österreich 12 Flugzeuge. Während des Spanischen Bürgerkrieges wurden 21 Flugzeuge an Spanien geliefert. Für Exportzwecke wurden 1939 nochmals 13 Flugzeuge (für Rumänien) und 1940 zehn Flugzeuge gebaut. Die Flugzeuge von 1940 sind vermutlich für die Luftwaffe übernommen worden. Insgesamt sind ohne Prototypen 1182 Go 145 gebaut worden.

Serienproduktion der Go 145:

JahrStückzahl
1936459
1937566
1938134
193913
194010
Summe1182

Zum Kampfeinsatz kam die Go 145 Ende 1944/Anfang 1945, als sie bei den Nachtschlachtgruppen 2 und 5 als Behelfskampfflugzeug eingesetzt wurde.

Militärische Nutzer

 Deutsches Reich
Luftwaffe
 Österreich
Bundesheer: 12 Exemplare wurden 1937 geliefert
 Spanien
Ejército del Aire
 Tschechoslowakei
nach dem Krieg als C-15 (für Cvičná letadla, Schulflugzeug)
 Türkei

Technische Daten

Hersteller:Gotha
Baumuster:Go 145A
Bauform:Doppeldecker
Bauart:einstielig, verspannt
Verwendungszweck:Schulung
Motor:luftgekühlter Achtzylinder-V-Motor Typ Argus As 10 C mit 240 PS Startleistung
Besatzung:1 Pilot, 1 Passagier
Besondere Merkmale:luftgekühlte Motoren von 240 bis 350 PS Startleistung können eingebaut werden

Weitere technische Details

Kenngröße Daten
Abmessungen:
Spannweite, oben/unten9,00 m
Länge, gr.8,70 m
Höhe, gr.2,90 m
Radspur1,97 m
BereifungsartNiederdruck
Reifengröße580×165
Radbremsehydraulisch
Inhalt des Kraftstoffbehälters180 l
Inhalt des Schmierstoffbehälters25 l
Flächeninhalte:
Tragfläche mit Querruder, oben11,00 m²
, unten10,75 m²
Gesamttragfläche21,75 m²
Querruder, oben/unten1,20 m²
Höhenleitwerk4,20 m²
Seitenleitwerk1,82 m²
Tragfläche:
Umriss, oben/untenrechteckig, mit abgerund. Enden
V-Form, oben/unten
Pfeil-Form, oben11°30'
, unten
Kenngröße Daten
Staffelung1,05 m
mittl. Flächentiefe, oben1,22 m
, unten1,19 m
Flügelstreckung, oben7,36
, unten7,53
BruchlastvielfachesS4K=9,50–11,55
Massen:
Leermasse880 kg
Zuladung500 kg
Startmasse1350 kg
Luftschraube:
BauartStarrschraube
Antriebdirekt
Durchmesser2,50 m
Blattzahl2
BaustoffHolz
Drehsinnrechts
Schraubenfläche4,91 m²
Baustoffe:
TragwerkHolzgerippe, stoffbespannt
RumpfwerkStahlrohrgerüst, stoffbespannt
LeitwerkLeichtmetall, stoffbespannt
Kenngröße Daten
Leistungen:
Flugdauer3,5 h
Flugweite630 km
Kraftstoffverbrauch29,0 l/100 km
Schmierstoffverbrauch1,4 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit212 km/h
Reisegeschwindigkeit180 km/h
Landegeschwindigkeit90 km/h
Startstrecke188 m
Landestrecke160 m
Dienstgipfelhöhe3700 m
Steigzeiten auf
1000 m5,5 min
2000 m12,5 min
3000 m21,5 min
Dienstgipfelhöhe34,7 min
Steiggeschwindigkeit
in Bodennähe4,50 m/s
Tragflächenbelastung62,11 kg/m²
Leistungsbelastung5,62 kg/PS
Flächenleistung11,03 PS/m²
Schraubenflächenleistung48,95 PS/m²

Siehe auch

Literatur

  • Quellen: Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg
  • Flugzeug=Typenbuch
  • Christian Möller: Die Einsätze der Nachtschlachtgruppen 1, 2 und 20 an der Westfront von September 1944 bis Mai 1945 – Mit einem Überblick über Entstehung und Einsatz der Störkampf- und Nachtschlachtgruppen der deutschen Luftwaffe von 1942 bis 1944, Dissertation (358 S., 196 Abb.), Aachen 2008, ISBN 978-3-938208-67-0.
Commons: Gotha Go 145 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. F. Haubner: Die Flugzeuge der Österreichischen Luftstreitkräfte vor 1938. H. Weishaupt Verlag, Graz 1982
  2. Hans-Joachim Mau: Tschechoslowakische Flugzeuge. Transpress, Berlin 1987, ISBN 3-344-00121-3, S. 190
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