Heinz Rennhack (* 5. März 1937 in Danzig) ist ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher, Synchronsprecher, Sänger und Entertainer. Populär wurde er in der DDR vor allem mit seiner eigenen Fernsehshow „Wieder mal Heinz Rennhack“ und durch seine Rollen in den Kinderserien „Spuk im Hochhaus“ (1982) und „Spuk von draußen“ (1987).
Leben
Rennhack erlernte den Beruf eines Tischlers in Schwerin und arbeitete von 1954 bis 1959 in diesem Beruf. Anschließend studierte er an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden und erhielt 1964 das Diplom im Fach Operngesang. An der Staatsoperette Dresden spielte Rennhack in Operetten und Musicals und fand bald den Weg ins Fernsehen, wo er sich in Filmen, Fernsehspielen und Shows als Multitalent zeigte. Seit 1968 wirkte er in zahlreichen DDR-Kino- und Fernsehfilmen mit. Weitere Auftritte hatte Rennhack in der bekannten DDR-Fernsehshow „Ein Kessel Buntes“ und mit seiner eigenen TV-Show „Wieder mal Heinz Rennhack“, die seit den 1970er Jahren einmal jährlich im 1. Programm des DDR-Fernsehens lief. Mit Heidi Weigelt präsentierte er sonntags die wöchentliche Sendung „Der Wunschbriefkasten“, in dem Zuschauerwünsche via Bildschirm erfüllt wurden. Bis Anfang der 1980er Jahre war er in dieser nachmittäglichen Sendung präsent und räumte den Platz dann für Lutz Jahoda.
1981 spielte er die Titelrolle in dem Märchenfilm Das tapfere Schneiderlein von Uwe-Detlev Jessen. Im selben Jahr erhielt er den Kunstpreis der DDR und 1983 den Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur. Große Erfolge hatte er mit den beiden Kinderserien „Spuk im Hochhaus“ (1982) und „Spuk von draußen“ (1987). 1988 kehrte er von einem Auftritt in West-Berlin nicht mehr in die DDR zurück.
Rennhack wurde 1991/1992 mit dem Preis „Der Goldene Vorhang für den beliebtesten Theaterschauspieler“ ausgezeichnet. Er spielte u. a. an der Komischen Oper Berlin, am Theater des Westens und dem Theater am Kurfürstendamm. 1996 synchronisierte Heinz Rennhack den Zigeuner Clopin im Disney-Klassiker Der Glöckner von Notre Dame. Diese Rolle spracht er 2002 im zweiten Teil erneut.
Von 2000 bis 2006 war Heinz Rennhack Schauspieler, von 2004 bis 2006 außerdem Oberspielleiter und Regisseur des Hamburger Kulturdampfers „Das Schiff“ mit jährlich wechselnden literarischen Kabarettprogrammen. 2009 war Rennhack in der Winter-Revue „WinterTräume“ des Berliner Friedrichstadt-Palastes in einer Hauptrolle zu sehen. Am 5. März 2017 strahlte der MDR die Show Ein Abend für Heinz Rennhack aus. Zusammen mit dem Komiker Paul Panzer war er 2017 als Gast in der Rate-Show Wer weiß denn sowas mit Kai Pflaume, Bernhard Hoëcker und Elton zu sehen.
Privates
Rennhack ist seit 1967 mit Annemarie Rennhack verheiratet. Das Paar hat eine Tochter. Er lebte viele Jahre in Dresden, Berlin und Hamburg und seit 2005 in der Nähe von Lübeck im Herzogtum Lauenburg.
Filmografie
- 1968: Steine gibt’s – die gibt’s gar nicht
- 1969: Kein schöner Amt in diesem Land (Fernsehfilm)
- 1969: Der Doktor in der Mühle (Fernsehfilm)
- 1969: Tolle Tage
- 1970: Unser Haus steht Kopp (Fernsehfilm)
- 1971: Lass das mal den Josef machen! (Fernsehfilm)
- 1971: Oswin und die Geister (Fernsehfilm)
- 1972: Servus, Peter! (Fernsehfilm)
- 1972: Die Mitternachtsfalle (Fernsehfilm)
- 1973: Der Fluch der guten Tat (Fernsehfilm)
- 1973: Stülpner-Legende
- 1973: Ein gewisser Katulla (Fernsehtheater Moritzburg)
- 1974: Aber Vati!, 1 Folge
- 1974: ABC der Liebe (TV-Serie), 1 Folge
- 1974: Karriere N (Fernsehfilm)
- 1975: Die Seefee (Fernsehfilm)
- 1975: Das Sommerhaus (Fernsehfilm)
- 1975: Du bist dran mit Frühstück (Fernsehfilm)
- 1976: Nicht kleinzukriegen (Fernsehfilm)
- 1976: Die Lindstedts (TV-Serie), 3 Folgen
- 1977: Pension Schöller
- 1977: Ein Bums wirkt manchmal Wunder
- 1977: Zu zweit (k)ein Problem
- 1977: Urlaub nach Prospekt
- 1978: Amor holt sich nasse Füße (Fernsehfilm)
- 1978: Polizeiruf 110: Doppeltes Spiel (TV-Reihe)
- 1979: Patricia
- 1979: Tour de Music
- 1979: Liebling, Du irrst
- 1979: Kille, kille Händchen
- 1979: Die Bremer Stadtmusikanten
