Heinrich „Heinz“ Berghaus (* 10. März 1899 in Wiemelhausen; † 8. März 1966 in Radebeul) war ein deutscher Opernsänger (Bassbariton) und Schauspieler bei Bühne und Film.

Leben und Wirken

Berghaus, ein Sohn des Eisenbahnbeamten Adolf Berghaus und seiner Ehefrau Lina, geb. Schmidt, erhielt seine Ausbildung in Gesang und Schauspiel in Essen und bei Nikolaus Rothmühl am Stern’schen Konservatorium in Berlin. Seine erste Bühnenstation war von 1922 bis 1924 das Große Schauspielhaus. Nach einer studienbedingten Unterbrechung setzte er seine Karriere in der Saison 1926/27 am Stadttheater Halberstadt fort, ehe er zwischen 1927 und 1929 an das Nationaltheater Mannheim verpflichtet wurde. Zumeist wurde er im Fach der Oper/Operette eingesetzt.

Berghaus’ zweites berufliches Standbein wurde ab 1930 der frühe Tonfilm. Im folgenden Jahrzehnt wirkte er in einer Fülle von Unterhaltungsproduktionen mit, darunter auch eine Reihe von Kurzfilmen und Komödien, aber auch dramatischen Stoffen. Er spielte durchgehend Chargen wie beispielsweise einen Kriminalbeamten in Robert Siodmaks Voruntersuchung, einen Hotelportier in Brennendes Geheimnis desselben Regisseurs, den Verkehrsminister in Reinhold Schünzels letzter reichsdeutscher Produktion Land der Liebe, einen Brautwerber in dem Singspiel Capriccio mit Lilian Harvey und einen Kneipenwirt in dem Krimi Falschmünzer. Mehrfach ließ man Berghaus in diesen Filmen auch sein Gesangstalent unter Beweis stellen.

Als die Beschäftigungsmöglichkeiten beim Film kriegsbedingt nachließen, kehrte Berghaus zur Bühne zurück, wo er zunächst an den Vereinigten Landestheatern Gotha-Eisenach (1942/43) und dann an den Städtischen Bühnen im deutsch besetzten Łódź (damals Litzmannstadt, 1943/44) zu sehen war. Nach dem Krieg ist Berghaus Ende der 1940er Jahre nur noch am Stadttheater von Jena (erneut im Fach Oper/Operette) nachzuweisen. Nach 1952 wurde er nicht mehr im Register des Deutschen Bühnen-Jahrbuchs geführt.

Ab 1943 war Heinz Berghaus mit Annelise Hertel verheiratet und lebte mit ihr ab 1950 im sächsischen Radebeul. Er starb 1966 im dortigen Kreiskrankenhaus.

Filmografie

Literatur

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 1: A–Heck. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1960, DNB 451560736, S. 107 f.

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Bochum, Geburtsregister Standesamt Bochum-Süd, Nr. 252/1899.
  2. Bundesarchiv, Akten der Reichsfilmkammer, Personalakte Heinz Berghaus, R 9361-V/108465 (vgl. Eintrag im Archivportal-D).
  3. Stadtarchiv Radebeul, Sterberegister Standesamt Radebeul, Nr. 140/1966.
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