Machowino (deutsch Groß Machmin, slowinzisch Vjẽlħė Mãχɵvjinɵ) ist ein Dorf in der Landgemeinde Ustka im Powiat Słupski der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage
Machowino liegt in Hinterpommern, etwa elf Kilometer südöstlich von Ustka (Stolpmünde), zehn Kilometer nördlich von Słupsk (Stolp) und 108 Kilometer westlich der regionalen Metropole Danzig. Mitten durch das Dorf fließt ein Bach, der westlich des Dorfs in die Słupia (Stolpe) mündet.
Geschichte
Groß Machmin war in älterer Zeit ein Rittergut. Das Dorf war ursprünglich als Zeilendorf angelegt worden. 1717 war die Familie Lettow Besitzer des Dorfes. Um das Jahr 1784 gab es in Groß Machmin ein Vorwerk, eine Wassermühle – Obermühle genannt –, fünf Bauern, vier Kossäten, einen Gasthof, eine Schmiede, einen Schulmeister und insgesamt 24 Haushaltungen. 1939 wurden im Ort 411 Einwohner gezählt, die in 106 Haushaltungen lebten, und es standen dort 42 Wohnhäuser.
Vor Ende des Zweiten Weltkriegs war Groß Machmin Amtssitz des Amtsbezirks Groß Machmin im Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der Provinz Pommern. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region am 8. Mai 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Ab Sommer 1945 wurden die Häuser und Gehöfte des Dorfs im Rahmen polnischer Enteignungsmaßnahmen von zugewanderten Polen in Besitz genommen. Groß Machmin wurde in Machowino umbenannt. Die gesamte deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.
Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 167 und in der DDR 131 aus Groß Machmin vertriebene Dorfbewohner ermittelt.
Im Jahr 2008 lebten in dem Dorf rund 500 Personen.
Persönlichkeiten: Söhne und Töchter des Ortes
- Fritz Bäther (1928–1979), deutscher Politiker (SPD), Mitglied des Niedersächsischen Landtages
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 530–533 (Ortsbeschreibung Groß Machmin; PDF; 808 kB)
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 983, Nr. 84.
Weblinks
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Der Wohnort Groß Machmin im ehemaligen Landkreis Stolp (2011).
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im „Slowinzischen Wörterbuch“ von Friedrich Lorentz. Zum System der Slowinzisch-Lautschrift von Lorentz, vgl. „Slowinzische Grammatik“, S. 13–16 (scan 40–43), anschließend die Lautlehre.
- ↑ Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 533 (Ortsbeschreibung Groß Machmin; PDF)
Koordinaten: 54° 33′ N, 17° 0′ O