Hans Paul Ernst von Dambrowski, ab 26. Mai 1922 von Damerau-Dambrowski und auch von der Damerau-Dambrowski (* 30. März 1861 in Güntershöfchen (Lettland); † 31. Mai 1938 in Dresden) war ein deutscher Seeoffizier, zuletzt Vizeadmiral der Kaiserlichen Marine.

Leben

Hans von Dambrowski trat, nachdem er ein Gymnasium in Dresden besucht hatte, als Kadett am 21. April 1877 in die Kaiserliche Marine ein.

Als Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg am 8. April 1888 in die Kaiserliche Marine eintrat, wurde ihm der Kadettenoffizier und Leutnant zur See (Beförderung am 16. November 1880) Dambrowski als militärischer Begleiter zugeteilt. Die am 10. April 1888 stattfindende mehrstündige Eintrittsprüfung konnte der Herzog erfolgreich hinter sich bringen.

1890 erhielt Dambrowski das Offizierskreuz des Königlich Griechischen Erlöser-Ordens. 1893 wurde er als Kapitänleutnant (Beförderung am 16. März 1892) von der Marinestation der Ostsee (Kiel) zur Marinestation der Nordsee (Wilhelmshaven) kommandiert. Im gleichen Jahr kam er als Erster Offizier auf die Gedeckte Korvette Stein, wo er später auch Kommandant wurde. Von September 1905 war er als Kapitän zur See (Beförderung am 17. Mai 1904) für zwei Jahre Kommandant des Linienschiffs Kaiser Karl der Große. Am 13. Juli 1909 wurde er Konteradmiral.

Bis 1910 war er Direktor der Kieler Marineakademie. In dieser Position hatte er 1908 Bogislav von Selchow aufgrund seiner vermeintlichen „sozialdemokratischen“ Behandlung von Untergebenen den Posten als Admiralstabsoffizier im Kreuzergeschwader verweigert. Er wurde 2. Admiral des II. Geschwaders. Von Anfang Mai 1912 war er mit seiner Beförderung zum Vizeadmiral bis Juli 1914 war er als Inspekteur bei der Inspektion des Bildungswesens der Marine. Anschließend wurde er als Vizeadmiral zur Disposition gestellt.

Am 26. Mai 1922 wurde ihm durch das sächsische Ministerium des Inneres die Wiederaufnahme des Doppelnamens Damerau-Dambrowski erlaubt.

Am 8. Oktober 1890 heiratete er in Prebberede Elisabeth Bertha Wilhelmine Ernestine Helene Alexandra Gräfin von Bassewitz-Wesselsdorff. Ein Sohn war der spätere Generalmajor Joachim von der Damerau-Dambrowski (1896–1943).

Werke

  • Der Seekadett. 1894.
  • Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg: Lebensbild eines deutschen Seeoffiziers. Gebrüder Paetel, Berlin 1898.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Hermann August Ludwig Degener, Walter Habel: Wer ist wer?: Das deutsche who's who. 1935, S. 269 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  2. 1 2 3 Christian Jentzsch: Vom Kadetten bis zum Admiral: Das britische und das deutsche Seeoffizierkorps 1871 bis 1914. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-060897-7, S. 166 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  3. 1 2 3 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: Zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft. J. Perthes, 1941, S. 96 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  4. 1 2 3 4 5 Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der Offiziere des deutschen Reichsheeres, der kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. August Kopfer., 1914, S. 3 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  5. Militär-Wochenblatt. E. S. Mittler, 1890, S. 474 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  6. Marine-Rundschau. 1893, S. 259 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  7. Marine-Rundschau. 1893, S. 263 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  8. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 133 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  9. Gunnar Take: Forschen für den Wirtschaftskrieg: Das Kieler Institut für Weltwirtschaft im Nationalsozialismus. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 978-3-11-065887-3, S. 23 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
  10. Militärgeschichtliches Forschungsamt: Marine und Marinepolitik im kaiserlichen Deutschland 1871-1914. Droste Verlag, 1972, ISBN 978-3-7700-0319-8, S. 83 (google.de [abgerufen am 29. Mai 2021]).
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