Honda
Honda S500 offen
AS280
Verkaufsbezeichnung: S500
Produktionszeitraum: 1963–1964
Klasse: Kleinstwagen
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotor:
0,5 Liter
(32 kW)
Länge: 3195 mm
Breite: 1295 mm
Höhe: 1146 mm
Radstand: 2000 mm
Leergewicht: 725 kg
Nachfolgemodell Honda S600

Der Honda S500 (Typcode AS280, Produktcode 504) war Hondas erster PKW. Das S stand für Sports car (Sportwagen) und die Zahl für den Hubraum in cm³. Dieser kleine Sportwagen wurde am 25. Oktober 1962 als Sportwagen-Vorserienmodell Sports500 auf der 9. Tokyo Motor Show, neben dem Sportwagen-Prototyp Sports360 und dem T360, Hondas erstem Kleintransporter, der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde ab August 1963 nur als Cabriolet im Werk Hamamatsu bis September 1964 gebaut.

Vorstellung

Am 16. Juni 1963 platzierte Honda eine Werbung als Quiz, bei dem die japanische Bevölkerung den Kaufpreis des S500 erraten sollte. Es wurden 5.735.417 Zusendungen gezählt und der meistgenannte Preis lag bei 485.000 Yen, der im Juli von Honda mit 459.000 Yen festgelegt wurde. Die Presse konnte im August 1963 Testfahrten auf der Honda eigenen Arakawa-Teststrecke unternehmen.

Sōichirō Honda war am 29. August 1963 persönlich anwesend, als der S500 auf einem Rheindampfer bei Koblenz erstmals der europäischen Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dieses rote Fahrzeug war ein Linkslenker mit einer schwarzen Innenausstattung und trug später für Werbezwecke ein deutsches Kennzeichen. In den USA wurde ebenfalls ein roter Wagen mit beiger Innenausstattung gezeigt und trug für Werbezwecke ein amerikanisches Kennzeichen. Der kleine Sportwagen wurde ab Oktober 1963 bis 1964 aber nur in Japan als Rechtslenker verkauft.

Technik

Als Antrieb diente ein wassergekühlter 531-cm³-Motor mit 44 PS (32 kW) bei 8.000/min. Der Sports500-Prototyp hatte noch 492 cm³ und 40 PS (29 kW) bei 8.000/min. Die mittlere Kolbengeschwindigkeit bei Nenndrehzahl war damit 15,46 m/s. Daraus ergab sich eine für ein Serienfahrzeug dieser Zeit hohe Literleistung von 88,5 PS/l. Zwei obenliegende Nockenwellen betätigten die Ventile über Tassenstößel. Die Kurbelwelle und das untere Pleuelauge hatten Nadellager. Für jeden Zylinder war ein eigener unterdruckgesteuerter Keihin-Vergaser vorgesehen, ein kombinierter Drosselklappen/Schieber-Vergaser (Typ CVB 31-26-1 mit 26 mm Lufttrichter oder Typ RP 35-29P-40 mit 29 mm Lufttrichter).

Die Kraft wurde über eine Kardanwelle auf ein Differential zu den Antriebswellen und von dort über je eine Kette links und rechts auf die Hinterräder übertragen. Die Kettenkästen mit Ölbad waren als Schwingen durch Schraubenfedern mit innenliegenden Teleskopstoßdämpfern am Rahmen abgestützt. Der Wagen hatte somit eine Einzelradaufhängung. Dieses Bauprinzip behielt Honda für die ganze Sports-Baureihe bei. Nur der spätere S800 bekam ab Mai 1966 eine Starrachse an vier Längslenkern und Panhardstab. Die Vorderräder waren an Querlenkern geführt und durch Stoßdämpfer gedämpft, sowie durch längsliegende Drehstäbe gefedert, die im Rahmen befestigt waren. Die Stahlblech-Karosserie, auf einem separaten Rahmen angeschraubt, war zum Teil feuerverzinkt. Die Verzögerung übernahmen vorne und hinten Trommelbremsen. Zu erkennen ist der S500 durch eine kumpelförmige Glasabdeckung (wie auch die erste Serie des S600), die über den Hauptscheinwerfer und dem Standlicht-Glas reicht, sowie am Frontgrill.

Der S500 im Motorsport

Auch im Rennsport wurde der S500, mit einem der wenigen Linkslenker, eingesetzt. An der Langstreckenfahrt Spa-Sofia-Lüttich (Marathon de la Route) 1963, über ca. 5.500 km fuhren die Japaner Nobuo Koka und Giichi Suzuki mit einem weißen S500 Cabrio/Hardtop (Nr. 58) mit, schieden aber wegen eines Unfalls in der Nähe von Ljubljana/Jugoslawien mit tödlichem Ausgang für Giichi Suzuki aus. Er hatte 1959 für Honda zum ersten Mal am populären Rennen an der Tourist Trophy auf der Isle of Man in der 125er Klasse der Motorräder teilgenommen und fuhr im Rennen auf den siebten Platz. Ein weiteres belgisches Team, mit den Fahrern Henri Quernette und Jean-Pierre Guyette, ebenfalls mit einem weißen S500 Cabrio/Hardtop (Nr. 78) mit dem Kennzeichen W3070, fuhren nach 6 Tagen ins Ziel.

Nachfolger

1964 folgte das S600-Cabrio, sowie 1965 ein S600-Coupé, die aber in Deutschland nicht verkauft wurden.

