Mit der Handball-DDR-Oberliga 1964/65 wurden die DDR-Meister dieser Saison im Hallen- und Feldhandball ermittelt. In der Halle siegte SC DHfK Leipzig, auf dem Feld wurde der SC Lok Leipzig Meister.

Hallenmeisterschaft

In der Halle wurde erstmals in einer eingleisigen Oberliga mit nur zehn Mannschaften um die Meisterschaft gespielt. Qualifiziert hatten sich die fünf besten Mannschaften aus den beiden Oberligastaffeln der Vorsaison, es gab keine Aufsteiger aus dem Oberligaunterbau. Der SC DHfK Leipzig Meister wurde souverän Meister mit fünf Punkten Vorsprung vor dem Titelverteidiger ASK Vorwärts Berlin, der zwar die meisten Tore schoss aber 26 Treffer mehr kassierte als der neue Titelträger. Die Oberliga wurde eindeutig von den Sportklubs beherrscht, die vier Betriebssportgemeinschaften (BSG) zierten das Tabellenende. Aus der Oberliga absteigen mussten die BSG Wismut Aue und die SG Dynamo Halle.

Abschlusstabelle
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1SC DHfK Leipzig181521335:25232:4
2ASK Vorwärts Berlin181314372:27827:9
3SC Empor Rostock181017286:28121:15
4SC Dynamo Berlin188-10295:29116:20
5SC Aufbau Magdeburg18729296:30116:20
6SC Lok Leipzig18648259:30216:20
7BSG Lok Dresden18639270:27415:21
8BSG Lok Magdeburg SO187110254:30315:21
9BSG Wismut Aue186-12300:32712:24
10SG Dynamo Halle185-13269:32610:26

Feldmeisterschaft 1965

Die Feldhandball-Oberliga wurde in dieser Saison letztmals mit zwei Staffeln ausgetragen. Analog zum Hallenhandball wurde zum Spieljahr 1966 auf eine eingleisige Oberliga mit zehn Mannschaften umgestellt. Die jeweils fünf besten Mannschaften der Oberligastaffeln des Jahres 1965 qualifizierten sich für die eingleisige Oberliga.

Abschlusstabelle Staffel I
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1SC Lok Leipzig181611273:15233:3
2ASK Vorwärts Berlin1816-2333:17632:4
3SC Empor Rostock1814-4266:19028:8
4BSG Lok Magdeburg SO1811-7226:22122:14
5BSG Stahl Krauschwitz*17917228:19019:15
6BSG BGW Berlin*179-8174:20318:16
7BSG ZAB Dessau*165-11198:22910:22
8BSG Lok Schleife183213171:2578:28
9HSG Wissenschaft Greifswald (N)182115157:2795:31
10BSG Stahl Calbe (N)18-117190:3191:35

* über die fehlenden Spiele wurden keine Quellen gefunden

Abschlusstabelle Staffel II
Pl.MannschaftSpSUNTorePunkte
1SC Dynamo Berlin1816-2334:21132:4
2SC DHfK Leipzig1815-3290:21330:6
3SC Aufbau Magdeburg181017251:21121:15
4SG Dynamo Leipzig181017236:21121:15
5BSG Wismut Aue18927251:24220:16
6BSG Motor Eisenach18738202:20117:19
7SG Dynamo Halle186210250:29214:22
8BSG Empor Weißenfels184212230:29510:26
9BSG Motor Gohlis Nord (N)183213186:2688:28
10BSG Lok Dresden (N)183114187:2737:29

Endspiel – Feld

(1. August 1965)

SC Leipzig – SC Dynamo Berlin 19:15

Im letzten Endspiel in der Geschichte der DDR-Handballmeisterschaft startete der SC Leipzig furios. Mit überraschenden Spielzügen und großer Laufbereitschaft wurde die unsichere Dynamoabwehr überrannt, nach elf Minuten führten die Leipziger mit 5:0. Beim SC Dynamo erreichte kein Spieler Normalform, erfolgversprechende Konterzüge war Mangelware. Die jungen Spieler Meißner und Schäfer wirkten überfordert. Der SC Leipzig konnte sich auch auf seine Abwehr verlassen, die von Kapitän Winkler umsichtig organisiert wurde. Über die gesamte Spieldauer bot der SC eine harmonisch abgestimmte Mannschaft, in der alle Spieler über sich hinauswuchsen. Bei dem Halbzeitstand von 12:7 war das Spiel im Prinzip schon entschieden. Als der Dynamo-Trainer die totale Offensive anordnete und Böhnisch und Hildebrandt mehr Druck entfachten, kamen die Berliner besser ins Spiel, fanden aber letztlich nicht die ausreichenden Mittel, um das Spiel noch zu drehen. Sie hatten die Möglichkeit in der Schlussphase, als fünf Minuten vor Spielende zwei Leipziger Spieler auf die Strafbank mussten, zu mehr als auf vier Tore an den SC Leipzig heranzukommen reichte es nicht.

Leipzig: Dieter Weide – Döring, Neuenhagen; Kauerauf, Winkler, Ziegenhagen (2); Karlheinz Rost (4), Zander (3), Richter (1), Dröge (5), Lantzsch (4) – Auswechselspieler: Paul, Horst Seifert

Berlin: Legien (Galinsky) – Peter Meißner, Schäfer; Rudi Hirsch, Klaus Petzold, Zielke; Zimmermann (2), Harald Hildebrandt (2), Wietzke, Werner Senger (6), Böhnisch (5) – Auswechselspieler: Polauke

Schiedsrichter: Mittendorf (Magdeburg), Zuschauer: 4500 im Heinz-Steyer-Stadion (Dresden)

Quelle

  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Jahrgang 1965

Siehe auch

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