Siedlung
Jasnopoljanka
Spucken (Stucken)

Яснополянка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Gegründet vor 1540
Frühere Namen Wilksdaggen (vor 1540),
Spucken Peter Pruß (vor 1750),
Rimskoden (vor 1785),
Spucken (bis 1938),
Stucken (1938–1946)
Bevölkerung 249 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Höhe des Zentrums 9 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238615
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 058
Geographische Lage
Koordinaten 55° 11′ N, 21° 25′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Jasnopoljanka (russisch Яснополянка, deutsch Spucken, 1938 bis 1945 Stucken, litauisch Špukai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Geographische Lage

Jasnopoljanka liegt 18 Kilometer südlich der einstigen Kreisstadt Heydekrug (heute litauisch: Šilutė) und 23 Kilometer nordwestlich der jetzigen Rajonshauptstadt Slawsk (Heinrichswalde). Durch den Ort verläuft die Regionalstraße 27A-034 (ex R513), die von Sowetsk (Tilsit) nach Myssowka (Karkeln) am Kurischen Haff führt. Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Brittanien–Karkeln (Schtscheglowka–Myssowka) der Niederungsbahn (ab 1939 „Elchniederungsbahn“).

Geschichte

Die Gründung des einst Wilksdaggen genanannten Dorfes lag vor 1540. Im Jahre 1874 wurde es Amtsdorf und namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk im Kreis Heydekrug. Aus diesem Kreis wurde der Amtsbezirk am 1. Juli 1922 aus- und in den Kreis Niederung (1939 bis 1945 „Kreis Elchniederung“) eingegliedert. Bis 1945 gehörte er zum Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 3. Juni 1938 wurde der Ort in „Stucken“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Er erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Jasnopoljanka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Jasnowski selski Sowet im Rajon Slawsk zugeordnet. Vermutlich gelangte der Ort 1950 in den Lewobereschnenski selski Sowet und 1965 dann in den Prochladnenski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Jasnopoljanka zur Landgemeinde Jasnowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
1910248
1925255
1933280
1939240
2002344
2010329

Amtsbezirk Spucken/Stucken (bis 1945)

Zum Amtsbezirk Spucken gehörten anfänglich 14 Gemeinden. Am Ende zählte der dann umbenannte Amtsbezirk Stucken lediglich noch acht Gemeinden:

NameÄnderungsname
1938 bis 1946
Russischer NameBemerkungen
Abschrey1928 nach Lebbeden eingegliedert
AckmenischkenDünenDjunnoje
GirgsdenLebedjanskoje1939 nach Kleeburg eingegliedert
JäkischkenObwodnoje1939 nach Kleeburg eingegliedert
Jodraggen1928 nach Ackmenischken eingegliedert
KatrinigkeitenSchorningen
LabbenNowosjolki
LebbedenFriedeberg
NaussedenKleindünenPriwalowka
RewellenSelenzowka
SpuckenStuckenJasnopoljanka
ThewellenTewellen
TirkselnKleeburg
Valtinkratsch1928 nach Lebbeden eingegliedert

Am 1. Januar 1945 bildeten den Amtsbezirk Stucken nur noch die Gemeinden Dünen, Friedeberg, Kleeburg, Kleindünen, Rewellen, Schorningen, Stucken und Tewellen.

Kirche

Die Bevölkerung Spuckens resp. Stuckens war vor 1945 fast ohne Ausnahme evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Schakuhnen (das Dorf hieß zwischen 1938 und 1946: Schakendorf, seitdem russisch: Lewobereschnoje) eingepfarrt und gehörte so zum Kirchenkreis Niederung (Elchniederung) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Jasnopoljanka im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde) in der Propstei Kaliningrad (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Stucken
  3. 1 2 Rolf Jehke, Amtsbezirk Spucken/Stucken
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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