James Irwin
Land USA
Organisation NASA
ausgewählt 4. April 1966
(5. NASA-Gruppe)
Einsätze 1 Raumflug
Start 26. Juli 1971
Landung 7. August 1971
Zeit im Weltraum 12d 7h 12min
EVA-Einsätze 3
EVA-Gesamtdauer 18h 35min
ausgeschieden Juli 1972
Raumflüge

James Benson „Jim“ Irwin (* 17. März 1930 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 8. August 1991 in Glenwood Springs, Colorado) war ein US-amerikanischer Astronaut und Pilot der Mondlandefähre auf der Apollo-15-Mission. Er war der achte Mensch, der den Mond betrat.

Leben

James Irwin wuchs im Bundesstaat Utah auf, wo er in Salt Lake City die High School besuchte. Anschließend studierte er an der US-Marineakademie und erhielt 1951 einen Bachelor in Marinetechnik. Er trat in die Luftwaffe ein und erhielt in Texas eine Pilotenausbildung. An der University of Michigan studierte er Luftfahrt- und Instrumententechnik und wurde 1957 mit einem Master-Diplom ausgezeichnet. Irwin arbeitete am YF-12A-Programm mit und war auch einer der Testpiloten des YF-12A Abfangjägers, dem Vorgänger der SR-71C Blackbird.

Danach hatte er sich zunächst vergeblich für die NASA-Astronautengruppe beworben. 1963 wurde er letztlich als Military Astronaut der Klasse 4 ausgewählt. Im April 1966 schließlich wurde er als einer von 19 Astronauten von der NASA ausgewählt. Nachdem er in der Support Crew für Apollo 10, der Generalprobe für die erste bemannte Mondlandung, diente, war er, zusammen mit Kommandant David Scott und Apollo-Raumschiffpilot Alfred Worden, Teil der Ersatzmannschaft von Apollo 12, in der er als Mondlandepilot fungierte.

Mit der Apollo 15-Mission, deren Besatzung aus der Ersatzmannschaft von Apollo 12 bestand, betrat Irwin am 31. Juli als achter Mensch den Mond. Wieder war er der Pilot der Landefähre und verbrachte insgesamt 66 Stunden und 56 Minuten auf dem Mond. Apollo 15 war die erste Mondmission mit einem Mondauto und Irwin wurde zum ersten Passagier dieses Gefährts, da Scott der Fahrer war.

Nach dem Rendezvousmanöver mit dem Mutterschiff traten während des Umladens der auf dem Mond gesammelten Gesteinsproben und wissenschaftlichen Aufzeichnungen bei Irwin zwischenzeitlich Herzrhythmusstörungen (Bigeminus) auf. Während des Rückfluges vertierte sein Rhythmus spontan wieder zum normalen Sinusrhythmus.

Am 24. August 1971 begrüßte New York City die Raumfahrer der Apollo 15 Mission mit einer einstündigen Autokolonne mit Tausenden von Zuschauern auf der Fifth Avenue. Am gleichen Tag verlieh Sithu U Thant, Generalsekretär der Vereinten Nationen, James Irwin, David Scott und Alfred Warden die goldene Friedensmedaille. Am 9. September 1971 hielten sie eine Rede vor dem Kongress der Vereinigten Staaten. Eine weitere Ehrung war, dass der amerikanische Präsident Richard Nixon die Besatzung am 16. September 1971 im Oval Office empfing und mit ihren Familien an einem gemeinsamen Abendessen im Weißen Haus teilnahmen. Schon kurz nach der Landung war die komplette Mannschaft von Apollo 15 als Ersatzmannschaft für den letzten Mondflug Apollo 17 eingeteilt worden. Im Laufe des folgenden Jahres wurde aber ihre Verwicklung in die Briefmarkenaffäre von Apollo 15 bekannt. Scott, Worden und Irwin hatten Briefumschläge mit auf ihren Flug genommen, die nicht ausdrücklich genehmigt waren, und die später von einem deutschen Händler verkauft wurden. Gegen die Mannschaft wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet, und am 23. Mai 1972 wurden sie als Ersatzmannschaft für Apollo 17 abgesetzt. Es war klar, dass es für die drei keinen weiteren Raumflug geben würde, jedoch wurden sie weder verurteilt, noch vom Astronautenkorps oder gar der NASA ausgeschlossen. Daraufhin schied Irwin am 31. Juli 1972 freiwillig bei der NASA aus.

Ab 1973, unter dem Eindruck seiner Reise zum Mond, wurde er christlicher Prediger. Irwin unternahm mehrere Reisen in die Türkei zum Berg Ararat, um die Arche Noah zu finden.

Am 8. August 1991 starb James Benson Irwin, der seit langem an Herzproblemen gelitten hatte, an den Folgen eines Herzinfarktes während einer Konzerttour mit seinem Freund, dem deutschen Liedermacher Siegfried Fietz. Er hinterließ seine zweite Frau Mary Ellen (geb. 31. Januar 1938) und fünf Kinder Joy, Jill (geb. 22. Februar 1961), James (geb. 4. Januar 1963), Jan und Joe.

Siehe auch

Literatur

  • James B. Irwin, William A. Emerson jr.: Höher als der Mond. Die Geschichte eines Astronauten und Evangelisten. 4. Aufl., Hänssler, Neuhausen-Stuttgart 1987, ISBN 3-7751-0764-9.
  • Mary Irwin, Madalene Harris: Der Mond allein genügt nicht. Aus dem Alltag eines Apollo-Astronauten. Hänssler-Verlag, 2. Auflage, Neuhausen-Stuttgart 1981, ISBN 3-7751-0503-4.
Commons: James Irwin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mary Irwin, Madalene Harris: Der Mond allein genügt nicht. Aus dem Alltag eines Apollo-Astronauten. Hänssler-Verlag, 2. Auflage, Neuhausen-Stuttgart 1981, ISBN 3-7751-0503-4, S. 71–73
  2. NASA.gov 50 Years Ago: Apollo 15 Astronauts Post Mission Activities
  3. Secretary-General U Thant presenting the astronauts with gold peace medals
  4. Richard Nixon Presidential Library and Museum: 50th Anniversary of the Apollo 15 Mission
  5. James B. Irwin, Siegfried Fietz: Space Sinfonie - Space Songs. Ein Flug zum Mond mit Apollo 15 Astronaut James B. Irwin. Musik Siegfried Fietz. Mit dem Royal Philharmonic Orchestra. Abakus Musik Verlag, Greifenstein 2011, ISBN 978-3-88124-496-1, Erläuterungen von James Irwin zu seinem Mondflug.
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