Grüntangare

Grüntangare

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Unterfamilie: Thraupinae
Gattung: Gubernatrix
Art: Grüntangare
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Gubernatrix
Lesson, 1837
Wissenschaftlicher Name der Art
Gubernatrix cristata
(Vieillot, 1817)

Die Grüntangare (Gubernatrix cristata) auch Grünkardinal ist ein Singvogel aus der Familie der Tangaren. Er ist der einzige Vertreter der monotypischen Gattung Gubernatrix.

Beschreibung

Die Grüntangare erreicht eine Länge von 20 Zentimetern. Beim Männchen sind Stirn, Oberkopf und Haube schwarz. Augen und Wangenstreif sind gelb. Der übrige Kopf, der Nacken und die Oberseite sind olivfarben mit schwarzen Strähnen. Die Flügel sind dunkelbraun. Die Hand- und Armschwingen sind hellgelb gesäumt. Kinn, Kehle und Latz sind schwarz. Die restliche Unterseite ist olivgelb. Die Steuerfedern sind dunkeloliv bis dunkelbraun. Die äußeren Schwanzfedern sind gelb. Der Oberschnabel ist schwärzlich hornfarben, der Unterschnabel ist heller. Die Beine sind braun. Die Augen sind dunkelbraun. Das Weibchen ist kleiner und grauer gefärbt. Die juvenilen Vögel haben Ähnlichkeit mit den Weibchen, sind aber dunkler. Sein Gesang ist laut und besteht aus melodischen Reihen von vier bis fünf Pfeiftönen.

Lebensweise

Die Grüntangare bewohnt offenes Waldland, insbesondere mit Mesquiten-Beständen, Savannen, Buschland und Steppen in Höhenlagen bis 700 m. Er brütet im südlichen Frühjahr. Nester und Eier wurden im November gefunden.

Verbreitung

Das Hauptverbreitungsgebiet der Grüntangare ist Argentinien und Uruguay. In Argentinien kommt er in den Provinzen San Luis, Buenos Aires, La Pampa, Río Negro (zwischen den Orten General Conesa, San Antonio Oeste und Viedma), Corrientes (in Pay Urbe und Estancia San Antonio), Entre Ríos (in den Regionen Cuchilla de Montiel, Ceibas und Estancia La Choza) sowie in Córdoba (Region Chancaní) vor. Die Verbreitung in Uruguay ist auf Paysandú, Río Negro, Florida and Rocha beschränkt. Wenige Beobachtungen gibt es aus Rio Grande do Sul in Brasilien, dem vermutlichen Überwinterungsgebiet der Art.

Gefährdung

Die Grüntangare ist ein begehrter Käfigvogel und deshalb in seinem Bestand gefährdet. Weitere Bedrohungen gehen von Überweidung, der Nutzholzindustrie (insbesondere für Brennholz und Möbel) sowie durch die Hybridisierung mit der Braunsteißdiuca (Diuca diuca) aus. Er ist in Anhang II des CITES-Abkommens gelistet.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung der Grüntangare erfolgte 1817 durch Louis Pierre Vieillot unter dem wissenschaftlichen Namen Coccothraustes cristata. Erst 1837 führte René Primevère Lesson die Gattung Gubernatrix, für Emberiza gubernatrix Temminck, 1823, ein Synonym für die Nominatform, ein. Dieses ist das lateinische Wort für »Leitung« von »gubernator, gubernatoris, gubernare« für »Gouverneur, anweisen, leiten«, welches sich auf den markanten Kamm bezog. Der Artname »cristata« ist das lateinische Wort für »Kamm, Büschel«.

Literatur

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2002 (do-g.de [PDF]).
  • René Primevère Lesson: Complément des Œuvres de Buffon, ou Histoire Naturelle des Animaux rares découverts par les Naturalistes et les Voyageurs depuis la mort de Buffon. Band 8. Pourrat Frères, Roret, Paris 1837 (babel.hathitrust.org).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Louis Pierre Vieillot: Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle, appliquée aux arts, à l'agriculture, à l'économie rurale et domestique, à la médecine, etc. par une société de naturalistes et d'agriculteurs. Band 13. Deterville, Paris 1817 (biodiversitylibrary.org).
Commons: Grüntangare (Gubernatrix cristata) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Louis Pierre Vieillot, S. 531.
  2. René Primevère Lesson, S. 295.
  3. James A. Jobling, S. 180.
  4. James A. Jobling, S. 122.
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