Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 53′ N, 12° 5′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Rosenheim
Höhe: 467 m ü. NHN
Fläche: 29,07 km2
Einwohner: 7443 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 256 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83109
Vorwahl: 08031
Kfz-Kennzeichen: RO, AIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 87 137
Gemeindegliederung: 41 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Karolinenplatz 12
83109 Großkarolinenfeld
Website: www.grosskarolinenfeld.de
Erster Bürgermeister: Bernd Fessler (CSU/PLW/SPD)
Lage der Gemeinde Großkarolinenfeld im Landkreis Rosenheim

Großkarolinenfeld ist eine Gemeinde und deren Hauptort im Landkreis Rosenheim mit 7374 Einwohnern (31. Dezember 2019). Sie liegt im Regierungsbezirk Oberbayern. Größere Gemeindeteile sind – neben Großkarolinenfeld selbst – Tattenhausen, Jarezöd (Dred), Hilperting und Thann.

Geografie

Lage

Der Ort Großkarolinenfeld befindet sich sechs Kilometer nördlich von Rosenheim, acht Kilometer von Bad Aibling, jeweils 27 km von Wasserburg am Inn und Ebersberg sowie 57 km von der Landeshauptstadt München entfernt. Zu den Anschlussstellen Bad Aibling und Rosenheim der Bundesautobahn 8 sind es jeweils 12 km. Am westlichen Ortsrand fließt die Rott.

Gemeindegliederung

Es gibt 41 Gemeindeteile:

  • Alsterloh
  • Ametsbichl
  • Aschach
  • Auberg
  • Bach
  • Bichl
  • Buchrain
  • Deutlstätt
  • Ester
  • Filzen
  • Frauenholz
  • Gröben
  • Großkarolinenfeld
  • Gutmart
  • Haslau
  • Hilperting
  • Hohenaich
  • Hub
  • Jarezöd
  • Kirchsteig
  • Kolberg
  • Krabichl
  • Lehen
  • Linden
  • Mühlbach
  • Naglstätt
  • Öd
  • Ödenhub
  • Petzenbichl
  • Rann
  • Ried
  • Riedhof
  • Rott
  • Schlimmerstätt
  • Schwaig
  • Stolz
  • Tattenhausen
  • Thann
  • Thonbichl
  • Vogl
  • Zweckstätt

Natur

Das folgende Schutzgebiet berührt das Gemeindegebiet:

Geschichte

19. und 20. Jahrhundert

Im Jahr 1802 erließen der bayerische Kurfürst Max IV. Josef und seine Frau Karoline einen Aufruf, wonach sich Pfälzer Untertanen auf dem Rosenheimer und auf dem Neuburger Moos ansiedeln könnten. Ihnen wurde Grund und Boden, die Befreiung von der Militärpflicht, Steuerfreiheit, zwölf Pferde und ein Kirchendarlehen angeboten. Seit 1802 kamen die ersten – meist protestantischen – Siedler aus der rechts- und linksrheinischen Pfalz (dem Gebiet zwischen Heidelberg und Kaiserslautern) nach Großkarolinenfeld.

1895 wurde die Raiffeisenbank Großkarolinenfeld, 1922 die Raiffeisenbank Tattenhausen gegründet, welche 1938 zur Raiffeisenbank Tattenhausen-Großkarolinenfeld eG fusionierten.

Großkarolinenfeld gehörte bis zu dessen Auflösung im Jahre 1972 zum Landkreis Bad Aibling, danach wurde es dem Landkreis Rosenheim zugeschlagen.

Nach der rumänischen Revolution von 1989 siedelten sich zahlreiche evangelische Landler hier an.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinde Tattenhausen und Teile der aufgelösten Gemeinde Westerndorf St. Peter eingegliedert. Der Weiler Ried, der ursprünglich zur Gemeinde Ellmosen gehörte, die 1973 nach Bad Aibling eingemeindet wurde, wurde 1978 von Bad Aibling nach Großkarolinenfeld umgegliedert.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 5474 auf 7344 um 1870 Einwohner bzw. um 34,2 %.

