Diese Liste der Friedhöfe in Frankfurt am Main beschreibt die bestehenden und ehemaligen Friedhöfe der Stadt Frankfurt am Main.

Geschichte der Frankfurter Friedhöfe

Die Stadt Frankfurt am Main verfügt über 37 bestehende Friedhöfe. Hinzu kommen noch die jüdischen Friedhöfe sowie eine Vielzahl von ehemaligen Friedhöfen, die heute als Grünanlagen genutzt werden oder überbaut wurden.

In der Stadtverwaltung ist die Abteilung Friedhofsangelegenheiten als Teil des Grünflächenamtes für die Friedhöfe zuständig.

Liste der bestehenden Friedhöfe

Bild Name Ortsteil/Lage Größe Grabzahl Einweihung Anmerkung
Friedhof BergenFrankfurt-Bergen-Enkheim
Marktstraße 87b
0,7 ha1.0001825
Friedhof BerkersheimFrankfurt-Berkersheim
Am Traubengarten 1
0,3 ha3001870
Neuer Friedhof BockenheimFrankfurt-Bockenheim
Ginheimer Landstraße 97
6,1 ha52501878Der Friedhof entstand auf dem Gelände der Brauerei des Brauers Heinrich Karl Birk, die einige Jahre vorher geschlossen worden war. Das Sudhaus aus dem Jahr 1839 wurde zur Trauerhalle umgebaut.
Friedhof BonamesFrankfurt-Bonames
Im Storchenhain 24
3,5 ha1.5001871
Friedhof BornheimFrankfurt-Bornheim
Dortelweiler Straße 104
8,3 ha10.0001851
Friedhof EckenheimFrankfurt-Eckenheim
Engelthaler Straße 36
0,3 ha5001882
Friedhof EnkheimFrankfurt-Enkheim
Neuer Weg 56
3,4 ha2.5001900
Friedhof EschersheimFrankfurt-Eschersheim
Nußzeil 13
0,9 ha2.0001874
Friedhof FechenheimFrankfurt-Fechenheim
Steinäcker Straße 13
6,4 ha4.0001854
Waldfriedhof GoldsteinFrankfurt-Goldstein
Unterschweinstiegschneise 1
7,9 ha4.0001950, 18. Mai
Friedhof GriesheimFrankfurt-Griesheim
Waldschulstraße 79
4,5 ha3.3001897
Friedhof HarheimFrankfurt-Harheim
Korffstraße 51
0,8 ha6001929
Friedhof HausenFrankfurt-Hausen
Hausener Weg 61a
1,1 ha5401888
Friedhof HeddernheimFrankfurt-Heddernheim
In der Römerstadt 129
1,0 ha1.0001872
Friedhof KalbachFrankfurt-Kalbach
Am Hopfenbrunnen 8
1,0 ha7001909
Friedhof NiedFrankfurt-Nied
Oeserstraße 30
1,2 ha7001899
Alter Friedhof Nieder-ErlenbachFrankfurt-Nieder-Erlenbach
Kapersburgstraße 2c
0,5 ha5001874
Neuer Friedhof Nieder-Erlenbach
Alt Erlenbach 80
0,5 ha3001997
Friedhof Nieder-EschbachFrankfurt-Nieder-Eschbach
Tannenweg 3
2,5 ha1.3001870
Friedhof NiederradFrankfurt-Niederrad
Hahnstraße 14
4,6 ha4.1001881
Friedhof NiederurselFrankfurt-Niederursel
Weißkirchener Weg 93
4,5 ha1.50018511850 wurde ein 1 ¾ Morgen großes Grundstück vom Grafen zu Solz im Tausch erworben und dort der neue Friedhof eingerichtet. Nach Streit zwischen beiden Dorfhälften entschied man sich, die Friedhofsmauer aus roten Steinen der Hohen Mark zu erbauen. 1851 wurde der Friedhof eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof nach Westen erheblich erweitert und 1956 die neue Friedhofskapelle eingeweiht. Da in der Nordweststadt kein eigener Friedhof entstand wurden die dortigen Toten auch in Niederursel begraben. Anfang der 1970er Jahre erfolgte eine neue Erweiterung, diesmal nach Osten.
HauptfriedhofFrankfurt-Nordend
Eckenheimer Landstraße 194
70 ha60.0001828, 1. JuliDie monumentalen Portalbauten, die Gartenarchitektur, Grabdenkmäler aus 180 Jahren sowie Grabstätten zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten machen den Hauptfriedhof zu einem äußerst sehenswerten Stück Frankfurt.
Alter Oberräder FriedhofFrankfurt-Oberrad
Mathildenstraße 56
0,9 ha8001876
Waldfriedhof OberradFrankfurt-Oberrad
Burgenlandweg 10
20,5 ha7.0001914, 12. Dezember
Friedhof PraunheimFrankfurt-Praunheim
Haingrabenstraße 32
3,6 ha2.6001840
Friedhof PreungesheimFrankfurt-Preungesheim
Alt-Preungesheim 30
0,6 ha7001860
Friedhof RödelheimFrankfurt-Rödelheim
Westerbacher Straße 38e
1,1 ha1.1501879
SüdfriedhofFrankfurt-Sachsenhausen
Darmstädter Landstraße 229
13 ha12.40018681868 als Ersatz für den alten Sachsenhäuser Friedhof angelegter Parkfriedhof mit zahlreichen denkmalgeschützten Gräbern
Alter Schwanheimer FriedhofFrankfurt-Schwanheim
Schwanheimer Ufer 300
1,6 ha1.1001899
Parkfriedhof HeiligenstockFrankfurt-Seckbach
Friedberger Landstraße 647
17,4 ha7.0001992Entlastung für den Hauptfriedhof; Gräberfelder für Angehörige des christlichen und des islamischen Glaubens
Friedhof SindlingenFrankfurt-Sindlingen
Farbenstraße 104
3,6 ha1.5001912
Friedhof Kurmainzer StraßeFrankfurt-Sossenheim
Kurmainzer Straße 70
2,4 ha1.0001889
Friedhof SossenheimFrankfurt-Sossenheim
Siegener Straße 54
4,5 ha1.5001890
Friedhof HöchstFrankfurt-Unterliederbach
Sossenheimer Weg 75
16,8 ha9.2001925Nachdem Anfang der 1920er Jahre die alten Friedhöfe der Kernstadt Höchst und ihrer Stadtteile belegt waren, wurde der neue Zentralfriedhofs in Unterliederbach an der Sossenheimer Chaussee gebaut. Der Friedhof wurde von Stadtbaumeister Paul Wempe geplant.
Friedhof WesthausenFrankfurt-Westhausen
Kollwitzstraße 27
22,2 ha11.3701952, 18. MaiDer Friedhof beinhaltet den Cimitero di Guerra Italiano, einen von vier Friedhöfen für italienische Weltkriegsgefallene in Deutschland. Die 1960 von Bildhauer Otto Herbert Hajek und Architekt Günter Bock gestaltete Trauerhalle mit einer angrenzenden, 75 Meter langen Stahlbetonmauer steht unter Denkmalschutz und löste in der Öffentlichkeit heftige Debatten aus.
Friedhof ZeilsheimFrankfurt-Zeilsheim
Welschgrabenstraße 20
4,6 ha2.3001912