- 1980: Oben geblieben ist noch keiner
- 1980: Aber Doktor
- 1981: Ein Engel im Taxi
- 1981: Das tapfere Schneiderlein (Fernsehfilm)
- 1982: Spuk im Hochhaus, 7 Folgen
- 1983: Unser bester Mann
- 1985: Mann nach Wunsch
- 1986: Aus dem bürgerlichen Heldenleben: 1913
- 1986: Das Eigentor
- 1987: Claire Berolina
- 1987: Spuk von draußen, 6 Folgen
- 1988: Der Vogel
- 1988: Kai aus der Kiste
- 1989: Von Mord wird abgeraten
- 1990–1991: Wie gut, daß es Maria gibt, 26 Folgen
- 1990: Justitias kleine Fische
- 1990: Willi – Ein Aussteiger steigt ein
- 1990: Ewald – Rund um die Uhr
- 1991: Pappa ante portas
- 1991: Viel Rummel um den Skooter (TV-Serie), 6 Folgen
- 1992: Durchreise – Die Geschichte einer Firma, 6 Folgen
- 1993: Der große Bellheim, 1 Folge
- 1993: Heinz bleibt Heinz (Spezialfolgen)
- 1993: Das Traumschiff: Hongkong
- 1993: Die Trotzkis
- 1993: Kein perfekter Mann
- 1993–1996: Immer wieder Sonntag, 23 Folgen
- 1994: Ein Richter zum Küssen
- 1994: Diese Drombuschs, 4 Folgen
- 1994: Der Nelkenkönig (TV-Serie)
- 1994: Florida Lady, 1 Folge
- 1994: Cornelius hilft, 1 Folge
- 1994: Die Schwanenprinzessin (Synchronisation von Chamberlain)
- 1995: Tropenarzt Dr. Vogt
- 1995: Tatort: Endstation
- 1995: Wolffs Revier (TV-Serie), 1 Folge
- 1995: Mordlust
- 1995: Begegnungen der anderen Art
- 1996: Liebling Kreuzberg
- 1996: Der Glöcker von Notre Dame (1996) (Synchronisation von Clopin)
- 1996–2002: Für alle Fälle Stefanie (TV-Serie), 4 Folgen
- 1996: Mona M. – Mit den Waffen einer Frau (TV-Serie), 2 Folgen
- 1997: Sprechstunde Dr. Frankenstein
- 1999: Herz über Bord
- 1999: alphateam
- 1999, 2005: Unser Charly (Tv-Serie), 2 Folgen
- 1999: Das kleine Amtsgericht
- 2000: Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen (TV-Serie), 1 Folge
- 2000–2001: Salto Kommunale
- 2002: Marga Engel schlägt zurück
- 2002: Herzschlag – Das Ärzteteam Nord (TV-Serie), 1 Folge
- 2002: Der Glöckner von Notre Dame 2 (Synchronisation von Clopin)
- 2003: Edel & Starck (1 Episode)
- 2003: Marga Engel kocht vor Wut
- 2007, 2012: In aller Freundschaft (2 Folgen)
Theater (Auswahl)
- 1974: Durch die Blume gesagt (Friedrichstadt-Palast Berlin)
- 1975: Ouvertüre mit 6 (Friedrichstadt-Palast Berlin)
- 1976: Kiste 76 (Friedrichstadt-Palast Berlin)
- 1979: Tour de Music (Friedrichstadt-Palast Berlin)
- 1981: Revue’81 (Friedrichstadt-Palast Berlin)
- 1985: Hereinspaziert (Friedrichstadt-Palast Berlin)
- 1988: Spaß muß sein! – aber Kunst ist es nicht (Palast der Republik)
- 1989: Das Appartement (Theater des Westens)
- 1990: Drei Mann auf einem Pferd (Theater am Kurfürstendamm Berlin)
- 1991: Grand Hotel (Theater des Westens)
- 1993: Sweet Charity (Theater des Westens)
- 1994: Otello darf nicht platzen (Theater am Kurfürstendamm Berlin)
- 1996: Dinner für Spinner (Theater am Kurfürstendamm Berlin)
- 1997: Georg-Kreisler-Solo-Abend: Liebe und andere Grausamkeiten
- 1999: Die andere Seite (Theater am Kurfürstendamm Berlin)
- 2009: Die Fledermaus (Schlossgartenfestspiele Neustrelitz)
- 2009: WinterTräume (Friedrichstadt-Palast Berlin)
- 2010: Kundendienst (Comödie Dresden)
- 2012: Loriots dramatische Werke (Landestheater Eisenach)
- ab 2013: Zwei Genies am Rande des Wahnsinns (Comödie Dresden)
- ab 2018: Sunny Boys (Meininger Staatstheater)
- Charlys Tante (Theater am Kurfürstendamm)
- Pension Schöller (Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau)
Hörspiele
- 2023: Der Glöckner von Notre Dame (Das Original-Hörspiel zum Disney-Film), Walt Disney Records & BookBeat (Der Glöckner von Notre Dame (1996))
Solo-Abende
- Wer dient schon gern
- Kaba-rette sich wer kann
- Donnerwetter
- Über die Liebe und andere Grausamkeiten
- Die Liebe und der Dienstweg
Literatur
- Jan Wielgohs: Rennhack, Heinz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Heinz Rennhack – offizielle Webseite
- Heinz Rennhack in der Internet Movie Database (englisch)
- Heinz Rennhack bei Discogs
Einzelnachweise
- ↑ Super-Illu Nr. 1/2013 vom 27. Dezember 2012
- ↑ Katharina Schnurr: Heinz Rennhack: Das Schicksal seiner Frau. In: superillu.de vom 17. August 2022.