Öffentlicher Personenverkehr

Religionen

Schon 1804 wurde das evangelische Pfarrhaus errichtet. Im Jahre 1822 wurde die Karolinenkirche als erste evangelische Kirche Oberbayerns errichtet. Die katholische Pfarrkirche Heilig Blut wurde 1851 erbaut und besteht in der heutigen Form seit 1959.

Die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz im Gemeindeteil Tattenhausen wurde 1196 geweiht. In einem Besitzstreit vor dem Karolingischen Gerichtshof in Bad Aibling wurde bereits 804 eine Kirche in Tattenhausen erwähnt.

Politik

Gemeinderat

Partei/Liste 2020201420082002
CSU 7998
SPD 1222
GRÜNE 3221
PLW 1 4444
GBV 2 5335
Sitze insgesamt 20202020
1 
Parteilose Listenfreie Wählerschaft
2 
Großkarolinenfelder/Tattenhausener Bürgervereinigung

Bürgermeister

Seit Januar 2001 ist Bernd Fessler (* 1958) Erster Bürgermeister, er wurde zuletzt 2020 im Amt bestätigt.

Wappen

Blasonierung: „In Schwarz ein aus grünem, mit einem silbernen Querbach belegten Dreiberg aufwachsender, rot bewehrter goldener Löwe, begleitet rechts von einem silbernen Moorkolben, links von einer silbernen Getreideähre.“
Wappenbegründung: Das 150 Jahre nach der Gründung der Moorkolonie angenommene Gemeindewappen vereint Symbole, die an die Entstehung und Geschichte des nach der Kurfürstin Karoline Großkarolinenfeld benannten Ortes erinnern. Der mit einem Querbach belegte Dreiberg beschreibt heraldisch stilisiert die geografische Situation des von kleinen Bächen durchzogenen Hochmoores westlich von Rosenheim, in dem überwiegend pfälzische Kolonisten 1802 eine neue Siedlung anlegten. Auf die Herkunft der ersten Siedler verweist der Pfälzer Löwe, der zur Unterscheidung des Löwen im bayerischen Staatswappen nicht steigend, sondern wachsend dargestellt wird. Moorkolben und Getreideähre versinnbildlichen die Urbarmachung des Moores für die landwirtschaftliche Nutzung.

Dieses Wappen wird seit 1952 geführt.

Partnergemeinden

Drei deutsche Gemeinden sind Partnergemeinden von Großkarolinenfeld: Königsmoos in Bayern, Petershagen/Eggersdorf in Brandenburg und Westheim in Rheinland-Pfalz.

Bildung

Im Gemeindegebiet gibt es den katholischen Pfarrkindergarten „Balu“ mit drei Gruppen, den Gemeindekindergarten Pusteblume mit drei Gruppen, die Gemeindekrippe Pusteblume mit zwei Gruppen und einer Integrationsgruppe sowie den Kindergarten Spatzennest in Tattenhausen mit zwei Gruppen.

Die Max-Joseph-Schule bietet als Grund- und Mittelschule den M-Zug an.

Wirtschaft

Einer der größten und auch ältesten Arbeitgeber der Gemeinde ist die örtliche Raiffeisenbank Tattenhausen-Großkarolinenfeld eG, die Filialen in den Gemeindeteilen Großkarolinenfeld und Tattenhausen besitzt; 18 Mitarbeiter arbeiten dort. Das Geldinstitut hatte 2014 eine Bilanzsumme von rund 80 Millionen erwirtschaftet. Die Gründung der Bank erfolgte 1895, erster Vorstand war der evangelische Pfarrer Johann Georg Hüfner.

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Persönlichkeiten

Der Maler und Architekt Franz Holper (1862–1935) lebte von 1924 bis zu seinem Tod in Großkarolinenfeld.

Kuriosa

Kleinkarolinenfeld ist nicht ein Gemeindeteil von Großkarolinenfeld, sondern ein Teil der Gemeinde Aying im Landkreis München.

Commons: Großkarolinenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Großkarolinenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 588.
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 53, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat).
  5. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Großkarolinenfeld - Gesamtergebnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 20. November 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  6. 1 2 3 Kommunalwahlen in Bayern
  7. Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Großkarolinenfeld - Gesamtergebnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 20. November 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  8. Eintrag zum Wappen von Großkarolinenfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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