Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Harthbachtal

Lage Hückeswagen, Oberbergischer Kreis, NRW
Fläche/Ausdehnung 46,6 ha / 8 km
Kennung GM-089
WDPA-ID 378203
Geographische Lage 51° 7′ N,  19′ O
Meereshöhe von 230 m bis 314 m (ø 272 m)
Einrichtungsdatum 2006, Landschaftsplan 2013
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde des Oberbergischen Kreises
Rechtsgrundlage Landschaftsplan, rechtskräftig

Das 46,6 ha große Naturschutzgebiet Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern liegt südlich des Kerngebietes der Stadt Hückeswagen im Oberbergischen Kreis und trägt die Schlüsselnummer GM-089. Das Gebiet umfasst das Tal des Harthbachs und die Täler seiner Nebenbäche auf Hückeswagener Gebiet, beginnend im Norden mit dem Nebenbach Holzörtchensiefen bei Vogelsholl bis zur Mündung des Harthbaches bei Niederdhünn in die Große Dhünn am südlichen Ende. Hier – im Tal der Großen Dhünn – findet das Naturschutzgebiet seine Fortführung, auf Hückeswagener Gebiet unter der Kennung GM-090 als „Oberlauf der Großen Dhünn“ und auf Wipperfürther Gebiet unter der Bezeichnung „Oberläufe der Großen Dhünn“ mit der Kennung GM-100.

Beschreibung

Laut Fachinformationsdienst des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW bilden Harthbachtal und die angrenzenden Hangwälder

„einen reich strukturierten Biotopkomplex. Die meist steilen Hänge sind überwiegend bewaldet. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Buchenwälder, in denen auch einige Eichen vertreten sind. Das starke Baumholz (Brusthöhendurchmesser > 50 cm) ist 25-30 m hoch. Strauch- und Krautschicht sind nur mässig ausgebildet. An verlichteten Stellen kommt verstärkt Buchen-Jungwuchs auf. Insbesondere im Norden finden sich auch grössere Fichten-Bestände.

Die Talsohle des Harthbachs wird im Mittel- und Unterlauf fast ausschliesslich als Mäh- oder Dauerweide genutzt. Im Mittellauf kommt ein grösserer Nassweidenkomplex vor. Der obere Talabschnitt wird von teils feuchten Grünlandbrachen oder Wald eingenommen. Des weiteren wurde hier ein Wildacker angelegt. Der Harthbach ist meist vertieft, örtlich auch begradigt. Kürzere Abschnitte sind naturnah. Die Nebensiefen sind teils bewaldet oder werden als Grünland genutzt.

Im Tal südlich von Kaisersbusch finden sich quellnasse Weiden und Brachen. Im Talanfang findet sich innerhalb einer Nassweide eine artesische Quelle. Die von Osten einmündenden Quellsiefen weisen längere, naturnahe Quellbachabschnitte auf. Die von Westen einmündenden Quellbäche sind überwiegend begradigt oder vertieft, in den Quellbereichen bei Ober- und Niederburghof wurden augenscheinlich nicht mehr genutzte Fischteiche angelegt.

Die Quellbäche bei Vogelsholl und Niederberghof werden großteils von Böschungsgehölzen (Buche, Hasel, Hainbuche, Eiche, Vogelbeere, Vogelkirsche), begleitet. Oberhalb des Böschungsgehölzes bei Vogelsholl liegt eine Magerweide.“

An bemerkenswerten Pflanzenarten hat die Kartierung des Gebietes ergeben: Dreizahn (Danthonia decumbens s. l.), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), Stern-Segge (Carex echinata), Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica). Das damals gefundene Bach-Quellkraut (Montia fontana) steht in der höchsten Gefährdungsstufe in der Roten Liste NRW (2020) (RL 1) und soll mittlerweile im Süderbergland nicht mehr aufzufinden sein.

Als nachgewiesene Tierart wird die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) genannt.

Siehe auch

Commons: Naturschutzgebiet Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karte NSG Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern auf openstreetmap.org
  2. Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern in der World Database on Protected Areas (englisch)
  3. Naturschutzgebiet „Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  4. Naturschutzgebiet „Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  5. Rote Liste NRW (2020), Farn - u. Blütenpflanzen als PDF zum download
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