1966 kamen 800 cm³-Motoren in die beiden Versionen, somit entstand der Honda S800. Auf dem Pariser Autosalon 1966 stellte Honda den S800 erstmals der europäischen Öffentlichkeit vor. In Japan war er schon im Januar 1966 präsentiert und verkauft worden. Ab Oktober wurde er exportiert und nach dem Aufbau des Händlernetzes war er ab dem 21. März 1967 auch in Deutschland zu haben. Der kleine Sportwagen wurde als Cabrio und Coupé mit 800 cm³-Motor und 67 PS angeboten.

1999, mit der Vorstellung des Roadster S2000 ließ Honda die alte Sportwagen Tradition wieder aufleben. Vom Namen her ist eine nahe Verwandtschaft nicht abzustreiten, obwohl sie vom Technischen her gesehen, außer den Drehzahlen, nicht viel gemein haben.

Modellübersicht

Hondas S-Serie
Technische Daten S360 Prototyp S500 S600 S800
Motor Reihen-Vierzylinder-Viertaktmotor (Leichtmetall), wassergekühlt,
DOHC, 4 Keihin-Horizontal-Drosselklappenvergaser
Hubraum 356 cm³ (492 cm³) 531 cm³ 606 cm³ 791 cm³
Bohrung × Hub 49 × 47 mm 54 × 58 mm 54,5 × 65 mm 60 × 70 mm
Verdichtung 9,5 : 1 9,5 : 1 9,5 : 1 9,2 : 1
Leistung 33 PS bei 9000 min−1 44 PS bei 8000 min−1 57 PS bei 8500 min−1 67,2 PS (49 kW) bei 7570 min−1
max. Drehmoment (SAE) 26,5 Nm bei 7000 min−1 37,3 Nm bei 8000 min−1 51 Nm bei 5500 min−1 68,6 Nm bei 5800 min−1
Vergaser Solex Mikuni BSW28 KEIHIN CVB 31-26-1/RP 35-29P-40 KEIHIN CVB 31-26-1 KEIHIN CVB 36N-30-A1/ab 1968=1000-338-00
Motorgewicht  ? 118 kg 102 kg 105 kg
Karosserie Leiterrahmen mit Ganzstahlkarosserie
Fahrwerk vorne Einzelradaufhängung mit Querlenker, Drehstab, Stoßdämpfer, Stabilisator
Fahrwerk hinten Einzelradaufhängung mit
Kettenkastenschwinge und Federbein
Starrachse,
Längslenker, Federbein, Panhardstab
Länge × Breite × Höhe (mm) 2990 × 1295 × 1146 3195 × 1295 × 1146 3300 × 1400 × 1200 3335 × 1400 × 1215
Radstand (mm) (TAS260=1950) 2000 2000 2000 2000
Bodenfreiheit (mm) 160 160 160 160
Serienbereifung 5.20–12 2PR 5.20–13 5.20–13 4PR 145 oder 155 SR13
Wendekreis 8,4 m 8,6 m 8,6 m 8,8 m
Leergewicht 510 kg 725 kg 720 kg

(730 kg Coupé)

740 kg

(755 kg Coupé)

Höchstgeschwindigkeit über 120 km/h über 130 km/h 145 km/h 160 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h ca. 20 s ca. 18 s 13,8 s

(13,9 s Coupé)

13,7 s
Tankinhalt 25 Liter 25 Liter 30 Liter 35 Liter

(30 Liter Coupé)

Verbrauch

(Super Plus 98 ROZ)

5 l/100 km bei 90 km/h 5 l/100 km bei 100 km/h 5,3 l/100 km bei 100 km/h 8 l/100 km bei 110 km/h
Neupreis nicht im Verkauf 459.000 Yen

(nur Japan)

509.000 Yen

(Japan)

7.750 DM

(1967)

Produktionszeit 1961–1963 Okt. 1963–Sept. 1964 März 1964–1966 Jan. 1966–Mai 1970
Produktion

(Stückzahl)

12 Cabriolet 1353 13.084 11.523

Produktions-Übersichtstabelle

Hondas S-Serie
S500 Cabrio S600 Cabrio S600 Coupé S800 Cabrio S800 Coupé Gesamtstückzahl
1963 136 136
1964 1227 3912 5139
1965 7261 1519 11 8 8799
1966 111 281 1734 539 2665
1967 888 4248 5136
1968 990 2291 3281
1969 147 509 656
1970 15 143 158
Stückzahl 11284 1800 3785 7738
Gesamt 1353 13084 11523 25.960

Literatur

  • unbekannter Autor: HONDA SPORTS, 144 Seiten, creative boutique Neko, Japan 1978, (japanisch)
  • Jürgen Lewandowski: HONDA AUTOMOBILE, 170 Seiten, Südwest Verlag, München 1988, ISBN 3-517-01078-2
  • diverse Autoren, z. B. Shigeru Miyano: HONDA SPORTS S 360-S800M, 236 Seiten, MIKI Publishing House, Japan 1990, ISBN 4-89522-141-5, japanisch
  • diverse Autoren: THE PURSUIT of DREAMS, 216 Seiten, Car Graphic Japan, von 1998, ISBN 4-544-04060-4, englische Ausgabe
Commons: Honda S500 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The pursuit of dreams. Car Grahic Japan, 1998, ISBN 4-544-04060-4 (englische Ausgabe, S. 33).
  2. auto, motor und sport. Heft 19/1963, S. 26.
  3. auto, motor und sport. Heft 19/1964.
  4. Honda Automobile. Südwest Verlag, 1988, ISBN 3-517-01078-2, teilweise von S. 156+157.
  5. Sports360 Produktion mizma-g.cocolog-nifty.com von 2007, japanisch.
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