Siedlung
Mostowoje
Sköpen Мостовое
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Mostowoje (russisch Мостовое, deutsch Sköpen, litauisch Skiepai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.
Geographische Lage
Mostowoje liegt an der Gilge (russisch: Matrossowka), 13 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Slawsk (Heinrichswalde). Durch den Ort verläuft die Regionalstraße 27A-034 (ex R513), die Sowetsk (Tilsit) mit Myssowka (Karkeln) am Kurischen Haff verbindet. Vor 1945 war Alt Sköpen Bahnstation der Niederungsbahn (ab 1939: Elchniederungsbahn) an der Bahnstrecke Brittanien–Karkeln.
Geschichte
Das ehemals Sköpen genannte Dorf war bereits vor 1945 aufgrund seiner Brücke über die Gilge, obendrein eines Schiffsanlegeplatzes, von überregionaler Bedeutung. Am 26. März 1874 wurde der Ort Amtsdorf und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk, der bis 1945 bestand und zum Kreis Niederung (ab 1939 „Kreis Elchniederung“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
In Kriegsfolge kam Sköpen 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Mostowoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Jasnowski selski Sowet im Rajon Slawsk zugeordnet. Von 2008 bis 2015 gehörte Mostowoje zur Landgemeinde Jasnowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1910 | 415 |
1925 | 370 |
1933 | 384 |
1939 | 414 |
2002 | 111 |
2010 | 54 |
Amtsbezirk Sköpen (1874–1945)
Zwischen 1874 und 1945 war Sköpen Amtsdorf für den Amtsbezirk Sköpen, der anfangs aus acht, am Ende noch aus fünf Gemeinden bestand:
Name | Änderungsname 1938 bis 1946 | Russischer Name | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Budwethen, Ksp. Kaukehmen | Ansorge | ||
Killucken | 1912 nach Sköpen eingegliedert | ||
Klein Trumpeiten | Kleintrumpenau | 1928 nach Groß Trumpeiten, Amtsbezirk Sausseningken, eingegliedert | |
Neuhoff | 1932 nach Gilgetal eingegliedert | ||
Neu Sellen | |||
Neusorge, Ksp. Kaukehmen | Neusorge, Ksp. Kuckerneese | Abrusowo | |
Sköpen | Mostowoje | ||
Wietzischken | 1932 nach Gilgetal eingegliedert |
Im Jahre 1945 bildeten lediglich noch die Gemeinden Ansorge, Gilgetal, Neu Sellen, Neusorge und Sköpen den Amtsbezirk Sköpen.
Kirche
Sköpen war bis 1945 ein Dorf innerhalb des Kirchspiels der Kirche Kaukehmen (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Kuckerneese, heute russisch: Jasnoje). Seine Bevölkerung war fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Die Kirche Kaukehmen gehörte zum Kirchenkreis Niederung in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Mostowoje im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde) innerhalb der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Persönlichkeiten des Ortes
- Anja Bremer (1901–1985), Galeristin und Kunsthändlerin
- Helmut Motekat (1919–1996), Germanist und Literaturhistoriker
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Sköpen
- 1 2 Rolf Jehke, Amtsbezirk Sköpen
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Volkszählungsdaten
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)