Liste der ehemaligen/geschlossenen Friedhöfe

Bild Name Ortsteil/Lage Größe Grabzahl Einweihung Schließung Anmerkung
Alter Friedhof BockenheimFrankfurt-Bockenheim
Ecke Solms- und Ohmstraße
18251898Dieser Friedhof zwischen Solms- und Ohmstraße wurde 1825 angelegt, 1871 erweitert und bis 1898 benutzt. Er war der Ersatzort für den Friedhof an der St. Jakobskirche am Kirchplatz. Heute wird die Fläche als Grünanlage genutzt.
Alter Friedhof BonamesFrankfurt-Bonames
16071871Der 1607 eröffnete alte Friedhof wurde 1871 geschlossen. Ein barocker Obelisk im neuen Friedhof ist die Sammelgrabstelle aller Gebeine des alten Friedhofs (Umbettung 1905)
Kirchhof der EmmauskircheFrankfurt-Eschersheim
Es sind noch 15 Grabsteine erhalten und an der Mauer des Kirchhofs aufgestellt.
Kirchhof an der JustinuskircheFrankfurt-Höchst
Badstubengasse
Mittelalter1810Seit dem Mittelalter diente der Kirchhof an der Justinuskirche als Friedhof der Stadt Höchst. 1810 wurde der Friedhof aufgegeben. Nur noch eine Pietà an der Nordfassade der Kirche, acht Grabplatten im Inneren der Kirche und einige verwitterte Grabsteine im Garten auf der Mainseite erinnern an den Friedhof.
LuciuskirchhofFrankfurt-Höchst
Luciusstraße/Brüningstraße
18101885Der neu angelegte Friedhof außerhalb der Stadt wurde durch das Wachstum der Stadt 1885 geschlossen und der Kurmainzer Friedhof angelegt. Der Friedhof wurde 1926 in den Luciuspark umgebaut. 1975/1976 wurde auf dem Gelände die Paul-Ehrlich-Berufsschule erbaut.
Friedhof NiederurselFrankfurt-Niederursel
Neben der Kirche
1851Beerdigungen erfolgten ursprünglich neben der St. Georgs-Kirche. 1812 wurde ein 39 Quadratruten großer Acker des Katharinenklosters neben der Kirche für 150 Gulden erworben und der Friedhof damit erweitert. In die Mauer der heutigen Gustav-Adolf-Kirche sind vier Grabsteine des alten Friedhofs eingemauert.
PeterskirchhofFrankfurt-Innenstadt
Bleichstraße
0,9 ha141818281531 bis 1811 einziger protestantischer Friedhof der Stadt, mehrfach erweitert. Zahlreiche historische Gräber. 1828 geschlossen, heute nur teilweise erhalten.
Alter Friedhof SachsenhausenFrankfurt-Sachsenhausen
Brückenstraße
0,5 ha15081868Heute Grünanlage, einzelne historische Grabsteine erhalten
Kirchhof MarienkircheFrankfurt-Seckbach
Wilhelmshöher Straße
Friedhof UnterliederbachFrankfurt-Unterliederbach
Wiesbadener Straße
0,5 ha901890Der Friedhof nahe dem Main-Taunus-Zentrum wird nicht mehr belegt.
Auferstehungskirche (Frankfurt-Praunheim)Frankfurt-Praunheim
Graebestraße 8 – 10
1835Der neue Friedhof ist seit 1840 an die Haingrabestraße
Alter Friedhof GinnheimFrankfurt-Ginnheim
Ginnheimer Hohl, Am Mühlgarten
der Stadtteil Ginnheim nutzt den Neuen Friedhof Bockenheim seit dessen Eröffnung

