Gustav Friedrich Wohlbrück (* 27. September 1793 in Barth, Pommern; † 7. März 1849 in Weimar) war ein deutscher Theaterschauspieler und -regisseur.
Leben
Wohlbrück, Sohn des Schauspielers Johann Gottfried Wohlbrück, ging mit 19 Jahren gegen den Willen seines Vaters zur Bühne und wandte sich, nachdem seine Darstellungen von Liebhabern zum Fiasko ausarteten, dem Charakterfach zu, dem er bis zu seinem Tode treu blieb.
Sein erstes größeres Engagement hatte er für mehrere Jahre in Danzig. Es folgten Engagements in Bremen, danach in Österreich und dann in Königsberg.
Im Jahr 1829 ging er nach St. Petersburg, hatte aber das Unglück, dass seine Frau, die er in Königsberg zurückgelassen hatte, dort am 17. August 1829 starb. Von den vier Kindern, die sie ihm geschenkt hatte, wurde die älteste Tochter Ida Schauspielerin, deren Ehemann Karl Brüning somit sein Schwiegersohn. 1830 heiratete er in Königsberg die Lehrertochter Eleonore Dorothea Friederike Heß.
1838 kehrte er nach Königsberg als Charakterdarsteller und Regisseur zurück. 1841 war sein letztes Engagement in Weimar.
Besonders gerühmt wurde er für folgende Rollen: „Franz Moor“, „Daniel“ im Majorat, „Poser“ im Spieler, „Wurm“ in Kabale und Liebe, „der arme Poet“, „Duval“ im Ehepaar, „Graf“ im Puls und „Seeger“ in der Erinnerung.
1847 erkrankte Wohlbrück und verstarb 1849 an Magenkrebs.
Literatur
- Kurt Loup: Die Wohlbrücks. Eine deutsche Theaterfamilie. Claassen, Düsseldorf 1975, ISBN 3-546-46205-X, Inhaltsangabe (1 Seite) (PDF) bei Gemeinsamer Bibliotheksverbund
- Ludwig Eisenberg: Gustav Friedrich Wohlbrück. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 1138 (daten.digitale-sammlungen.de).
- Hermann Arthur Lier: Wohlbrück. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 709–711.
- Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen, Band 27: 1849. Verlag Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1851, S. 215–217, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10070890-7
- Almanach für Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1850, Band 14. Herausgeber A. Heinrich, Berlin, S. 75–79 – Internet Archive
- Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz u. Musik. Berlin-Verlag Spitz, 1997, S. 2053 (mit Quellenangaben).
Anmerkungen
- ↑ Todesjahr nach ADB, Eisenberg schreibt 1847.
- ↑ Eike Pies: Prinzipale - zur Genealogie d. deutschsprachigen Berufstheaters vom 17. bis 19. Jahrhundert. A. Henn Verlag, Düsseldorf 1973, ISBN 3-450-01061-1, S. 389 genealogische Übersicht (nach Kurt Loup)
- ↑ Lutherische Kirchengemeinde Königsberg (Pr.), Altstadt, S. 47, Nr. 13, am 5. April 1830.