Liste der jüdischen Friedhöfe

Bild Name Ortsteil/Lage Größe Grabzahl Einweihung Schließung Anmerkung

Jüdischer Friedhof BattonnstraßeFrankfurt-Innenstadt
Battonnstraße
1,2 ha6.50012721828Nach dem jüdischen Friedhof Heiliger Sand in Worms gilt dieser jüdische Friedhof von Frankfurt am Main als zweitältester Deutschlands.

Alter jüdischer Friedhof BergenFrankfurt-Bergen-Enkheim
am Weißen Turm (Eingang am Ludwig Klemann-Weg)
17,31 arzwischen 1660 und 17171924Die jüdischen Einwohner Bergen wurden nach 1497 auf dem jüdischen Friedhof in Windecken beerdigt. Zwischen 1660 und 1717 wurde der eigene Friedhof in Bergen angelegt und bis 1924 belegt. Auch die Toten der jüdischen Gemeinde in Bad Vilbel fanden bis 1840 hier ihre letzte Ruhestätte.

Neuer jüdischer Friedhof BergenFrankfurt-Bergen-Enkheim
Vilbeler Landstraße, außerhalb des Ortes
1,8 ar10 Grabsteine sind erhalten19241933

Jüdischer Friedhof BockenheimFrankfurt-Bockenheim
Sophienstraße
16,41 ar300 Grabsteine sind erhalten1714NS-ZeitDie Toten der jüdischen Gemeinde Bockenheim wurden bis 1714 auf dem jüdischen Friedhof in Windecken beerdigt. Der dann angelegte Friedhof in Bockenheim neben der heutigen Max-Beckmann-Schule hinter einer hohen Mauer ist uneinsehbar.

Neuer Jüdischer FriedhofFrankfurt-Nordend
Eckenheimer Landstraße 238
1,2 ha6.5001928Direkt neben dem Hauptfriedhof Frankfurt liegt der neue Friedhof der jüdischen Gemeinde.

Jüdischer Friedhof Fechenheim/OffenbachFrankfurt-Fechenheim
in der Nähe des Schultheißweihers
16031939im Jahr 1821 auf die aktuelle Fläche erweitert
Erster jüdischer Friedhof GriesheimFrankfurt-Griesheim
Stroofstraße/Häussermannstraße (ungefähre Lage)
Friedhof ist nicht erhaltenum 17801867Der erste Friedhof in der Nähe des Main wurde mit einer steinernen Mauer gesichert. 1867 kaufte die "Chemische Fabrik Griesheim" das Grundstück zur Vergrößerung ihrer Fabrikanlagen. Die "Chemische Fabrik Griesheim" vereinbarte, den Friedhof noch mindestens 30 Jahre unangetastet zu lassen, Beerdigungen endeten jedoch.
Zweiter jüdischer Friedhof GriesheimFrankfurt-Griesheim
Stroofstraße/Häussermannstraße (ungefähre Lage)
Friedhof ist nicht erhalten18671882Der zweite Friedhof wurde direkt neben der Fabrik angelegt.
Dritter jüdischer Friedhof GriesheimFrankfurt-Griesheim
Friedhof der Zivilgemeinde, Heinrich-Hardt-Straße
18951939Nachdem die weltliche Gemeinde 1895/96 den heutigen Friedhof angelegt hatte, wurde in diesem Rahmen auch ein Teil für die jüdischen Toten vorgesehen. Die Gebeine und Grabsteine vom ersten und zweiten Friedhof wurden 1897 umgebettet. Lediglich eine Beerdigung fand auf diesem Friedhof statt.
Alter jüdischer Friedhof HeddernheimFrankfurt-Heddernheim
Alt-Heddernheim 9
Der Friedhof besteht nicht mehr13761827Der Friedhof sollte nach der Heddernheimer Judenordnung von 1771 außerhalb der Stadt angelegt werden. Dennoch verblieb der Friedhof auf dem Platz des heutigen Hauses Alt-Heddernheim 9. Nachdem der Friedhof 1802 voll belegt war, konnten bis 1827 nur noch vereinzelte Beigesetzungen durchgeführt werden. Bis zum Bau des neuen Friedhofs wurden übergangsweise die Friedhöfe in Rödelheim und Niederursel genutzt. 1843 verkaufte die Gemeinde das alte Friedhofsgrundstück und ein Teil der Gebeine wurden auf den neuen Friedhof umgebettet. Auch die Grabsteine wurden umgezogen.

Alter jüdischer Friedhof HeddernheimFrankfurt-Heddernheim
In der Römerstadt
14,93 arCa. 275 Grabsteine sind erhalten18401937Der Friedhof wurde 1840 bis in die Zeit des Nationalsozialismus genutzt. Der Friedhof, der seit 1942 im Besitz der Stadt ist, wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt und in den 1960er Jahren wieder hergerichtet.

Alter jüdischer Friedhof NiederurselFrankfurt-Niederursel
Oberurseler Weg
10,84 arKeine Grabsteine sind erhalten17201876Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bestand in Niederursel eine jüdische Gemeinde, die 1720 ein Feldstück außerhalb des Ortes für einen eigenen Friedhof erwarb. Der Friedhof wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört und abgeräumt. Heute ist der ehemalige Friedhofes eine mit einem Zaun umgebene Freifläche. Ein Hinweisstein ("Alter jüdischer Friedhof") erinnert an die frühere Nutzung.

Neuer jüdischer FriedhofFrankfurt-Niederursel
Oberurseler Weg
8,18Keine Grabsteine sind erhalten1876NS-ZeitDer neue jüdische Friedhof ist ebenfalls eine mit einem Hinweisstein versehene eingezäunte Freifläche, nachdem er nach 1933 zerstört und abgeräumt wurde. Wenige Grabsteinfragmente sind erhalten.

Alter jüdischer Friedhof Rat-Beil-StraßeFrankfurt-Nordend
Rat-Beil-Straße 10
7,4 haca. 30.0001828bis heuteDas streng klassizistische Portal des Friedhofs wurde nach Plänen von Fritz Rumpf erbaut. Eine Vielzahl von prunkvollen Grabmalen und viele Gräber bekannter jüdischer Persönlichkeiten sind hier zu finden.
Alter jüdischer Friedhof RödelheimFrankfurt-Rödelheim
Wolf-Heidenheim-Straße = Zentmarkweg
27,24 ar20 Grabsteine sind erhaltenvor 174019. JahrhundertDer Friedhof wurde in der NS-Zeit abgeräumt. Heute wird die Fläche als Grünanlage genutzt. Ein Grabstein am Eingang erinnert an Wolf Heidenheim (gest. 1832). Der Friedhof steht unter Denkmalschutz.

Neuer jüdischer Friedhof RödelheimFrankfurt-Rödelheim
Westerbachstraße
14,93 arKeine Grabsteine sind erhalten19. JahrhundertNS-ZeitDer Friedhof wurde im 19. Jahrhundert als Teil des allgemeinen Friedhofs angelegt und in der NS-Zeit abgeräumt. Heute erinnern zwei Erinnerungssteine mit der gleichlautenden Inschrift „Jüdischer Friedhof der ehemaligen Gemeinde Rödelheim“ an den ehemaligen jüdischen Friedhof.

Literatur

  • Der Friedhofswegweiser. Stadt Frankfurt am Main, März 2012.
  • Volker Rödel: Denkmaltopographie / Die Frankfurter Stadtteilfriedhöfe. ISBN 978-3-921606-61-2, 2007.
  • Klaus Meier-Ude, Valentin Senger: Die jüdischen Friedhöfe in Frankfurt. 3. Auflage. 2004, ISBN 3-936065-15-2.
  • Manfred Gerner: Niederursel, Mittelursel – chronikalische Aufzeichnungen zu einem Dorf. 1976, S. 107–112.
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